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https://doi.org/10.11588/diglit.25660#0043
L.
Methodischer Teil.
Die Ausbildung des Menscheu zum denkendeu Weseu, die Anleituug,
wie derselbe auf deu Weg des Wahreu, Freien und Schöueu durch eigelie
Krast zu gelaugen vermag, ist das hohe Allgemeinziel der Schule uud ihrer
ciuzelueu Fächer. Harmouische Geistes- und Charakterbilduug ist es, welche
der Schnle uud jedem Lehrfache zur Richtung der Methode dieueu muß.
Um dieser Ausgabe zu genügeu, hat der Zeichenultterricht sein Augeu-
merk allf das zu richteu, was er zu diesem Zwecke zu geben im staude ist,
wieviel er zu gebetl vermag oder gebeu darf uud in welcher Form dies
geschehen kanu und soll. Hier treten Bedinguugen der verschiedeusteu Art
allf, llilter deuen alleiu er wirkeu kann, Hiudernisse, die eutweder gar nicht
oder nur schwierig zu beseitigeu siud. Es ist unmöglich, daß die Schule
darauf ausgehe, Küustler zu bildeu, deuu hierzu habeu nur äußerst weuige
Schüler Berns uud Geschick. Sie darf sich aber wegeu ihres Hanptzieles
nicht der speziellen Vorbilduug des eiuzelneu sür seiuen küuftigen Berus,
soudern sie muß sich der möglichst gleichmäßigeu Ausbilduug aller Schüler
widmeu. Aus diesem Gruude hat der Uuterricht auch keiue Rücksicht auf
das Haudwerk des einzeluen zu uehmen uud dahin geheude uuverstäudige
Ansordcrullgeu eiufach zurückzuweiseu. Die Ansicht eiuzeluer, daß der
Zeicheuuuterricht dem Schüler die Objekte lediglich aus dem Gesichtskreise
seiues küllstlgeu Berufes zu bieten habe, ist eine durchaus irrige und schäd-
liche. Die Zahl der Schüler hindert den Lehrer, auf die Bedürfuisse des
eiuzelueu eiuzugeheu, die meisten Schüler habeu noch keiuen bestimmteu Beruf
gewählt, der Lehrer ist nicht im stande, sich in die sümtlicheu Berufsarten
so eiuzulerueu und einzuleben, daß er ratiouell zu wirkeu vermöchte. Alle
diese mehr praktischeu Bedeuken treteu schou einem solchen Uuterfaugeli
kräftig genug eutgegeu. Der Umstaud aber, daß in der Lehre vom Zeichueu
gewisse Grundelemeltte vorhauden siud, dereu Keuutuis einem jeden Menschen
uötig ist, gleichviel welches Fach er eiust ergreise, uud daß eiue eiuiger-
maßen wirksame Belehrung über diese Elemeutarbegrisse nllein schon die dem
Methodischer Teil.
Die Ausbildung des Menscheu zum denkendeu Weseu, die Anleituug,
wie derselbe auf deu Weg des Wahreu, Freien und Schöueu durch eigelie
Krast zu gelaugen vermag, ist das hohe Allgemeinziel der Schule uud ihrer
ciuzelueu Fächer. Harmouische Geistes- und Charakterbilduug ist es, welche
der Schnle uud jedem Lehrfache zur Richtung der Methode dieueu muß.
Um dieser Ausgabe zu genügeu, hat der Zeichenultterricht sein Augeu-
merk allf das zu richteu, was er zu diesem Zwecke zu geben im staude ist,
wieviel er zu gebetl vermag oder gebeu darf uud in welcher Form dies
geschehen kanu und soll. Hier treten Bedinguugen der verschiedeusteu Art
allf, llilter deuen alleiu er wirkeu kann, Hiudernisse, die eutweder gar nicht
oder nur schwierig zu beseitigeu siud. Es ist unmöglich, daß die Schule
darauf ausgehe, Küustler zu bildeu, deuu hierzu habeu nur äußerst weuige
Schüler Berns uud Geschick. Sie darf sich aber wegeu ihres Hanptzieles
nicht der speziellen Vorbilduug des eiuzelneu sür seiuen küuftigen Berus,
soudern sie muß sich der möglichst gleichmäßigeu Ausbilduug aller Schüler
widmeu. Aus diesem Gruude hat der Uuterricht auch keiue Rücksicht auf
das Haudwerk des einzeluen zu uehmen uud dahin geheude uuverstäudige
Ansordcrullgeu eiufach zurückzuweiseu. Die Ansicht eiuzeluer, daß der
Zeicheuuuterricht dem Schüler die Objekte lediglich aus dem Gesichtskreise
seiues küllstlgeu Berufes zu bieten habe, ist eine durchaus irrige und schäd-
liche. Die Zahl der Schüler hindert den Lehrer, auf die Bedürfuisse des
eiuzelueu eiuzugeheu, die meisten Schüler habeu noch keiuen bestimmteu Beruf
gewählt, der Lehrer ist nicht im stande, sich in die sümtlicheu Berufsarten
so eiuzulerueu und einzuleben, daß er ratiouell zu wirkeu vermöchte. Alle
diese mehr praktischeu Bedeuken treteu schou einem solchen Uuterfaugeli
kräftig genug eutgegeu. Der Umstaud aber, daß in der Lehre vom Zeichueu
gewisse Grundelemeltte vorhauden siud, dereu Keuutuis einem jeden Menschen
uötig ist, gleichviel welches Fach er eiust ergreise, uud daß eiue eiuiger-
maßen wirksame Belehrung über diese Elemeutarbegrisse nllein schon die dem