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Gew erbe blatt

für den
Schwarzwald.
(Erscheint alle 14 Tage einmal. Preis ohne Znstellungsgedühr 36 Kreuzer für den Jahrgang; Speditionsgebühr der Großb.
Postanstalten 9 kr., Zustellungsgebühr 20 kr. Bestellungen werden in Furtwangen bei der Uhrenmacherschule, auswärts bei allen
Postbehörden und Buchhandlungen eutgegengenonmien.)

ZZ. Jahrgang. V" 23.

Schwarzwälder Normaluhren.
(Fortsetzung.)
(Beschreibung der beiliegenden Zeichnung Tafel V.)
Die Tafel enthält links die mittlere 24stündigc Nor-
mal-Gewichtnhr (Nr. 3), die sogenannte Schottennhr,
rechts die kleine 24stündigc Normal-Gewichtnhr (Nr. 4),
auf dem Walde allenthalben unter dem Namen Jokele-
Nehrchen bekannt.
Die Uhr Nr. 3 ist mit einem Wecker gezeichnet, n
stellt die Wcckcrscheibc, o die Wcckerauslösnng und p
den Wcckcrhammcr vor. (Siehe vordere und Seiten-An-
sicht links oben.) Links unten auf der Tafel ist eine
vordere, Hintere und Seiten-Ansicht des Weckerrädchens,
wie auch ein Durchschnitt und eine Ansicht der Rückseite
der Weckerscheibe dargcstellt. Rechts von der Zeichnung
dieser Thcile sieht man einen Durchschnitt durch das
Gestell der Uhr Nr. 3 nach der Linie ll I der vordem
Ansicht. Die beiden kleinen Kreise links auf diesem Durch-
schnitt geben die Lage der Oeffnungeu für die Schnur
des Weckers an.
Bon dem Zockele-Uehrchen sind das Gangwerk und
das Schlagwerk in der vordem Ansicht jedes besonders
gezeichnet. Rechts von der vorder» Ansicht des Gang-
werks befindet sich eine Seiten-Ansicht der ganzen Uhr,
und rechts von jener des Schlagwerks die Zeichnung
eines horizontalen Schnittes durch das Gestell nach der
Linie L
Das Fallenrad mit der Falle, dem Warnungsdrahtc
und dem Stnndenhaken ist besonders unter der »ordern
Ansicht des Schlagwerks gezeichnet, und das bei diesen
Uehrchen allgemein angewendetc Flaschenrad, zum An-
hängen des Gewichtes, rechts unten, unter dem Schnitt
durch das Gestell.
Die Risse der Räder sind auch hier, wie auf den

Furtwangen, den 6. November 1838.

frühem Tafeln, durch jene Buchstaben bezeichnet, nach
welchen sie in der Beschreibung geordnet sind.
(Fortsetzung folge.)

s- Gin Wort über den Rückgang der
Uhrenmacherei des Schwarzwaldes.
(Fortsetzung und Schluß.)
Ist es in dieser Hinsicht zu verwundern, wenn das
Sprichwort zum Nachtheil des Schwarzwälder Gewerb-
fleißes sich bewährt: „Wer nicht vorwärts kommt, der
kommt rückwärts." Ferne sei es, mit diesem dem rühm-
lichen Aufschwünge einzelner Zweige der Schwarzwälder
Industrie nahe zu treten. Es wäre z. B. gewiü nicht
billig, den Musikwerkmachern des Schwarzwaldes, welche
ihre Werke in wahrhaft geschmackvoller und künstleri-
scher Weise ausführen und alles mit lebhaftestem In-
teresse ergreifen, was die Güte, Schönheit und Dauer-
haftigkeit derselben erhöhen kann, nicht volles Lob spen-
den zu wollen; es wäre gewiß unverzeihlich, einzelnen
Werkstätten des Schwarzwaldes, deren Uhrwerke die
vortheilhaftesteir Vergleiche mit den ausländischen ans-
zuhaltcn vermögen, den Vorwurf machen zu wollen, sie
hängen am Alten und schreiten mit ihren Fabrikaten
und den hiezu nöthigcn Einrichtungen nicht mit den An-
forderungen der Zeit vorwärts, und es wäre endlich
gewiß undankbar, jenen Meistern die volle Anerkennung
zu versagen, welche in Uhrenkäsien oder Uhrenschilden
sich entweder den die Mode angebendcn Ausländem an
die Seite stellen, oder aber mit Erfolg ihr Erzengniß
in eigenthümliche, der neuern Zeit angehörige Formen
kleiden und sich damit Absatz und Verdienst verschaffen.
Ehre den verdienstlichen Leistungen dieser Männer!
Aber dieser Beispiele von bedeutendem Fortschritte sind
es leider auf dem Schwarzwalde noch zu wenige. Eine
 
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