Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]: Fundberichte aus Schwaben (13.1905(1906))

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sprünglich versilberte Riemenzunge, eine mit Löchern zum Anhängen
versehene Schneckenschale, Scherben, darunter 2 römischen Ursprungs,
Messer, 1 Schere, Würfel aus Glas und Ton, Reste von beinernen
Kämmen; an Waffen: Speereisen, Franzisken, 1 Sax, 1 Schildbuckel.
(Neckarzeitung 9. November 1905.) Einige Stücke sind in der StS.
Inv. No. 12203.
Oetlingen OA. Kirchheim. Weitere Reihengräberfunde: silberne
Ohrringe, 1 eiserner Steigbügel, einige Tonperlen. StS. Inv. No. 12057
bis 12059.
Pfahlheim OA. Ellwangen. Auf dem bekannten Reihengräber-
feld, auf dem im Jahre 1883 die Staatssammlung, 1884 und 1891/93
das germanische Nationalmuseum, 1893 das Museum für Völker-
kunde in Berlin ausgegraben haben, stießen Erdarbeiter auf 2 Gräber
mit folgendem Inhalt:
1. Grab. 2 m lang, 1 m breit, 0,85 m tief, enthielt 1 Lang-
schwert, 1 Kurzschwert, 1 Speereisen, 1 Schildbuckel, 1 Messer,
1 Trense, 1 Steigbügel, 5 bronzene Riemenzungen, glatt, 6 solche
oben gezackt, 1 kleiner Ring, 1 Bronzemünze, Tonscherben.
2. Grab (Kindergrab), 0,60—0,70 m tief, enthielt eine Anzahl
Ton-, Stein- und Glasperlen.
Oberamtspfleger STEiNHART-Ellwangen öffnete dann ein 3. Grab
mit folgenden Beigaben: 1 Langschwert mit Spuren der bronze-
beschlagenen Holzscheide, 1 Kurzschwert, 1 Messer, 1 bronzene
Gürtelschnalle, verzierte Bronzeknöpfe, 2 bronzene Riemenzungen,
2 eiserne Riemenschnallen, 1 Pfeilspitze, 1 eiserner Sporn, mehrere
Beschlägstücke, darunter 5 tauschiert, 1 graues Tongefäß. Die Funde
sind in der Sammlung des Ellwanger Altertums- und Geschichts-
vereins. (Mitteilung von Oberamtspfleger STEiNHART-Ellwangen.)
Sindelfingen. Beim Ausheben von Baumgruben wurden am
Westabhang des Goldbergs Skelettreste gefunden. Dabei: 2 Speer-
eisen, 2 Schwerter, 1 „Haarstecker“ (?), Tonpeilen und Bronzestücke.
Die Funde sind im Besitz des Stadtschultheißen Hörmann, dem das
Grundstück gehört. (Mitteilung des Besitzers.)
Weilheim (Hohenzollern). Im Oktober stieß man auf dem seit
über 50 Jahren bekannten Gräberfeld auf 1 Skelett, dem 1 Speer-
eisen beigegeben war. (Deutsches Volksblatt, 10. Okt. 1905, No. 225.)
Wurmlingen OA. Tuttlingen. Im Juli stieß der Bahnwärter
Bacher (Posten No. 26) beim Graben einer Wasserleitung auf das
längst bekannte Reihengräberfeld und setzte dann seine Grabungen
auf eigene Faust fort. Gefunden wurden: 1 Spatha, 4 Skramasaxe,
2 Lang.saxe, 1 Schildbuckel, 1 Schildgriff, 1 Francisca, 2 Speereisen,
Reste von tauschiertem Pferdegeschirr, 1 Sporn, Pfeilspitzen aus Eisen,
bronzene Riemenzungen, 8 Bronzeschnallen, 1 dicker Armring, 6 dünne
Armringe, 1 Ohrring, 1 Kette aus Glas-, Bernstein- und Tonperlen,
Bronzeschmuck, darunter gravierte Plättchen, Bronzeknöpfe, Reste
eines Tongefäßes, Menschen- und Tierknochen. —■ Der Versuch,
dieses für die Staatssammlung zu erwerben, scheiterte an zu hohen
Forderungen des Finders.