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Susmcmn die Tochter eines reichen angesehenen Rathsherrn hei-
rathet; dass diese Heirath alier noch nicht als ganz ebenbürtig
angesehen wird, geht daraus hervor, dass die auf die Tochter ver-
erbten Häuser nur ihr und ihren Kindern, nicht aber wie sonst
dem Manne zugeschrieben werden. Um die Wende des Jahrhunderts
endlich sehen wir unter den Bildschnitzern den Claus Berg, den
Sprössling einer Lübecker Patrizierfamilie.

Manche Maler wurden in ihrem Alter zu Werkmeistern (operarii)
von Kirchen eingesetzt. Dieselben hatten die Pflicht, die Arbeiten
in der Kirche zu beaufsichtigen, die Vereinbarungen mit Malern,
Maurern und andern Handwerkern zu treffen, sowie die Ausgaben
zu besorgen. Es war also eine Art Vertrauensposten, zu welchem
in der Marienkirche 1448 der Maler Hinrik von den Muir oder
More, in der Petrikirche 1505 der Maler Bemt Notke gewühlt
wurden.

Zum Schlüsse sei noch erwähnt, dass es auch bereits Kunst-
händler in jener Zeit gegeben. Da ist in erster Linie der Krämer
Hinrich Dunhelgud ') zu nennen, dessen Memorialbuch noch auf
der Lübecker Stadtbibliothek aufbewahrt wird. Aus diesem ersieht
man, wie er 1479 auf Leinewand gemalte Tafeln, eine grosse Reihe

') Vergl. oben S. 28 Anmerk. 2.

Albertus.

- magister, Maler und Bildschnitzer, kommt urkundlich in
Lübeck vor 1353—55 (Milde & Deeche 4), 1358—59;
1355—50 ist seine Bürgermatrikel für Lübeck ausgestellt
(B.), stirbt vor dem 25. Oct. 1360 (B.). Er ist jedenfalls
identisch mit Albertus vonme Grane, pictor, welcher 1354
als civis Susatensis (Soest) erwähnt wird, ihm gehörte das
Haus Breitestrasse 808; 1359 ist er todt und seine Erbin
wird seine Schwester Wobeie up dem Crane. (B.)

Alexander.

■»Anno Domini MCCLXXX in annunciatione Domini
nostri in Quadragesima, civitas Lubiccnsis ineepit uti
sigillo, quod pre manibus habet, quod schidpserat magister
Alexander, incisor ymaginum atque pictor« (L. U.-B. II S. 37.
1280. 25. März). Er ist vermuthlich nicht derselbe wie
der Lüh. U.-B. I S. 395 und Mitthof S. 13 angeführte
Alexander von Dralle, welcher »clipeator« genannt wird.

von Figuren zu sehr niedrigen Preisen, auch ein Evangelienbuch
für 8 -K- an verschiedene Bürger verkauft, dann 1497 beim Antritt
einer Wallfahrt den Gesammtwerth der Figuren, die er noch auf
Lager liegen hat, angiebt und schliesslich eine Anzahl seiner Sachen
an das Brigittenkloster in Marienwold schenkt *); Aehnlich scheint
auch Ludeke Grote, welcher 1457 dem Maler Hans Bachmester
60 '■¥■ vorstreckt gegen Verpfändung einer Altartafel, die dieser nach
Dänemark zu liefern hat, und welcher auch in demselben Jahre
dem Maler Hans Westval zwei Tafeln abkauft, Handel mit solchen
Werken getrieben zu haben.

Die allgemeinen Zunftbestimmungen, soweit sie erhalten 2), sind
ähnlich wie in andern Gegenden; zu bemerken ist nur in Bezug auf
das Material der Bildschnitzer, dass, während es in der Hamburger
Zunftrolle heisst: »de malere scolen cre leide sngden unde howen
taten van gudeme ehenen holte, edder van berbomenholte edder ran
walbomenholte« 3), die Lübecker streng auf Eichenholz hält: » Vortmer
schal nymand eyn ghecsllicJc werck malen, dem van eychen
holte.«.*)

l) Vergl. oben S. 28 Anmerk. 2.

■) Vergl. C. Wehrmann: Hie älteren J.übeckischen Zunftrollen. Lüb. 1804.
*) Vergl. O. Rüdiger: Hie älteren Hamburger Zunftrollen und Brtider-
schaftistatuten. Hamburg. 1874. S. 00.
4) Wehrmann a. a. O. S. ,327.

in Seeland sollte er 1456 eine grosse Altartafel (20 Fuss
breit und 3 Ellen hoch) malen, und ihm waren dafür vor-
läufig schon 75 Mark bezahlt worden. Laut einem Schreiben
des Königs Christian I. von Dänemark an den Rath zu
Lübeck vom 5. April 1456 hatten die I »ominicaner ihm
geklagt, sie warteten schon lange vergeblich auf die Lieferung
des Gemäldes von Seiten des Hans Bachmester. Der Rath
bemühte sich in der Sache. Dessen Commissarien bewirkten,
dass dem Maler am 8. Sept. 1456, wenngleich unter Ver-
pfändung des in Arbeit begriffenen Gemäldes, Namens der
Dominicaner 100 Mark und am 14. Febr. 1457 weitere
60 Mark bezahlt wurden, bis, wie es scheint, seinem Ver-
sprechen gemäss, am nächsten Ostern die Arbeit vollendet
war.« Pauli: Lüb. Zustände im M. A. III S. 29. Original
auf der Trese.

Die Urkunde No. 67 bei Pauli, III S. 145/45 lautet:
»Hans Bachmester vor desseme bolze hefft beLand vor
zyk unde sine erven, dat lie Hanse vamme Hagen unde
Hanse Alrade unde eren erven vorpandet heble cne altar
tafelen van tw intich voten wyt unde dre eilen hoch mit
aller tolehoringe vor hundert mark lulesch, dar de sulfftcn
Hans vamme Hagen unde Hans Alrad deme geistlihen
Iroder Grijsen van Neslwedel unde Hinrike Sohelande
lorgere to Luleke, in der Holstenstraten ivonafftich vor
gelonct hebben. Unde weret zake, dat de ergenannte Hans
Backmcster der erscreven tafelen un uppc dat fest Paeschen
liegest körnende nich en beredde unde den ergenannten
Hanse vamme Hagen unde Hans Alrade dar ane mis-
duchte, dat ze nicht bereid mochte werden, so mögen zc
zodanc erscreven tafelen denne uppe lechtmisse negest vol-
gende antasten unde bruken vor er vorvolgede pand etc.
etc. (N.-S.-B. 1456 Nativitatis Marie); 1457 Invocavit
verpfändet er eine Tafel, wohl noch dieselbe für 60 Mark
Lüb. an Ludike Groten (Pauli III Urk. No. 68).

A"eve"l=w

im N.-S.-B. 1442/43,

I- -156 todt (B-)- yRer

ide tosprak unde be-
lle, sinen nalur, ummr
'.deivyges spyker lieft,
tit schorstenen unde
\dbord unde willen,
mdde wesen, worup
nyn hurlode wesen
\zde hindern darinne
3) nach lnscription

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Kloster Nestvede

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