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— 143 —

Paris zum Vorwurf machte, dafs er auch Männer wie La-
fayette und Gregoire besuchte, antwortete er: „Ich kenne
nur zwei Arten von Personen, die Freunde der Neger und
ihre Feinde. Alle ihre Freunde sind auch die meinen,
was sie auch sonst sein mögen." Und als man ihn einst
nach seiner Meinung über das Schicksal der Seelen nach
dem Tode fragte, versicherte er: darüber nachzudenken
habe er keine Zeit. Er denke nur über das Schicksal
der Sklaven von Barbados.

Auch die Buhezeit im Hause gehörte ganz der För-
derung der Sache. Unzählige Briefe, auch ein Buch, „Ge-
schichte der Sklavenemanzipation" wurden hierfür ge-
schrieben. Für dieses kindlich reine Leben war es ein
trüber Augenblick, als die Erben und Biographen von Wil-
berforce ihre taktlose und wunderliche Anschuldigung
erhoben: Clarkson habe Geld für seine Bemühungen ge-
nommen. Crabb-Bobinsons glänzende Verteidigungs-
schrift brachte die öffentliche Meinung auch bald wieder
auf Clarksons Seite; und auch die Gegner mufsten ihr
Unrecht gegen diesen uneigennützigsten aller Menschen
einsehen. In dem Sonettenkranze, den "Wordsworth der
Verteidigung der nationalen Freiheit gewidmet hat, hat
er auch dem Vertreter der Menschenfreiheit ein würdiges
Denkmal gesetzt.1

Ihm zur Seite stand ebenbürtig seine hochgebildete
Frau. Crabb-Bobinson, der sie schon seit ihrer Mäd-
chenzeit kannte, nennt sie nächst Madame de Stael die
beredteste, geistreichste Frau, die er gekannt habe: und
Dorothy lobt aus jener ersten Zeit ihrer Bekanntschaft
besonders ihre anmutige Art zu erzählen. Sie war aufser

1) Nr. XLVIII.
 
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