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Friederich, Johann Konrad
Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben ([1. Haupt-Abtheilung], 9. Band): Griechenland — Frankfurt am Main: Im Comptoir für Literatur und Kunst, 1835

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https://doi.org/10.11588/diglit.68337#0131
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Theben.

Dieſe Stadt ſoll ſchon von Kadmus gegründet und da-
mals Kadmeia genannt worden ſeyn. Amphion ſoll es vergrößert
und Thebäe genannt und mit einer Mauer umgeben haben,
welche ſieben Thore hatte, denen er die Namen ſeiner mit der
Niobe erzeugten ſieben Töchter beilegte. Es ſoll die Vater-
ſtadt des Bachus und des Herakles geweſen ſeynz auch Pindar,
Epaminondas und Pelopidas waren hier geboren. Der Markt-
platz der Stadt war mitten in der Burg derſelben und von
den Standbildern der berühmteſten Männer Thebens umgeben.
An dem ſchoͤnen Tempel des Herakles Promähos waren deſſen
zwölf große Arbeiten, von Praxiteles in erhabener Arbeit aus-
geführt, angebracht. Im Tempel des Bachus Lyfios wurden
die wilden Bachanalien zu Ehren des hier geboren ſehn ſollen-
den Dionyſos gefeiert. Außerdem waren noch Tempel von
Ober- und Untergottheiten in Menge vorhanden, und die
Stadt ſelbſt, welche zwei Stunden im Umfange hatte, war ein
reizendes und üppiges, mit Gärten angefülltes Thal. Noch ſieht
man die Reſte der alten Burg Kadmea; ſie wird jetzt Thiva

genannt. Ü
Wundermappe X. Bd. 3. Heft. 7
 
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