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Literatur

Herrin ein, die doppelt verzweifelt ist, als sie den Tod ihres Solines Clidamant erfährt, der in
Paris bei dem gegen König Childeric angezettelten Aufstand gefallen ist. Alexis und Astree
bleiben allein bei Onkel Phocion.

Inzwischen organisiert Adamas mit seinen Freunden Dämon, Alcidon und Godomar, dem
Sohne des Burgundenkönigs Gondebauld, den bewaffneten Widerstand gegen die Scharen der
Rebellen.

Polemas will Alexis, die Verwandte des ihm verhaßten Großdruiden, rauben, erwischt aber
durch eine Kleiderverwechslung Astree. Celadon muß wehrlos die Gewalttat mit ansehen. Er
eilt zu Polemas und gibt sich als die gesuchte Alexis zu erkennen. Astree stellt in edlem
Freundinnenstreit die gleiche Behauptung auf. Polemas läßt Astree und Celadon fesseln und
nach Marcilly bringen. Sie können ihr Leben nur retten, wenn sie verräterisch das Stadttor in
Flammen setzen. Der Tyrann weiß genau, daß sie freudig von den Eingeschlossenen begrüßt
werden, die schon an ihrer Rettung verzweifelten. Der Führer des feindlichen Trupps, Semire,
der ehemalige Liebhaber Astrees, führt die beiden Gefangenen bis an die Stadtmauer. Plötzlich
schneidet er ihre Fesseln durch und übergibt Alexis-Celadon ein Schwert; Astree entflieht. Zwei
Ritter eilen dem bedrängten Celadon zur Hilfe; Polemas entsendet zornentbrannt seine Mannen.
Semire wird tödlich getroffen. Astree und Celadon gelangen in die Stadt. Hiermit endet der
von Honore d'Urfe selbst geschriebene Teil der Astree. Die Sladt wird von Sigismond, dem
Sohne Gondebauds und dem Piktenkönig Rosileon entsetzt. Polemas fällt im Kampfe mit
Lindamor.

Adamas verspricht Astree, den totgeglaubten Celadon durch einen Zauber ins Leben zurück-
zurufen. In geheimnisvoller Zeremonie nennt Aslree den Namen des Geliebten. Alexis erscheint
und gibt sich zu erkennen. Zornig gibt ihm Astree zum zweiten Male den Laufpaß. Eine ähn-
liche Szene spielt sich zwischen Diane und Sylvandre ab. Die beiden Pärchen sind ihres Lebens
gründlich überdrüssig, sie halten es für die einzig richtige Lösung, den Löwen und Einhörnern,
den Wächtern der Liebesquelle, die Beendigung ihrer Qualen zu überlassen.

Der Autor benutzt nun ein altes Motiv aus dem Physiologus. Astree und Diane schlummern
an der Quelle, jede hält im Schöße das Haupt eines Einhornes. Celadon und Sylvandre betrachten
gerührt dies untrügliche Bild jungfräulicher Reinheit.

Der Himmel umwölbt sich, Blitze schmettern nieder, der Liebesgott erscheint und kündet, daß
die Verzauberung von der Quelle genommen sei. Löwen und Einhörner werden in Steinbilder
verwandelt. Die Fontaine de Verite d'Amour ist durch den Tod eines wahrhaft Liebenden —
Alexis — entsühnt.

Eine letzte Verwicklung! Adamas glaubt nach den Worten des Dieu d'Amour, den Galan Dianens,
Sylvandre opfern zu müssen. Die Vorbereitungen werden getroffen. Adamas holt zum tödlichen
Stoße aus, da entdeckt er auf der Schulter des Unglücklichen ein Mal und erkennt in Sylvandre
seinen verloren geglaubten Sohn Paris. Sylvandre ist tot, es lebe Paris! Das Orakel ist erfüllt.
Eine vierfache Hochzeitsfeier — Astree mit Celadon', Diane mit Paris, Galatee mit Lindamor,
Leonide mit Ergaste — beschließt beschaulich die empfindsame Historie, die Summa summarum
nicht weniger als 4385 Seiten umfaßt.

253) B. de Montault, Inventaires des chäteaux, appartenant aux de Peyrusse des Cars, in: Bull, de
la Soc. arch. du Limousin, 1896, S. 417 ff.

254) Tapestry Weaving in England by W. G. Thomson, in: The Art Journal, 1911, S. 211 ff.

255) Der österreichische Staat besitzt von dem gleichen Wirker die Geschichte Telemachs in fünf
Behängen.

256) Der «Abschied Telemachs von Idomeneus» signiert DE VITRACT. M. R. DAVBVSSON befindet
sich im Besitze des General-Prokurators P. Barraillier in Pau.

257) 17. Gesang, Vers 34. Torquato Tassos Befreites Jerusalem übersetzt von Karl Streckfuß, Leipzig
1822, 2. Bd., S. 224.

258) 20. Gesang, Vers 125 ff

259) Die Folge (7 Teppiche) an den Herrn de Believre kostet 2000 Liv.; sie erhält im Gegensatz zu den
anderen Reihen neue, zeitgemäße Bordüren.

260) Inventaire gene>al du mobilier de la Couronne sous Louis XIV. (1663—1715) par J. Guiffrey.
Paris 1885. Tapisseries rehaussees d'or n° 13 und 21; tapisseries de laine et soye, n° 1.

261) 22. Gesang, 32ff.

262) Im wesentlichen kommen für den Rüdigerzvklus die Gesänge II, 57; IV, 40, 46; VI, 17, 26,
55, 61, 68, 78; VII, 2, 9, 23, 27, 53, 75; VIII, 3, 19; X, 36, 57, 69, 92, 111; XI, 6, 15; XII,
17; XXII, 31, 58, 76, 90; XXV, 5, 7, 71; XXVI, 3, 55, 88; XXVII, 23, 44; XXX, 18, 75;
XXXI, 88; XXXV, 65; XXXVI, 11, 35, 79; XXXVII, 122; XXXVIII, 64, 87; XXXIX, 2;

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