Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
VII. Die griechische Kunst unter Barbaren.

Ehe wir zur griechisch-römischen Kunst übergehn, wird
es angemessen sein, die Denkmäler der Krim und Moldau,
die zum Theil in reinstem griechischen Stil gearbeitet sind,
aufzuführen. Freilich sind sie nur zum Theil, zum kleineren
Theil rein griechisch, die grosse Menge derselben ist mehr
kunsthistorisch interessant als künstlerisch schön, insofern sie
die Barbarisirung griechischer Vorbilder in sehr anschaulicher
Weise zeigt, aber alle diese Denkmäler stehn doch sichtlich
mit der griechischen Kunst in lebendigem Zusammenhang,
wesswegen wir sie der griechisch-römischen Kunst voran-
schicken zu müssen glaubten.

Sämmtliche hier aufgeführte Gegenstände, zum grössten
Theil goldne und silberne Geräthe, befinden sich in Petersburg;
fast alle stammen aus der Umgegend von Kertsch, namentlich
aus dem 1831 geöffneten Grabhügel eines scythischen Königs
und seiner Gemahlin, dem sog. Koul-Oba.

Wir werden die bedeutenderen Sachen etwas näher be-
sprechen, die unbedeutenden dagegen nur kurz namhaft machen.

698—700. Drei Armbänder von Gold*, aus dem
Koul-Oba. Das erste wurde neben dem Skelett des Königs
und zwar am rechten Arm über dem Ellbogen gefunden, die
andern beiden sind paarweise vorhanden und wurden ebenfalls

* Im Saal der Thiere und Broncen n. 142. 140. 182.
 
Annotationen