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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 19.1911(1912)

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Neolithische Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43335#0009
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Neolithische Zeit.

Bissingen a. E. Ein alter Fund von der Markung ist ein durch-
bohrter Steinhammer mit breitem Bahnende, an Schuhleistenform er-
innernd. Länge 24 cm; Breite 41/a cm; größte Höhe 71/2 cm- Material:
Kieselschiefer. Das Stück hat Ähnlichkeit mit dem Schuhleistenbeil
vom nahen Untermberg; s. S. 6 (Abb. Taf. I, 11). (Überbracht von
Lehrer PFEiFFER-Bissingen.) Altert.-S. Inv. A 473.
Böblingen. Beim Neubau der Balzschen Bäckerei ist im Herbst 1910
ein Serpentinbeilchen (8 cm lang) gefunden worden (Abb. Taf. I, 14
nach Photographie). (Besitzer: Dr. A. BuNZ-Böblingen.) Mitt, von
Oberlehrer WACKER-Böblingen.
Feuerbach. Beim Ausheben der Fundamentgrube zum Neubau
Bofinger in der Bismarckstraße zeigten sich im Jahre 1910 prähisto-
rische Wohngruben ohne Einschlüsse.
Goldberg OA. Neresheim1. Zwischen Bopfingen und Nördlingen liegt
am Rande des fruchtbaren Ries noch auf württembergischem Gebiet
ein Süßwasserkalkberg mit breitem, ebenem Gipfel, dem die Farbe des
Gesteins den Namen Goldberg gegeben hat. Der Kalk wird auf drei
Seiten des Berges in zahlreichen Steinbrüchen abgebaut, deren Be-
sitzer sich auf die Gemeinden Goldburghausen, Trochtelfingen und
Pflaumloch verteilen. Beim Abräumen des Bodens kommen zahl-
reiche Fundstücke vorgeschichtlicher Zeit zutage, die ihren Weg seither
in zahlreiche Privat- und öffentliche Sammlungen fanden. Da bei
dieser Art der Auffindung genauere Fundumstände sich natürlich nie
einwandfrei feststellen lassen und das Material zum größten Teil
unkontrollierbar weit zerstreut wird, wurde der Unterzeichnete vom
Landeskonservator der vor- und frühgeschichtlichen Altertümer mit
einer Untersuchung des Berges betraut. Zu danken habe ich der
liebenswürdigen Unterstützung des Pflegers der Staatssammlung, des
Kaufmanns D. ScHWARZ-Oberdorf. Die sieben Grundbesitzer gaben
die Erlaubnis zur Grabung, die als vorläufige Orientierung in der Zeit
vom 23. bis 28. Oktober stattfand. Von dem Befestigungssystem
des Berges wurde ein Graben gefunden. Doch galt die erste Grabung
nur dem Zweck, zu untersuchen, wie der Untergrund beschaffen ist,
welche Ablagerungen und welche Kulturen sich auf dem Berge befinden.
In drei Schnitten, die mit Zwischenräumen quer über den Berg gezogen
wurden, ließ sich feststellen, daß an neolithischen Kulturen auf dem
Berge: Pfahlbaukultur (5 prachtvolle Michelsberger Becher lagen
fast ganz erhalten in einer flachen Mulde in einem Haus), Schussen-
r i e d e r und R ö s s e n e r (in sehr sauberer Ausführung im Stile der

1 Röm.-Germ. Korrespondenzblatt II. T909. S. 22.

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