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https://doi.org/10.11588/diglit.25660#0161
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Es wirkt sehr anregend ans die Schüler, wenn der Lehrer die Fignr
eines treu nach der Natur bunt gemalten Schmetterlinges, in Größe
ciner Wandtafel ausgefnhrt, als Zeichenvbjekt anfstellt. Die rege Phantasie
des Kindes fördert das Jnteresse an der Ausgabe. Gegenüber den bisher
gezeichneten Ornamenten und Pflanzenformen erfcheint das Abbild des leben-
den Wefens ein Fortschritt. Winkt außerdem dem Fleißigen und Sanberen
die Aussicht, den Schmetterling auch noch bnnt maten zu dürfen, fo ist ein
weiterer Sporn vorhanden, um alle Kräfte znr Erreichung des so lockenden
Zieles anznstrengen. Ia man erlebt bisweilen, daß sich der Schüler dnrch
solche Anrecnuig zu hüuslichem Fleiße bewogen fühlt, selbstäildig Natur
studien aus dem Bereiche einer ihm sympathischen Gestaltenwelt zn machen,
Stndien, welche ihm bisher nnbekannt waren oder für seine Kräste zn
schwierig erschienen.
Man wühle sür den betressenden Zweck einen Schmetterling von schönen
Verhältnissen nnd möglichst reiner Silhouette. Unter den Tagschmetterlingen
empsiehlt sich hierzu u. a. der Apollo, der Schwalbenschwanz, der Segelfalter,
der Admiral. Unter den Nachtschmetterlingen ist der Weinschwärmer nnd
der Wolfsnnlchschwürmer passend in Form nnd Farbe.
Außer diesem von allen zu zeichnenden Riesenschmetterling kann man
dem Fvrtgeschrittenen, dem Fleißigeren Naturoriginale in kleinen verglasten
Kästchen zunr Nachzeichnen in die Hand geben.
H. Das Zeichnen nach Körpern.
(Beginn des dritten Jahres.)
TUlgemciurs.
Eine Belehrnng über das Freihandzeichnen nach Körpern ist nnr durch
nnmcktelbare Anschannng zn begründen. Aus der Anschannng soll die Er-
kenntnis der Gesetze von der Verkürzung, die Theorie der Perspektive all-
mählich entwickelt, gefestigt nnd zu weiteren Schlüssen verwendet iverden,
dnrch welches alles schließlich eine sreie Beherrschung dieser Gesetze zn selb-
ständiger Verwertnug herbeigesührt wird. ÜNan gebe deshalb nicht, wic
es hier nnd da gebrüuchlich ist, die Gesetze einer ans die Ersahrnngen vvn
Künstlerit und Gelehrten vieler Jahrhunderte gegründeten Wissenschaft als
sertige Lehrsütze, nach denen der Schüler zu konstrnieren hat, sondern man
Es wirkt sehr anregend ans die Schüler, wenn der Lehrer die Fignr
eines treu nach der Natur bunt gemalten Schmetterlinges, in Größe
ciner Wandtafel ausgefnhrt, als Zeichenvbjekt anfstellt. Die rege Phantasie
des Kindes fördert das Jnteresse an der Ausgabe. Gegenüber den bisher
gezeichneten Ornamenten und Pflanzenformen erfcheint das Abbild des leben-
den Wefens ein Fortschritt. Winkt außerdem dem Fleißigen und Sanberen
die Aussicht, den Schmetterling auch noch bnnt maten zu dürfen, fo ist ein
weiterer Sporn vorhanden, um alle Kräfte znr Erreichung des so lockenden
Zieles anznstrengen. Ia man erlebt bisweilen, daß sich der Schüler dnrch
solche Anrecnuig zu hüuslichem Fleiße bewogen fühlt, selbstäildig Natur
studien aus dem Bereiche einer ihm sympathischen Gestaltenwelt zn machen,
Stndien, welche ihm bisher nnbekannt waren oder für seine Kräste zn
schwierig erschienen.
Man wühle sür den betressenden Zweck einen Schmetterling von schönen
Verhältnissen nnd möglichst reiner Silhouette. Unter den Tagschmetterlingen
empsiehlt sich hierzu u. a. der Apollo, der Schwalbenschwanz, der Segelfalter,
der Admiral. Unter den Nachtschmetterlingen ist der Weinschwärmer nnd
der Wolfsnnlchschwürmer passend in Form nnd Farbe.
Außer diesem von allen zu zeichnenden Riesenschmetterling kann man
dem Fvrtgeschrittenen, dem Fleißigeren Naturoriginale in kleinen verglasten
Kästchen zunr Nachzeichnen in die Hand geben.
H. Das Zeichnen nach Körpern.
(Beginn des dritten Jahres.)
TUlgemciurs.
Eine Belehrnng über das Freihandzeichnen nach Körpern ist nnr durch
nnmcktelbare Anschannng zn begründen. Aus der Anschannng soll die Er-
kenntnis der Gesetze von der Verkürzung, die Theorie der Perspektive all-
mählich entwickelt, gefestigt nnd zu weiteren Schlüssen verwendet iverden,
dnrch welches alles schließlich eine sreie Beherrschung dieser Gesetze zn selb-
ständiger Verwertnug herbeigesührt wird. ÜNan gebe deshalb nicht, wic
es hier nnd da gebrüuchlich ist, die Gesetze einer ans die Ersahrnngen vvn
Künstlerit und Gelehrten vieler Jahrhunderte gegründeten Wissenschaft als
sertige Lehrsütze, nach denen der Schüler zu konstrnieren hat, sondern man