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2 Grabungsgeschichte

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Am 16. September fand man im nördlichen Bereich von Raum 40 eine Basis mit Inschrift I 14/80: eine
Weihung an Kaiser Hadrian als Zeus Olympios und Ktistes51 (Taf. 134/IST 11; 355 Abb. 24). Im N-Profil
von Raum 38 befanden sich drei große Quader im Schutt, die, wie jene der beiden vorangehenden Tage,
einer Tür zugewiesen wurden52. Ferner wurde für Raum 38 »an der NO-Ecke des Profils eine Säule in situ
von vorgelegter Säulenstellung oder Peristyl« angeführt53.
Am 17. September wird als nördlicher Abschluss des Raumes 38 »eine einzelne Stufe« genannt, zu
deren Seiten sich Marmorpfeiler befanden, von denen Trümmer im Schutt lagen54 (Taf. 38 Abb. 58; 39;
94 Abb. 17). An der Stufe beginne Raum 38b. Diesen bezeichnete man aufgrund der Funde einer Basis,
ionischer Kapitelle und Säulenstücke erstmals als Peristyl. Ein ionisches Kapitell und die Marmorstatuette
einer Hekate (P 34/80) stammen aus der SO-Ecke (Taf. 39 Abb. 60; 40 Abb. 61). Auf dem Marmorboden
des Innenhofes von 38b wurden die Münzen M 140/80 (Caracalla), M 141/80 (Gordian III.), M 142/80
(Antoninus Pius) und M 143/80 (lulia Domna) gefunden. Auf der östlichen unteren Türwange des Stie-
genhauses 39 wurde unter einer weißen Putzschicht ein älterer Putz mit Wandmalerei entdeckt, darauf ein
Vogel und Grafitti (Taf. 388; 430).
Am 18. September erhält der nördlich des Raumes 40 liegende Raum den Namen 40a. Für Raum 38
wird festgestellt, dass sich seine N-Seite in voller Breite von 4.95 m zum Peristylhof 38b öffnete und hier
eine 12,50 cm hohe Stufe vorhanden ist. Direkt am Boden findet sich die hellenistische Münze M 150/80.
Als Funde aus Raum 38b scheinen Kapitelle, Basen und Säulenschäfte in Sturzlage auf (Taf. 48-50; 93).
Es wird darauf hingewiesen, dass »obwohl die Kapitelle der ionischen Ordnung angehören, ... die Säulen
nicht kanneliert« sind. Für das Stiegenhaus 39 wird vermerkt, dass sich auf der westlichen und östlichen
Türwange Grafitti befinden. Parallel zur Freilegung wurde nun auch restauriert.
Am 19. September war klar, dass es sich bei 38b eindeutig um einen Peristylhof handelte. Zahlreiche
Architekturstücke wurden in Sturzlage - vergleichbar der Situation im Peristylhof 31a der benachbarten
WE 6 - angetroffen. Zu diesem Zeitpunkt nahm man an, dass es eine Tür zwischen den Räumen 32e (WE 7)
und 36e (WE 6) gab, die man später vermauerte55. Eine weitere Verbindung zwischen den beiden Wohnein-
heiten hätte es über Raum 36d gegeben. Raum 38 wurde vollkommen freigelegt.
Als Funde des Raumes 38 ist am 23. September noch die Inschrift I 17/80 vermerkt. Danach endete die
Grabung von 1980. Es wurde nun wie jedes Jahr vermessen und weiter restauriert.
Am 25. September wurden die obersten fünf Stufen des Stiegenhauses 39 abgetragen und geklebt.
Am 26. September wurde im Raum 38 vor der Nische der S-Wand ein Gerüst aufgestellt und die opus
sectile-Platten des Bogens nummeriert, abgenommen und zusammengesetzt; nur acht Platten waren kom-
plett.
Am 27. September wurde der zerstörte Ziegelbogen der Nische in der S-Wand abgetragen und ein
neuer Bogen aufgemauert. Ferner wurden die opus sectile-Platten des Bogens weiter zusammengesetzt und
gereinigt.
Am 28. September wurden die Arbeiten in Raum 38 und im Stiegenhaus 39 (Restaurierung der Treppe)
fortgesetzt. Beim Kleben der opus sectile-Platten mussten unter die Glasfasermatte Messingdübel geklebt
werden, da die Platten zum Anbohren zu schwach gewesen wären.
Diese Arbeiten wurden bis zum 30. September fortgesetzt.
Am 1. Oktober wurde das Gerüst vor der Nische entfernt und die marmornen Wandverkleidungsplatten
weiter zusammengesetzt.

51 Knibbe - iPLiKyiOGLU, Neue Inschriften, 135 Nr. 143 (D 2049 = Inv 4059).
52 Auf den bei der Ausgrabung gemachten Fotos wird deutlich, dass diese Blöcke nicht im Raum 38, sondern im südlich daran
anschließenden Bereich des Peristylhofes 38b gefunden wurden.
53 Durch bei der Freilegung aufgenommene Fotos und Zeichnungen steht aber fest, dass es sich um den südlichen Bereich von 38b
handelt, denn die in situ stehende Säule ist die südlichste am O-Stylobat. Daher sind auch die an diesem Tag für den Raum 38
verzeichneten Funde mit großer Wahrscheinlichkeit dem Peristylhof 38b zuzuweisen.
54 Es handelt sich wahrscheinlich um die vormals bezeichneten Türstöcke! Die Blöcke sind auf s/w-Fotos zu sehen, die während
der Freilegung gemacht wurden.
55 Im folgenden Jahr stellte sich jedoch heraus, dass es zwischen diesen Räumen keine Verbindung zur WE 6 gegeben hatte
(TB 19.09.1981).
 
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