DOI article:
Bodor, Ferenc: Reform der Budapester Hochschule für Kunsthandwerk und Formgestaltung
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.30599#0137
Ferenc Bodor
Reform der Budapester Hochschule für Kunsthandwerk und
Formgestaltung__ _
Der Modemisierungsplan hinsichtlich Unterrichtssystem und
Aufbau der Ungarischen Hochschule für Kunsthandwerk und Form-
gestaltung wurde vom Universitätsrat zwischen Oktober 1982
und März 1983 viermal erörtert. Vorliegender Text ist eine
gekürzte Fassung des endgültigen Entwurfs.
1 . Organisierte Kunsthandwerkausbildung existiert in Ungam
seit 103 Jahren. Eechtsvorgänger der Ungarischen Hochschule
für Kunsthandwerk und Formgestaltung (im weiteren: Hoch-
schule) waren zuerst die Königliche Ungarische Industrie-
zeichenschule, dann die Königliche Ungarische Schuie für
Kunsthandwerk. Letztere erreichte Anfang des Jahrhunderts
das Niveau einer Hochschule. Die Hochschule, die ihren
Namen seit 1947 trägt, wurde im Jahre 1971 in den Rang ei-
ner Universität erhoben.
Das Ziel der Ausbildung an der Hochschule besteht bis heute
mehr oder weniger in der Auebildung von bildenden Künstlem,
*
deshalb kann das Kunsthandwerk und das Design in der Wirt—
schaftlichkeit der gesellschaftlichen Produktion nicht ge-
nügend zur G-eltung kommen. Weiterhin kann die Produkt- und
Umweltkultur als ein erzieherischer Faktor der Ge'sellschaft
- in der Entwicklung des Geschmacks, in der Förderung des
Übergangs zu neuen Lebensformen, in der Verbesserung der
Lebensqualität - ihre gesellschaftspolitische Wirkung nicht
ausüben.
Die immer stärker werdenden - auch vom Kultusministerium
unterstützten - Reformbestrebungen der 70er Jahre an der
Hochschule blieben ohne bedeutende Erfolge, weil es nicht
dazu kam, Begriff, Grenzen und Funktion des Kunsthandwerks,
der Produkt- und der Umweltkultur prinzipiell zu klären.
Es blieben weiterhin die Fachordnung und Aufbauform beste-
141
Reform der Budapester Hochschule für Kunsthandwerk und
Formgestaltung__ _
Der Modemisierungsplan hinsichtlich Unterrichtssystem und
Aufbau der Ungarischen Hochschule für Kunsthandwerk und Form-
gestaltung wurde vom Universitätsrat zwischen Oktober 1982
und März 1983 viermal erörtert. Vorliegender Text ist eine
gekürzte Fassung des endgültigen Entwurfs.
1 . Organisierte Kunsthandwerkausbildung existiert in Ungam
seit 103 Jahren. Eechtsvorgänger der Ungarischen Hochschule
für Kunsthandwerk und Formgestaltung (im weiteren: Hoch-
schule) waren zuerst die Königliche Ungarische Industrie-
zeichenschule, dann die Königliche Ungarische Schuie für
Kunsthandwerk. Letztere erreichte Anfang des Jahrhunderts
das Niveau einer Hochschule. Die Hochschule, die ihren
Namen seit 1947 trägt, wurde im Jahre 1971 in den Rang ei-
ner Universität erhoben.
Das Ziel der Ausbildung an der Hochschule besteht bis heute
mehr oder weniger in der Auebildung von bildenden Künstlem,
*
deshalb kann das Kunsthandwerk und das Design in der Wirt—
schaftlichkeit der gesellschaftlichen Produktion nicht ge-
nügend zur G-eltung kommen. Weiterhin kann die Produkt- und
Umweltkultur als ein erzieherischer Faktor der Ge'sellschaft
- in der Entwicklung des Geschmacks, in der Förderung des
Übergangs zu neuen Lebensformen, in der Verbesserung der
Lebensqualität - ihre gesellschaftspolitische Wirkung nicht
ausüben.
Die immer stärker werdenden - auch vom Kultusministerium
unterstützten - Reformbestrebungen der 70er Jahre an der
Hochschule blieben ohne bedeutende Erfolge, weil es nicht
dazu kam, Begriff, Grenzen und Funktion des Kunsthandwerks,
der Produkt- und der Umweltkultur prinzipiell zu klären.
Es blieben weiterhin die Fachordnung und Aufbauform beste-
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