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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Editor]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 7 Teil 1.1983

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Kominek, Rufin: Die Erziehung als ein integraler Bestandteil des Ausbildungsprozesses im Bereich der bildenden Künste
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https://doi.org/10.11588/diglit.30599#0106

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Rufin Kominek

Die Erziehung als ein integraler Bestandteil des Ausbildungs-
prozesses im Bereich der bildenden Künste

Schon seit vielen Gahren, besonders in der letzten Zeit, beob-
achten wir eine allmähliche Zunahme von Kenntnissen über Kunst,
die der Ougend schon vor dem Studium verraittelt wird. Auch in
dieser Zeit soll man die Gewohnheit und da3 Bedürfnis indivi-
duellen Kontaktes mit Kunstwerken fördern, weil es das Alter
ist, in dem visuelle und besonders bildende Kunst tief erlebt
und verstanden werden können. Man soll jedoch vor allem das
Wissen über den Beitrag der Kunst an der Gestaltung der raensch-
lichen Umwelt erweitern, und dadurch soll man dem jungen Kunst-
interessierten ihre große gesellschaftiiche Funktion, die sie
erfüllt und im Leben der Gesellschaft erfüllen soll, versinn-
lichen. Also, schon in dieser Phase des Kontaktes mit Kunst-
werken besteht das Bedürfnis, sogar die Notwendigkeit einer
Erziehung, d.h. die Erziehung zu verständiger Aneignung von
Kunst und ihrer gesell6chaftlichen Rolle.

Die Ausbildung der Dugend zur Aneignung von Kunst und zum Ver-
ständnis von Kunstwerken verläuft gewöhnlich beliebig, spontan
und meistens individuell ohne Fachhilfe. In dieser Zeit bilden
sich auch schon gewisse Einstellungen in der Aneignung und im
Verständnis der Funktion von Kunst, die, nicht korrigiert und
nicht in richtige Bahnen gelenkt, zu einem bedeutenden Hinder-
nis in der weiteren Erziehung des jungen Menschen werden. Man
sollte an dieser Stelle jedoch feststellen, daß die Aufgabe
der Lehrer und Erzieher zu diesem Thema nicht so leicht ist.
Außerdem muß man betonen, daß deren Rclle besonders wichtig
und gesellschaftlich verantwortlich für die Erfolge in diesem
Bereich ist. Selbstverständlich ist auch, daß all das besondere
pädagogische Qualifikationen, große Fachkenntnis , schöpferische
Intention und eine richtige ideologische Einstellung erfordert.
Besonders das letztere Merkmal, dem eine auf die marxistische
auf materialistischer philosophischer Grundlage gestützte Ein-
stellung entspricht, ist allein und richtig in diesem Erzie -
hungeprozeß anzuwenden.

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