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Brügge

In jüngster Zeit erwarb die Berliner Kunsthandlung „Altkunst" einen Wandteppich —
das Opfer Iphigeneias (Abb. 469) —, der einst zum Bestände einer Dianenreihe gehörte,
von der sich noch einige Stücke im Madrider Staatsschatze erhalten haben. Verzweifelt
kniet Agamemmon vor dem Altare, auf dem eine Hirschkuh verröchelt; in der Mitte
der oberen Bordüre empfängt Diana die durch die Gnade der Göttin gerettete Jungfrau.
Die Bordüre ist ähnlich wie bei der Scipiofolge in Einzeldarstellungen aufgelöst, die
mit seltener Feinheit durchgeführt sind. Sie bringen Episoden aus der Geschichte der
iphigeneia und des Orest; im unteren Rahmen durchsegelt Neptun die Wellen; Meer-
tiere treiben ihr buntes Spiel. Der Behang zeigt neben guter technischer Durchführung
eine seltene Farbenfrische; ein sattes Rot herrscht vor.

Die spanische Reihe umfaßt drei Behänge: Latona verwandelt die lykischen Bauern
in Frösche; die arkadische Jägerin Atalante verwundet den Eber, Ankaios liegt blutend
am Boden; Diana und Kallisto. Die untere Bordüre — Neptun mit Meerestieren und
Putten — ist stets die gleiche; die drei übrigen Seiten zeigen wandelnde, der betreffen-
den Begebenheit angepaßte Bilder.

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