stehen würden
Bemgegenüber entwickelt Hans Scharoun 1949, damals ieiter des
Instituts für Bauwesen an der Akademie der Wissenschaften, Vor-
stellungen ganz anderer Art an einem Modell künftigen Wohnens.
Seine Vorstellung geht vom Handwerk aus. In ihm sieht er eine ge-
meinschaftsbildende Grundlage, die im "Raum der Mitte" ihr räum-
liches Zentrum haben soll. "In ihm sollen G-espräche um die Werk-
bank, um den Zeichentisch, um den Schreibtisch geführt werden
unter Preunden und von dem Werk ausgehend, das den Raum füllt
und das zur Diskussion, zur gemeinsamen Verbesserung und Verede-
lung immer auffordert." /12/
Vor diesem Hintergrund gegensätzlicher Auffassungen zur Industrie
und zum Handwerk in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung für einen
nationalen Wiederaufbau und für den beginnenden Export zeichnet
sich das Profii der in den vierziger Jahren entstandenen bzw.
wiedereröffneten Hochschulen ab, an denen auch künftige Formge-
stalter und Architekten studierten.
Das sind die heutige Hochschule fiir Architektur und Bauwesen
Weimar, die heutige Kunsthochschule Berlin, die heutige Hoch-
schule fiir bildende Kiinste in Dresden tmd schließlich die Schule,
in der wir gegenwärtig sind und die 1946 unter Leitung von Hans
Hopp als Meisterschuie des gestaltenden Handwerks unter dem Na-
raen "Werkstätten der Stadt Halle auf Burg Giebichenstein" wieder-
eröffnet wurde.
In einem Entwurf zu "Idee und Aufbau der Staatlichen Hochschule
für Baukunst und bildende Kiinste" - das ist die Weimarer Hoch-
schule - und bemerkenswert ist die Wiederkehr der Begriffe "Idee
und Aufbau", zwei Begriffe, die Gropius 1923 in einem Titel für
einen Beitrag über das Bauhaus benutzt hatte - in diesem Entwurf
also heißt es, daß eine Harmonie von Natur und Geist hergestellt
werden solle und unter dieser Einheit die Einbeziehung der moder-
nen Naturwissenschaften - auch in die künstlerischen Bereiche zu
verstehen Tind zum anderen das kollektive Arbeiten zu entwickeln
sei, wie es in der gesellschaftlichen Produktion üblich sei. Und
um, wie es heißt, "die Hochschule mitten in das Leben hineinzu-
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Bemgegenüber entwickelt Hans Scharoun 1949, damals ieiter des
Instituts für Bauwesen an der Akademie der Wissenschaften, Vor-
stellungen ganz anderer Art an einem Modell künftigen Wohnens.
Seine Vorstellung geht vom Handwerk aus. In ihm sieht er eine ge-
meinschaftsbildende Grundlage, die im "Raum der Mitte" ihr räum-
liches Zentrum haben soll. "In ihm sollen G-espräche um die Werk-
bank, um den Zeichentisch, um den Schreibtisch geführt werden
unter Preunden und von dem Werk ausgehend, das den Raum füllt
und das zur Diskussion, zur gemeinsamen Verbesserung und Verede-
lung immer auffordert." /12/
Vor diesem Hintergrund gegensätzlicher Auffassungen zur Industrie
und zum Handwerk in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung für einen
nationalen Wiederaufbau und für den beginnenden Export zeichnet
sich das Profii der in den vierziger Jahren entstandenen bzw.
wiedereröffneten Hochschulen ab, an denen auch künftige Formge-
stalter und Architekten studierten.
Das sind die heutige Hochschule fiir Architektur und Bauwesen
Weimar, die heutige Kunsthochschule Berlin, die heutige Hoch-
schule fiir bildende Kiinste in Dresden tmd schließlich die Schule,
in der wir gegenwärtig sind und die 1946 unter Leitung von Hans
Hopp als Meisterschuie des gestaltenden Handwerks unter dem Na-
raen "Werkstätten der Stadt Halle auf Burg Giebichenstein" wieder-
eröffnet wurde.
In einem Entwurf zu "Idee und Aufbau der Staatlichen Hochschule
für Baukunst und bildende Kiinste" - das ist die Weimarer Hoch-
schule - und bemerkenswert ist die Wiederkehr der Begriffe "Idee
und Aufbau", zwei Begriffe, die Gropius 1923 in einem Titel für
einen Beitrag über das Bauhaus benutzt hatte - in diesem Entwurf
also heißt es, daß eine Harmonie von Natur und Geist hergestellt
werden solle und unter dieser Einheit die Einbeziehung der moder-
nen Naturwissenschaften - auch in die künstlerischen Bereiche zu
verstehen Tind zum anderen das kollektive Arbeiten zu entwickeln
sei, wie es in der gesellschaftlichen Produktion üblich sei. Und
um, wie es heißt, "die Hochschule mitten in das Leben hineinzu-
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