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DAS LEBEN

RAPHAEL'S VON ÜRBINO

VON GIOEGIO VÄSAEI.

ÜBEESETZUNG UND COMMENTAR.

ERSTES CAPITEL.

1. Wie freigebig und gütig sich der Himmel zuweilen zeige,
indem er in einer einzigen Person die unendlichen Reichthümer
seiner Schätze und die seltensten Gaben aufhäuft, toelche er
sonst während eines langen Zeitraumes zwischen vielen Indi-
viduen zu vertheüen pflegt, kann man deutlich in dem nicht
weniger ausgezeichneten, als liebenswürdigen Raphael von TJr-
bino gewahren. 2. Dieser wurde von der Natur mit all der Be-
scheidenheit und Güte ausgestattet, die man bei denen manchmal zu
sehen pflegt, in welchen sich mehr als bei den übrigen Menschen
mit einer gewissen aus edler Naturanlage stammenden Humanität
die herrliche Zierde liebenswürdiger Freundlichheit verbindet, die
sich jeder Art von Leuten gegenüber und in allen Verhältnissen
stets nachgiebig und gefällig zu beweisen pflegt. 3. Mit ihm be-
schenkte die Natur die Welt, als sie, besiegt von der Kunst durch
die Hand Michelangelo Buonarroti's, in Raphael von der Per-
sönlichkeit des Künstlers und von der Kunst zugleich besiegt
sein wollte.
 
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