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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 7 Teil 1.1983

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Baumberger, Winfried: Erziehung zum schöpferischen Handeln in der Ausbildung von Industrie-Formgestaltern
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https://doi.org/10.11588/diglit.30599#0060

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Wenn man den gestalteriechen Entwioklungsprozeß auffaßt alg
einen Prozeß der Suche nach materiell gegenständliohen Struk-
tux'en, die bestimmte gewlinschte Funktionen, insbesondere
auch kommunikative und äethetische Punktionen erfüllen, so
lassen sich vier Phasen unterscheiden, in denen schöpferische
Verhaltensweisen möglich und daher notwendig sindj

- Phase I (insbesondere Px’ognosephase):

Erkundung, Präzisierung und Auflistung aller, insbesondere
der bestimmten Lebensweisen eigenen, wesentliohen
Bedürfnisse, die sich dann in Produktfunktionen nieder-
schlagen.

- Phase II (insbesondere Analysephase):

Koppelung, Ordnung, hierarchisch oder andersgeartete
Struktuierung dieser Funktionen, d.h. also auch
bewußte Unterdrückung und Ausschluß
mancher dieser Teilfunktionen.

- Phase III (insbesondere Synthesephase):

Entwicklung, Exfindung, Entdeckung geeigneter
stofflicher, energetischer und infox'mationeller S t r u k -
t u x- e n , die diese Funktionskomplexe verwirklichen.

- Phase IV (Nutzungsphase):

Der gestaltex'ische Entwicklungsprozeß, der - im engeren
Sinne - vorwiegend in den Phasen II und III angeaiedelt ist,
ist auf Kreativität in Phase I (die ohnehin zu einem großen
Teil zu dessen Px’oblemfeld dazugehört) angewiesen und be-
einflußt diese in Phase IV, nämlioh dadux-ch, daß im Erzeug-
nis Möglichkeiten subjektiv variabler,
vielfältiger Nutzung bereits angelegt
oder weitgehend ausgeschlossen werden. Das optimale Maß
individuell freier Nutzung kann von Produktklasse zu Pro-
duktklasse extrem vex-schieden sein.

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