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Etruscische Kunst. ö&l

sprochenen herkulanischen Kopf (n. 438) erinnert. Aber eben
so kenntlich ist ein Zusatz von Plumpheit und Ungeschick-
lichkeit, von Härte und Mangel an harmonischer Verschmel-
zung der Formen. Sehr charakteristisch sind auch die ab-
stehenden Ohren der Satyrn, wie ich sie nie in griechischer
Kunst gesehn zu haben mich erinnere.

Abg. monum. d. inst. VI. VII, tav. 64, 1. Vgl. Annali 1862 p. 15 ff.

987. Knabe mit der Gans*, Broncefigur im Museum
zu Leyden.

Die Erfindung ist griechisch, wie mehrere erhaltene Sta-
tuen zeigen, aber etruscisirt. Das hübsche Motiv, dass
der Knabe dem Thiere spielend seinen Finger hinhält, damit
es hineinbeisse, ist kaum mehr verständlich. Der Knabe
hat etwas Steifes und Ungeschicktes und zugleich übertrieben
"Weiches, was dem etruscischen Nachahmer, nicht dem Original
zur Last fällt. Nach italischer Sitte hat er eine Bulla um
den Hals, auch sein Armband ist specifisch etruscisch.

Am linken Bein bemerkt man eine etruscische Inschrift.
Vermuthlich war das Werk ein Weihgeschenk und wurde als
solches durch die Inschrift bezeichnet.

Abg. Micali ant. monum. t. 43. Müller-Wieseler I. 48, 291. Vgl.
0. Jahn Ber. d. sächs. Gesellseh. 1848 p. 50.


Nachtrag.

Zu n. 96. Die Ergänzung dieser Statue zu einem Dory-
phorus wird durch eine übereinstimmende Gemme des hiesigen
Museums (Tölken IV, n. 249 erklärt sie als Achill) bestätigt.

Zu n. 411. Durch den glücklichen Fund einer Münze
hat Brunn, Abhandl. der bayer. Akad. d. Wiss. 1867 p. 1 fi%
die Statue genauer bestimmen können. Es ist Eirene mit
dem kleinen Plutos auf dem Arm, das Werk des älteren
Kephissodot.

Zu n. 591. Ob diese Venus sich wirklich in Stockholm
befindet, ist mir nach Berichten von dort sehr zweifelhaft;
die im Archaeol. Anz. 1853 p. 396 n. 154 citirte Venus ist
vermuthlich eine andere.

* Im Saal der Thiere und Broncen n. 120.
 
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