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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 5.1930

DOI issue:
Fundberichte
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Alamannisch-Fränkische Zeit
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Die aufgedeckten Gräber
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https://doi.org/10.11588/diglit.57653#0136
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— 124 —

Die aufgedeckten Gräber.

Verzeichnis der gebrauchten Abkürzungen.

M.Gr. = Männergrab. si., Si.
F.Gr. = Frauengrab. 1.
K.Gr. = Kindergrab. b.
e., E. = eis., Eisen. go., Go.
br., Br. = bronz., Bronze. D.

= silb., Silber.
= lang bei Maßen, = links bei Lage.
= breit, r. = rechts.
= gold., Gold.
= Durchmesser.

Friedhof I.

Fundbericht über die Gräber 2 5—2 7.
F.G r. 25. In der Region des 1. Ohres ein einfacher Br.Ring, unter dem 2. Halswirbel
3 chromgelbe Perlen. Am 1. Hüftbein Zähne eines Beinkammes. Plattengrab.
M.G r. 26. Unter dem 1. Unterarmbein lag eine Spatha und am r. Hüftbein ein Messer.
Unterhalb des Schambeines sehr viel Eisenrost. Am 1. Knie eine e. Pfeilspitze.
Reste eines Beinkammes zwischen den Oberschenkelbeinen. Plattengrab.
M.G r. 27. Entlang des 1. Unterarmes und 1. Oberschenkels eine Spatha, am r. Schulter-
blatt eine e. Lanzenspitze von 32 cm Länge. Zwischen den Knien ein e. Schild-
buckel. Reste eines Beinkammes zwischen den Oberschenkelbeinen. Plattengrab.

Friedhof V.
Fundbericht über die Gräber 4 2—8 3. (Abb. 55).
F.Gr. 42. L. und r. der Schläfenbeinschuppe je 1 Ohrring aus Br.Draht (Ringweite
= 3 cm, Drahtdicke = 2 mm).
?.Gr. 42a. In der Beckenregion eine Br.Schnalle mit dreieckiger Beschlägplatte.
F.G r. 43. Am 1. Wadenbein eine si. ovale Schnalle mit viereckiger Beschlägplatte
(3,3 cm 1.); am 1. Fersenbein die dazugehörige Wadenriemenzunge mit Punkt-
einschlägen und scharfgratigen Wellenlinien (0,8 cm b. und 2,9 cm 1.). Am r.
Schlüsselbein 3 chromgelbe Perlen.
?.Gr. 43 a. Beigabenlos, doch lassen die Schädelmerkmale und die Beckenausgangs-
enge Deutung auf ein männliches Skelett zu. Die Unterhälfte der Oberschenkel-
beine und die Oberhälfte der Schien- und Wadenbeine sind beim Aushub des
jüngeren Grabes 43 abgestochen und ausgeschaufelt worden.
F.Gr. 44. Zwischen den Knien ein 17 cm 1. e. Messer. Am 1. Darmbeinkamm eine
ovale si. Schnalle mit rechteckiger Beschlägplatte und zugehöriger Riemenzunge.
In Höhe des 1. Hüftbeines 2 rechteckige Br. Schnallen mit rechteckigen Beschlag-
platten (2,9 cm 1.). Auf dem Moderrest eines Leibriemens 9 rechteckige Br.Zier-
plättchen von 2,0 cm größter Länge und 1,0 cm größter Breite, jeweils an der
Schmalseite durchlöchert und einen rundköpfigen Niet tragend; 11 Br.Nägel.
Am 1. Knie Lederspuren, darüber auf 27 cm Länge verteilt ein Satz von fünf
eis. Ringen, deren D. von oben nach unten hin größer werden und 2,5—2,5—3,5
bis 5,0 und 7,0 cm betragen.
M.Gr. 45. Zerfallener, ehedem scharf profilierter Schädel mit stark verschliffenen
Kauflächen der Zähne. Breiter Schultergürtel. Am r. Darmbeinkamm ein schwer
bestimmbarer Eisenrest (Riemenzunge?).
F.Gr. 46. Unter dem Kinn 1 Bernstein- und 2 Glasperlen.
M.G r. 47. Ueber das 1. Oberschenkelbein zogen sich die Spuren eines völlig oxydierten
Saxes von 58 cm Länge. Am 1. Darmbeinkamm lagen 4 kleine Br.Niete und ein
flacher Br.Knopf von 1,9 cm D. mit 3 runden, 2 mm b. Löchern.
F.G r. 48. Becken leicht zerdrückt, jedoch feminine Merkmale zeigend. An der r.
Schläfenbeinschuppe ein Br.Fleck, keine Beigaben.
M.Gr. 49. Am oberen Ende des 1. Oberschenkels eine e. Riemenzunge von 9,1 cm
Länge und 2,1 cm Breite.
G r. 50 mit 3 Bestattungen nebeneinander.
 
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