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Peter Breithut, Damenbildnis. Radierung.

PETER BREITHUTS RADIERUNGEN.

Von dem 1930 in Mannheim verstorbenen Wiener Künstler Peter Breithut, der sich vom
Goldschmiedelchrling zum Medailleur und Bildhauer und schließlich zum Maler emporgearbeitet
hat, gibt es auch Radierungen. Etwas mehr als zwei Dutzend, jede Radierung von bescheidener
Größe und nur in wenigen Abzügen vorhanden, alle vor der Natur mit der kalten Nadel aufs Kupfer
gezeichnet, alle schlicht und ehrlich, die eine oder die andere vielleicht ein bißchen linkisch, viele
aber von herbem Reiz und persönlichster Prägung. Meist Porträte, Brustbilder, dreimal so viel
Männer als Frauen, aber auch einige Landschaften, eine Architekturstudie, ein Blumenstück und
ein paar Exlibris. Die dargestellten Personen verteilen sich auf Wien, Mannheim und Heidelberg.
Die meisten dieser Radierungen sind in den Jahren 1925 und 1926 entstanden, die Seitenansicht von
St. Sulpice in Paris 1929, ein hübsches Exlibris für Viktor Thonet wohl noch vor dem Krieg; es ist
im Gegensatz zu all den anderen Blättern geätzt. Hier abgebildet sind eine Dame in ganzer Figur
auf der Chaiselongue, im Motiv anklingend an das berühmte Bildnis der Madame Recamier von
David im Louvre, und das Brustbild von Professor Dr. Friedrich Walter aus Mannheim. Breithuts
radierte Bildnisse sind naturalistischer, seine Landschaften mehr stilisiert. Häufig ist der Grat
stehengelassen, und die Platten sind fast nie blankgewischt. Als Signaturen kommen voll aus-
geschrieben (auch in Spiegelschrift) Vor- und Zuname, der Zuname allein und die Abkürzung »Pe«
vor. Zwei Blätter zeigen die Jahreszahl 1926.

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