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Friederich, Johann Konrad
Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben ([1. Haupt-Abtheilung], 9. Band): Griechenland — Frankfurt am Main: Im Comptoir für Literatur und Kunst, 1835

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https://doi.org/10.11588/diglit.68337#0169
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Platäa.

Eine alte und anſehnliche Stadt im weſtlichen Böotien.
Sie machte einſt einen anſehnlichen Staat aus, und ſchickte den
Athenern in der Schlacht bei Marathon 1000 Mann zu Hülfe.
Dann ward in ihrer Nähe der herrliche Sieg über den Mardo-
nius und die Perſer erfochten.

Mit der günſtigen Jahreszeit rückte Mardonius mit ſeinem
Heer durch Böotien, wo ſich die Thebaner wieder zu ihm ge-
ſellten, gegen Attika vor. Die Verbündeten, und namentlich die
Spartaner, ſtatt den bedrängten Athenienſern ſchnell Hülfe zu
bringen, blieben aus und beſchäftigten ſich mit der Befeſtigung
des Iſthmus, und die Athenienſer, die kaum wieder ein halbes
Jahr im Beſitz ihrer zerſtörten Vaterſtadt geweſen waren, und
erſt hier und da ihre Häuſer zu bauen angefangen hatten, muß
ter dieſelbe zum zweiten Male verlaſſen und ſich nach Salamis
flüchten. Mardonius, der kurz darauf in Athens Ruinen ein
zog, verheerte, was noch zu verheeren war, und machte über
dieſe Heldenthat einen pomphaften Bericht an Kerxes, fand aber
bald darauf für gut, das Feld wieder zu räumen und ſich in
die Ebenen von Böotien zurückzuziehen. Von Salamis aus
ſandten die Geflüchteten eine Botſchaft an die Spartaner und
ließen dieſen ihrer un verantwortlichen Saumſeligkeit wegen drin-
gende Vorſtellungen und Vorwürfe machen, indem ſie zugleich
 
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