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gegeben, mit fortnahmen. „Ich bin so glücklich und
dankbar" waren ihre Abschiedsworte an ihre Pfleger und
die Welt. Am 17. Januar 1859 legte man sie an die
Seite ihres Gatten in Grasniere Kirchhof.

„Ich statte meiner Familie im Kirchhof in Grasmere
manch einen kleinen Besuch ab", schrieb dreizehn Jahre
später der alte treue Diener James Dixon an Crabb-
Bobinson; — er war der letzte Überlebende und hatte
sich in dem patriarchalischen Hause immer als ein Glied
der Familie betrachten dürfen.

Jeder grofse Dichter ist ein Lehrer. „Ich wünsche
als ein Lehrer betrachtet zu werden, oder als gar nichts",
das war das Vermächtnis, das Wordsworth seinem Volke
gelassen hat. Und bereitwillig haben gerade die bedeu-
tenden Geister, die selbst wieder zu Führern ihrer Nation
berufen waren, dies Vermächtnis aufgenommen.

John Stuart Mi 11 schildert uns in seiner Auto-
biographie, diesem Meisterwerk analytischer Seelenzerglie-
derung," wie ihm Wordsworths Dichtung zu einer Zeit,
wo sich sein Lebenspfad in ein dunkles Labyrinth zer-
setzender Selbstkritik verirrt hatte, zu einer Leuchte ge-
worden sei, deren ruhig klares Licht ihn wieder auf den
Weg fruchtbaren Wollens und Empfindens geführt habe.
„Was Wordsworths Gedichte zu einem Heilmittel für
meinen Gemütszustand machte, war, dafs sie nicht nur
äufsere Schönheit, sondern Zustände des Gefühls und des
Gedankens durch das Gefühl gefärbt unter der Herrschaft
der Schönheit ausdrückten. Von ihnen schien ich zu ler-
nen, welches die unversiegbare Glücksquelle sein würde,
wenn alle gröfseren Übel des Lebens entfernt sein wür-
 
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