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Die Gartenkunst — 30.1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.21302#0151

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Entwurf eines Unterstandshäusdiens. Schaubild.

Von Max Warnatsch, Charlottenburg.

Umgebung. Auf der letzten Gartenbau-Ausstellung künstlerischen Inhalten genährten Lebens geben,

in Altona konnte man sich an den steilen Abhängen Die zu einem Buche vereinigten Vorträge und Ab-

des Geländes von dem sicheren Mißerfolg solcher handlungen sind im Zusammenhang mit Unter-

„SchmuckpfLanzungen" hinreichend überzeugen. suchungen über die letzten Fragen der Philosophie

Warum werden denn trotz alledem immer wieder entstanden, und zwar voneinander unabhängig, in

solche Irrwege als gangbar empfohlen? — — Dem verschiedenen Zeiten. Doch geht ein einheitlicher

Wunsche des Bearbeiters (Seite 8), daß man ihm Zug durch das Ganze, auch Wiederholungen sind

„Gelegenheit gibt, an anderer Stelle weitere und nach Möglichkeit vermieden. Das Theoretische des

bessere Vorschläge zu machen" schließen wir uns Gegenstandes ist durch Einbeziehung schlagender

gewiß gerne an. v. Engelhardt, Düsseldorf. Beispiele in klar faßliche Form gebracht.

Anmerkung der Schrif11 eitung. Warum erscheinen Der Verfasser gründet seine Betrachtungen im

solche überflüssigen Bücher immer wieder in neuer Auflage? wesentlichen auf Werke der Dichtkunst, Malerei

Weil der Verleqer Geld verdienen will. Ich habe aus meinem j mr m -l. r> i j. j t»i 1

Briefwechsel mit dem Verfasser diesen Eindruck gewonnen. «nd Musik, auch Baukunst Und Plastik kommen ZU

Warum lehnt dann aber der Verfasser nicht einfach die Mit- Worte. Die daran dargelegten Grundfragen der

Wirkung ab? Weil der Verleger eine ganze Reihe anderer Be- Ästhetik haben aber naturgemäß allqemeine Gel-
arbeiter an der Hand hat, die schon die heder gespitzt haben, ,____ o~ ___• j „„j, ja„ __1 •■ ~ai r-

um für mäßigen Lohn die Sache nach seinen Wünschen zu tun9; S° ™lrd auch der Gartenkunstler für sein

machen. Sondersdiaffensgebiet unmittelbar Anregung und

. Da kann man es verstehen, daß jemand, der es ernst Kraft Schöpfen können. Besonders der junqe vor-
meint, sich sagt: Ich will die Aufgabe nicht aus der Hand geben, ..;rf.,(-.i,»,j. ifi;„.ii.. .„j-j tr ii „ j cT- 1
sondern versuchen, das Möglichste an Verbesserungen hinein- wartsstrebende Kunstler Wird Halt Und Stärkung

zutragen; sonst entledigt sich ein anderer des Auftrags mit aus dem irischem lebendigem Schaffen geltenden

erheblich weniger Bedenken. Aber diese Absicht scheitert in Buche finden.

der Regel an dem gerinqen Entgegenkommen des Verleger- t„ OMffl„ \Tn~±„__-:t___ rit.il „„.-t.:

Kaufmannes, der in den Gartenbaukreisen mit den seichtesten , feinem ersten Vortrag über Philosophie

Machwerken immer noch gute Geschäfte macht. und Dichtung zeigt der Verfasser, daß das Wesen

Es muß einmal deutlich und unverblümt gesagt werden: aller Kunst ein Herausstellen des Erlebnisgehaltes

Ein Verleqer darf nicht nur Kaufmann sein; er hat auch noch • , «mnalralixt A^^ Tl7~~~~ J__"nl-:l«,.~—■„

andere Gesichtspunkte gelten zu lassen, muß mit den fort- Und Umgekehrt das Wesen der Philosophie ein

schrittlichen Bestrebungen des Berufs, für den er arbeitet, ver- Hereinziehen alles Daseins in die Selbstgewlßhelt

traut sein, soll vor allen Dingen das allgemeine Verantwort- des Geistes. Die Kunst ist Offenbarung, Philosophie

lichkeitsgefühl besitzen, das zur Mitwirkung an einer Kultur- T7«lrQ„r.+«;o Aoc Taka«n T- J__f~l___J__Tr„-j— •!___

aufgäbe gehört. Würde das überall beachtet, dann hätten wir Erl^en°ti11S J«8 LebenS; In den folgenden Vortragen

in unserer Fachliteratur weniger Druckwerke, die man mit Be- Und Abhandlungen Wird das Wesen des Kunst-

dauern aus der Hand legt, wenn man einen Blick hinein ge- Schaffens näher beleuchtet, sie sind für den Schaffen-

worfen hat .. den Künstler von besonderem Wert.

Fritz Medicus: Grundfragen der ÄsthetiH. Alles Lebendige stellt sich dar als in sich ge-

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1917. Preis schlossene Einheit. So auch das Kunstwerk. Der

brosch. M. 5.50, gebunden M. 7.—. Künstler mag sein Motiv aus der uns allen ge-

Schon der Verlag bürgt für eine fortschrittlichem meinsamen Wirklichkeit nehmen, ein lebendiges

Leben dienende Arbeit. Der Verfasser will damit Kunstwerk wird es nur dadurch, daß er es isoliert,

ein Stück Selbsterkenntnis eines an bestimmten Damit löst er alle Beziehungen, die den Gegen-

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