Literatur
5. Szene. Nicander klagt die gefangene Amaryllis an, die ihre Reinheit beteuert. Eine unehr-
liche Freundin habe sie betrogen, von der Anwesenheit des Myrtillus sei ihr nichts bekannt ge-
wesen. Die Unglückliche wird zum Dianentempel geführt.
6. Szene. Chor.
7. Szene. Coridons Monolog.
8. Szene. Sylvius' Monolog. Er sieht im Gebüsch ein wolfartiges Tier, der Sehne entschwirrl
der Pfeil; er trifft die verkleidete Dorinda.
9. Szene. Lincus stützt die verwundete Dorinda. Sylvius eilt verzweifelt hinzu und zerbricht
seinen Bogen, der soviel Unheil angerichtet hat. Er erklärt Dorinda seine Liebe. Lincus und
Sylvius tragen die Verletzte.
V. A k t.
1. Szene. Carinus kehrt mit seinem Freunde Uranius in die Heimat zurück. Er sucht nach
seinem Sohne Myrtillus.
2. Szene. Tytirus beklagt das Los seiner Tochter. Ein Bote berichtet ihm von seltsamen Zeichen,
die sich im Tempel der Göttin begeben haben. Myrtillus bittet, an Stelle der Geliebten den Tod
erleiden zu dürfen; Amaryllis weigert sich das Opfer anzunehmen. Das Todesurteil soll an dem
Orte des Frevels vollzogen werden.
3. Szene. Chor der Schäfer und Priester. Montanus befiehlt, den Opferaltar zu errichten.
Myrtillus ist zum Tode bereit.
4. Szene. Montanus weiht der Göttin Wein in goldenem Pokale. Carinus kommt hinzu und
erkennt in dem Opfer seinen Myrtillus. Er erbietet sich, für ihn zu sterben. Die heilige Hand-
lung ist unterbrochen. Myrtillus wird zum Tempel zurück gebracht.
5. Szene. Carinus erzählt Montanus, daß Myrtill nicht sein leiblicher Sohn sei. Er habe das
Kind bei der großen Flut vor 19 Jahren in seiner Wiege an einem Myrthenstrauch auf einer
Insel des Alphäus gefunden und dann aufgezogen. Montanus erkennnt in Myrtillus den ver-
lorenen Sohn.
6. Szene. Der blinde Wahrsager Tyrenius erklärt Montanus, daß das Orakel seine Erfüllung
findet, wenn Myrtillus Amaryllis ehelicht.
„Euer Plag und Unglück soll sich eh nicht enden,
Bis zwei göttlichs Geblüts die Liebe verknüpfet
Euer Plag und Unglück soll sich ehe nicht enden
Bis zwei göttlich Geblüts Amor wird binden
Und des treulosen Weibs uralte Sünden
Eines treuen Hirten Treu von euch wird wenden."
Die schlimmen Zeichen im Tempel sind durch ein Wunder verschwunden, das Bild Dianens
schwitzt kein Blut mehr, aus der heiligen Höhe dringt kein Getös, kein giftiger Bauch.
7. Szene. Lincus erzählt Corisca die Heilung Dorindens. Sylvius habe die Geliebte durch ein
Pflaster aus Tausendgüldenkraut errettet.
8. Szene. Ergast berichtet Corisca von dem Bunde des Myrtillus mit Amaryllis. Die Verlobung
des Paares sei soeben im Tempel der Diana vollzogen.
9. Szene. Feier am Tempel. Corisca bittet Amaryllis um Vergebung, die gern gewährt wird.
10. Szene. Schlußchor.
230) Jules Marsan, La Pastorale dramatique en France. Paris 1905, S. 447.
251) J. Bad in, La manufacture de tapisseries de Beauvais. Paris 1909, S. 85.
252) Im Lande Forez, in der Nähe der altberühmten Stadt Lyon, liebt der Schäfer Celadon die
schöne Schäferin Astree. Die Holde leiht böswilligen Einflüsterungen ihr Ohr und gibt dem
armen Liebhaber den Laufpaß. Celadon sucht den Tod in den Fluten des Lignon; Astr£e
springt ihm nach. Schäfer ziehen die eifersüchtige Schöne ans Land. Drei Nymphen, «dont les
cheveux epars allaient ondoyant sur les epaules, couverts de guirlandes de diverses perles» finden
Celadon und bringen ihn in ihren Palast,
Die Handlung spielt im 5. Jahrhundert. Während die Reste des römischen Weltreichs in
Stücke bersten, herrscht im Lande Forez nach alter Sitte eine Königin; ihren Hofstaat bilden
Hirten und Hirtinnen, die vornehme Gesellschaft der damaligen Zeit. In Erkenntnis der Eitel-
keit der Welt, genießen die Herren und Damen das Landleben; heitere, geistreiche Gespräche
würzen die Geselligkeit, Die Hauptstadt des Reiches ist Marcilly, wo die Königin Amasis Hof
hält. Ein fröhliches Treiben herrscht in den Schlössern und Landgütern zu Montbrison, Issoure,
Montverdun, dem Sitz des Druidenkollegiums, Bonlieu, Feurs und Moina.
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5. Szene. Nicander klagt die gefangene Amaryllis an, die ihre Reinheit beteuert. Eine unehr-
liche Freundin habe sie betrogen, von der Anwesenheit des Myrtillus sei ihr nichts bekannt ge-
wesen. Die Unglückliche wird zum Dianentempel geführt.
6. Szene. Chor.
7. Szene. Coridons Monolog.
8. Szene. Sylvius' Monolog. Er sieht im Gebüsch ein wolfartiges Tier, der Sehne entschwirrl
der Pfeil; er trifft die verkleidete Dorinda.
9. Szene. Lincus stützt die verwundete Dorinda. Sylvius eilt verzweifelt hinzu und zerbricht
seinen Bogen, der soviel Unheil angerichtet hat. Er erklärt Dorinda seine Liebe. Lincus und
Sylvius tragen die Verletzte.
V. A k t.
1. Szene. Carinus kehrt mit seinem Freunde Uranius in die Heimat zurück. Er sucht nach
seinem Sohne Myrtillus.
2. Szene. Tytirus beklagt das Los seiner Tochter. Ein Bote berichtet ihm von seltsamen Zeichen,
die sich im Tempel der Göttin begeben haben. Myrtillus bittet, an Stelle der Geliebten den Tod
erleiden zu dürfen; Amaryllis weigert sich das Opfer anzunehmen. Das Todesurteil soll an dem
Orte des Frevels vollzogen werden.
3. Szene. Chor der Schäfer und Priester. Montanus befiehlt, den Opferaltar zu errichten.
Myrtillus ist zum Tode bereit.
4. Szene. Montanus weiht der Göttin Wein in goldenem Pokale. Carinus kommt hinzu und
erkennt in dem Opfer seinen Myrtillus. Er erbietet sich, für ihn zu sterben. Die heilige Hand-
lung ist unterbrochen. Myrtillus wird zum Tempel zurück gebracht.
5. Szene. Carinus erzählt Montanus, daß Myrtill nicht sein leiblicher Sohn sei. Er habe das
Kind bei der großen Flut vor 19 Jahren in seiner Wiege an einem Myrthenstrauch auf einer
Insel des Alphäus gefunden und dann aufgezogen. Montanus erkennnt in Myrtillus den ver-
lorenen Sohn.
6. Szene. Der blinde Wahrsager Tyrenius erklärt Montanus, daß das Orakel seine Erfüllung
findet, wenn Myrtillus Amaryllis ehelicht.
„Euer Plag und Unglück soll sich eh nicht enden,
Bis zwei göttlichs Geblüts die Liebe verknüpfet
Euer Plag und Unglück soll sich ehe nicht enden
Bis zwei göttlich Geblüts Amor wird binden
Und des treulosen Weibs uralte Sünden
Eines treuen Hirten Treu von euch wird wenden."
Die schlimmen Zeichen im Tempel sind durch ein Wunder verschwunden, das Bild Dianens
schwitzt kein Blut mehr, aus der heiligen Höhe dringt kein Getös, kein giftiger Bauch.
7. Szene. Lincus erzählt Corisca die Heilung Dorindens. Sylvius habe die Geliebte durch ein
Pflaster aus Tausendgüldenkraut errettet.
8. Szene. Ergast berichtet Corisca von dem Bunde des Myrtillus mit Amaryllis. Die Verlobung
des Paares sei soeben im Tempel der Diana vollzogen.
9. Szene. Feier am Tempel. Corisca bittet Amaryllis um Vergebung, die gern gewährt wird.
10. Szene. Schlußchor.
230) Jules Marsan, La Pastorale dramatique en France. Paris 1905, S. 447.
251) J. Bad in, La manufacture de tapisseries de Beauvais. Paris 1909, S. 85.
252) Im Lande Forez, in der Nähe der altberühmten Stadt Lyon, liebt der Schäfer Celadon die
schöne Schäferin Astree. Die Holde leiht böswilligen Einflüsterungen ihr Ohr und gibt dem
armen Liebhaber den Laufpaß. Celadon sucht den Tod in den Fluten des Lignon; Astr£e
springt ihm nach. Schäfer ziehen die eifersüchtige Schöne ans Land. Drei Nymphen, «dont les
cheveux epars allaient ondoyant sur les epaules, couverts de guirlandes de diverses perles» finden
Celadon und bringen ihn in ihren Palast,
Die Handlung spielt im 5. Jahrhundert. Während die Reste des römischen Weltreichs in
Stücke bersten, herrscht im Lande Forez nach alter Sitte eine Königin; ihren Hofstaat bilden
Hirten und Hirtinnen, die vornehme Gesellschaft der damaligen Zeit. In Erkenntnis der Eitel-
keit der Welt, genießen die Herren und Damen das Landleben; heitere, geistreiche Gespräche
würzen die Geselligkeit, Die Hauptstadt des Reiches ist Marcilly, wo die Königin Amasis Hof
hält. Ein fröhliches Treiben herrscht in den Schlössern und Landgütern zu Montbrison, Issoure,
Montverdun, dem Sitz des Druidenkollegiums, Bonlieu, Feurs und Moina.
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