DOI Artikel:
Haupt, Adam: Zu Problemen der Ausbildung von Industrie-Formgestaltern
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.30599#0112
Adam Haupt
Zu Problemen der Ausblldung von Industrie-gormgestalteni
Als Leiter eines Lehrstuhls für Grundlagen und Methodik der
Pormgestaltung interessiere ich mich für die Problematik der
Ausbildung von industrial Designern (Pormgestaltern). Als
Prorektor habe ich nicht nur die Pflicht, sondern auch das
Verlangen, den Prozeß der Ausbildung von Pormgestaltern aus
einer weiteren Perspektive zu betrachten, unter Außeracht-
lassung der Interessen der Pachrichtung und der Pakultät.
Während meiner jahrelangen Tätigkeit im Kunstschulwesen habe
ich mir eine Eeihe von Pragen gestellt, die ich nicht immer
eindeutig zu beantworten wußte. Die Anzahl dieser Pragen wird
zusehends größer und ist in den letzten Jahren ganz erschreckend
gewachsen. Ich möchte einige von ihnen hier vorlegen. Eigent-
lich hat alles, was ich heute zu sagen habe, mit der Ausbildung
von Pormgestaltern zu tun.
Seit Jahren hat mich die Prage beschäftigt, ob es möglich und
zielgemäß sei, die Grundbegriffe der Pormgestaltung in allen
Pachrichtungen einzuführen und - falls es so ist - ob Gründe
dazu bestehen, die Ausbildung in Pormgestaltung in den Lehr-
plan der ganzen Hochschule einzufügen. Auf diese Prage folgt
die nächste, und zwar: Welche Elemente der Ausbildung können
oder sollen für alle Pachrichtungen gemeinsam sein und an wel-
cher Stelle müssen sich ihre Wege trennen? Ich habe Professoren
verschiedener Fachrichtungen um ihre Ansicht darüber befragt
und verschiedene Antworten erhalten. Ich gehöre zu der Genera-
tion, die Gdansk aus Euinen wiederaufgebaut hat. 1952/54 war
ich Vorsitzender der Vereinigung der polnischen Künstler für
die Provinz Gdansk und nahm teil an der Organisation der Wie-
deraufbauarbeiten. In jener heroischen Zeit waren meine Kolle-
gen Bildhauer, Maler, Architekten derartig in dem gemeinsamen
Werk integriert, daß sie auf die Prage, ob es notwendig sei,
Studenten in Formgestaltung zu unterrichten, ganz bestimmt be-
jahend geantwortet hätten. Sie sprachen damals von der Tradition
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Zu Problemen der Ausblldung von Industrie-gormgestalteni
Als Leiter eines Lehrstuhls für Grundlagen und Methodik der
Pormgestaltung interessiere ich mich für die Problematik der
Ausbildung von industrial Designern (Pormgestaltern). Als
Prorektor habe ich nicht nur die Pflicht, sondern auch das
Verlangen, den Prozeß der Ausbildung von Pormgestaltern aus
einer weiteren Perspektive zu betrachten, unter Außeracht-
lassung der Interessen der Pachrichtung und der Pakultät.
Während meiner jahrelangen Tätigkeit im Kunstschulwesen habe
ich mir eine Eeihe von Pragen gestellt, die ich nicht immer
eindeutig zu beantworten wußte. Die Anzahl dieser Pragen wird
zusehends größer und ist in den letzten Jahren ganz erschreckend
gewachsen. Ich möchte einige von ihnen hier vorlegen. Eigent-
lich hat alles, was ich heute zu sagen habe, mit der Ausbildung
von Pormgestaltern zu tun.
Seit Jahren hat mich die Prage beschäftigt, ob es möglich und
zielgemäß sei, die Grundbegriffe der Pormgestaltung in allen
Pachrichtungen einzuführen und - falls es so ist - ob Gründe
dazu bestehen, die Ausbildung in Pormgestaltung in den Lehr-
plan der ganzen Hochschule einzufügen. Auf diese Prage folgt
die nächste, und zwar: Welche Elemente der Ausbildung können
oder sollen für alle Pachrichtungen gemeinsam sein und an wel-
cher Stelle müssen sich ihre Wege trennen? Ich habe Professoren
verschiedener Fachrichtungen um ihre Ansicht darüber befragt
und verschiedene Antworten erhalten. Ich gehöre zu der Genera-
tion, die Gdansk aus Euinen wiederaufgebaut hat. 1952/54 war
ich Vorsitzender der Vereinigung der polnischen Künstler für
die Provinz Gdansk und nahm teil an der Organisation der Wie-
deraufbauarbeiten. In jener heroischen Zeit waren meine Kolle-
gen Bildhauer, Maler, Architekten derartig in dem gemeinsamen
Werk integriert, daß sie auf die Prage, ob es notwendig sei,
Studenten in Formgestaltung zu unterrichten, ganz bestimmt be-
jahend geantwortet hätten. Sie sprachen damals von der Tradition
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