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Friederich, Johann Konrad
Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben ([1. Haupt-Abtheilung], 9. Band): Griechenland — Frankfurt am Main: Im Comptoir für Literatur und Kunst, 1835

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https://doi.org/10.11588/diglit.68337#0195
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222 ——

„Wanderer, gehe nach Sparta und ſage den Ephoren und
den Koͤnigen, daß wir alle fuͤr die Vertheidigung unſerer Geſetze
geſtorben ſind.“

Die Inſchrift eines andern Monuments beſagte, daß hier
4000 Griechen 3 Millionen Perſern widerſtanden haͤtten.

Als Xerxes das Schlachtfeld beſah, ließ er dem Leichnam
des Leonidas den Kopf abſchlagen und auf einen Pfahl ſtecken,
denn ſelbſt der Tod hatte ihn mit dem Helden nicht verſoͤhnen
konnen. Aber auf wen faͤllt die Schande dieſer That? Einige
Jahre darauf ließ Pauſanias die Ueberreſte der Helden nach
Sparta bringen, wo man ſie unter einem prachtvollen Grabmal
verſcharrte, und ihnen zu Ehren Leichenſpiele feierte.

— vmrnnn w mr amn a

S u n i u m

Die Spitze der Halbinſel, welche das alte Attika bildet,
endigt ſich mit dem Vorgebirge Sunium, das wir hier von der
Seite erblicken, wie es von der See aus den Blicken der Schif-
fenden ſich darſtellt. Hier tritt beſonders der auf der vorderſten
Spitze, unmittelbar uͤber dem Meer, an dreihundert Fuß erhoben,
erbaute Tempel der Minerva hervor, deſſen Saͤulen aus dem
ſchoͤnſten weißen Marmor noch jetzt den Schiffern von Ferne zur
Orientirung bei dieſem, durch Klippen und Felſen fuͤr die Schiff-
fahrt ſo gefaͤhrlichen und von ſo heftigen Winden umbrauſ'ten
Vorgebirge dienen, und dem Vorgebirge ſelber den Namen Capo
di Colonni, d. i. Saͤulenvorgebirge, gegeben haben. Wahrſchein-
lich haben Erdbeben den prachtvollen Tempel zerſtoͤrt, und die
Saulen, die jetzt nur zum Theil noch ſtehen, ſammt dem Gemaͤuer
darnieder geworfen.
 
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