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J. C. Orozco, Mexikanische Hügel.

Zeichnung.

JOSE CLEMENTE OROZCO ALS GRAPHIKER.

Eine ganze Reihe nordamerikanischer Künstler sind in Europa bekannt und berühmt geworden,
von Copley und Benjamin West, die in der Londoner Akademie eine führende Rolle spielten,
beginnend über Künstler wie Stuart, Turnbull, Duveneck, Inneß, Whistler bis zu Sargent, Homer,
Pennell in Gegenwart und jüngster Zeit; selbst wenn man jenen noch die Künstler hinzufügt, die Lokal-
stolz aus der kolonialen Vorgeschichte ausgegraben hat, die heute vielgesuchten Primitiven, die im
Laufe des XIX. Jahrhunderts im Mittelwesten ihre Sonntagsmalerei betrieben, und die Jungen, die heute
im Mittelpunkte der künstlerischen Auseinandersetzungen stehen, so findet man eine Summe von
künstlerischen Begabungen sehr verschiedenen Rangs und Wesens und eine Fülle ansehnlicher
Leistungen, aber man findet das nicht, was der normale europäische Kunstfreund in erster Linie
suchen dürfte: das Amerikanische, das Wesentliche, wodurch sich die Kunst der Vereinigten Staaten
von der Europas unterscheidet und wodurch sie die besondere Geistigkeit ihres großen Landes
zum Ausdruck bringt. Nur durch diesen Mangel an Selbständigkeit drückt sie sie — dem Werde-
gang des amerikanischen Volkes entsprechend — aus. Das Gemisch europäischer Nationen, das
sich in dem gewaltigen Schmelztiegel zusammengefunden hat, hat vorderhand eine gemeinsame
nationale Kunst nicht hervorzubringen vermocht. Die einzelnen Künstler sind zunächst europäischen
Richtungen gefolgt, die ihnen infolge ihrer völkischen Abstammung oder individuellen Schulung

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