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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 6.1898

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Sixt, Gustav: Regenbogenschüsselchen und andere keltische Münzen aus Württemberg (und Hohenzollern)
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https://doi.org/10.11588/diglit.27824#0046
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Mondsicheln seien, und was sonst vorgebracht worden ist (vergl.
Streber), das sind Vermutungen, die eines sicheren Beweises ent-
behren. Zeitlich gehen die Begenbogenschüsselchen wie die keltischen
Münzen überhaupt wohl nicht über die Mitte des 4. Jahrhunderts
v. Chr. zurück.

Weitere Münzen keltischer Stämme.

16) Aedui. Weiblicher Kopf mit Stirnband und Haarhaube .
nach links. R. springendes Pferd nach links zwischen 2 Ringen,
in deren Mitte je eine Kugel (Punkt). Silber. Gefunden bei Erlig-
heim OA. Besigheim. Gr. 14 mm, Gew. 1,97 g. Abbildung 15.

17) Arverni.

a) Apollokopf mit Kranz nach rechts. R. Wagenlenker,
ein Pferd mit einem Stabe nach rechts lenkend. Im Felde pilzartige
Pflanze, im Abschnitt Schriftspuren. Gold. Gefunden bei Klein-
engstingen OA. Reutlingen. Gr. 14 mm, Gew. 1,99 g. Abbildung 16.

b) Kopf mit Lorbeerkranz nach rechts. R. Pferd nach links
springend. Silber. Gefunden bei Sonnenberg OA. Waiblingen. Gr.

14 mm, Gew. 1,76 g. Abbildung 17.

18) Boji. Jugendlicher Kopf mit Perlendiadem nach links,
hinter dem Kopfe Ring mit Punkt. R. ADNA MA TI, nach rechts
galoppierender Reiter mit Hut, in der erhobenen Rechten eine
Lanze, oben und unten je ein Ring. Silber. Gefunden bei Wildberg
OA. Nagold. Gr. 22 mm, Gew. 9,98 g. Abbildung 18.

19) Morini. Unkenntlicher Typus ähnlich wie Abb. 8. R. Pferd
nach rechts, umgeben von Augen, Kugeln, Halbmonden u. a.; unten
(im Abschnitt) schriftartige Zeichen1. Gold, schwach gewölbt. Ge-
funden bei Neckarwestheim OA. Besigheim. Gr. 17 mm, Gew. 6,30 g.
Von ebendort eine Variante, Gew. nur 6,14 g. Abbildung 19.

20) Treviri. Innerhalb eines Kranzes aufwärts blickender
Kopf mit gekräuseltem Haar nach rechts, am Halse Perlenband.

R. innerhalb eines doppelten Kranzes eine nach rechts schreitende,
mit einem Mantel bedeckte Gestalt, in der Rechten einen grossen
Ring haltend. Silber. Gefunden bei Böblingen. Gr. 14 mm, Gew.
1,62 g. Abbildung 20.

21) Volcae Tectosages. Kopf mit lockigem Haar nach
rechts; R. Kreuz, in dessen 4 Winkeln ein V, 2 Punkte, ein augen-
förmiger Ring, ein von Punkten begrenzter Strich. Silber. Gefunden
bei Schönaich OA. Böblingen. Gr. 15 mm, Gew. 1,5 g. Ab-
bildung 21.

22) Imitationen. Ausser den nationalen Geprägen gaben
die keltischen Fürsten und Stämme auch Nachahmungen von griechi-
schen und römischen Münzen aus.

a) Imitation einer Münze Philipps II. von Macedonien.
Kopf nach rechts mit einem aus 3 Perlenreihen gebildeten Stirnband.

R. Pferd nach links, darüber männliche Büste. Potin, d. h. ver-

1 Auf unserem Exemplar kaum mehr zu erkennen.
 
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