Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 46 —

Bedingung, dafs er selber im Sommer ein paar Wochen
dort zubringen könne. Ein anderer Freund Basil Montagu
gab ihnen seinen kleinen Sohn in Pension. Die Absicht
war, noch ein oder zwei Kinder zu gewinnen; doch scheint
es hierzu nicht gekommen zu sein. Die Einkünfte dieser
ersten Zeit waren sehr schmal; Dorothy schätzt sie auf
70 bis 80 £ jährlich; doch geringer noch waren die Be-
dürfnisse dieser beiden Menschenkinder. Dorothy war
entschlossen, „mit Macht" zu arbeiten, war es docli ihr
erstes Heim, und so unerwartet war sie zu dem Ziele
ihrer "Wünsche gelangt! Doch fanden sie nicht nur Zeit
zu vielen Spaziergängen, auch die italienischen Dichter,
schon von der Schule her Lieblinge Williams, wurden
jetzt gemeinsam vorgenommen. Dorothy freut sich bald
ihrer Fortschritte und berichtet, dafs sie Ariost zusammen
lesen. William aber fühlte in sich einen Strom von
Schaffenskraft, der nur in das richtige Bett' geleitet zu
werden brauchte.

Anfangs tastete er in der Wald seiner Stoffe noch
ungewifs umher. Seine ersten Arbeiten bewegen sich auf
Gebieten, die seinem Talent ganz verschlossen blieben:
der Satire und der dramatischen Poesie. Wenn er sich
zuerst in Satiren im Stile Juvenals versuchte, so war
er wahrscheinlich nur durch eine Buchhändlerspekulation
dazu veranlafst worden. Er sah schnell seinen Irrtum
ein, liefs das angefangene Werk liegen und weigerte sich
auch später, etwas davon zu veröffentlichen. „Ich habe
seit langer Zeit", schreibt er 1806, „den Entschlufs ge-
fafst, mich von aller persönlichen Satire frei zu halten.
Ich will niemals etwas damit zu thun haben, soweit sie
irgendwie private Fehler eines Individuums behandelt. In
Bezug auf öffentliche Fehler und Mifsgriffe will ich nicht
 
Annotationen