1897
IIejdklberger Akademische Mitteilunöen
Nr. 2
Engeren Ausschnsses, Herr stud. phil. Popp, einen Trink-
spruch aus.
* (Pliilosophisclie Fakultät.) Am Samstag, den 8. Mai
habilitiert sich Herr Dr. phil. Gustav Ehrismann durch
eine öifentliche Prohe-Yorlesung, welche „Die Bedeutung des
mythischen Elementes in der deutschen Heldensage“ behandelt.
* (Autfahrt.) Kommenden Dienstag, 11. d. M., mittags
gegen 12 Uhr findet die Auffahrt des Engeren Aus-
schusses hei Sr. Magnificenz dem Prorektor Herrn Geheime
Hofrat Professor Dr. Georg Meyer statt. Die Wagen be-
geben sich durch die Hauptstrasse zur Bohrbacher Strasse.
Von anderen Hoclischulen.
(Berlin.) Dem Privatdozenten in der philosophischen
Eakultät Dr. Kalkmann ist das Prädikat „Professor“ bei-
gelegt worden.
(Du Bois-Reymonds Naclifolger.) Die „National-
zeitung“ schreibt: Um den durch den Tod Du Bois-Rey-
monds erledigten Lehrstuhl der Physiologie an der Berliner
Universität uud dessen Wiederbesetzung hat sicli in letzter
Zeit ein wahrer Mythenkreis falscher Nachrichten gebildet.
Dass die medizinische Fakultät aufgefordert worden sei, eine
dritte Vorschlagsliste einzureichen, ist absolut erfunden. Wie
erinnerlich, hatten von den der Fakultät zuerst vorgeschla-
genen Kandidaten die Professoren Kühne (Heidelberg) und
v. Kries (Tübingen) den Buf nach Berlin abgelehnt, während
der dritte Kandidat Professor Hermann Munk (Berlin), noch
ehe der Kultusminister mit ihm verhandeln konnte, diesen
ersucht hat, ihn aus seinem Lehramte an der Universität,
bei der er bisher ausserordentlicher Professor war, zu ent-
lassen. Dieses Entlassungsgesuch ist bisher nicht genehmigt
worden und wird auch hoffentlich nicht genehmigt werden;
infolge dessen hat Professor Hermann Munk auch seine Yor-
lesungen für das Sommersemester jetzt ordnungsgemäss an-
gezeigt. Eine Verständigung mit ihm ist bisher nicht mög-
lich gewesen, da er Ende Februar eine Reise nach Italien
angetreten hat und erst vor einigen Tagen nach Berlin zu-
rückgekehrt ist. Inzwischen hatte der Kultusminister die
medizinisclie Fakultät zur Einreichung einer neuen Vorsehlags-
liste aufgefordert. Auf dieser Liste figurierten statt der üb-
lichen drei sogar vier Namen und zwar der Reihenfolge nach:
Professor Hermann Munk (Berlin), Professor Kossel (Mar-
burg), ProfessorEngelmann(Utrecht) undProfessorBunge
(Basel). Mit diesen sind bis jetzt noch keine direkten Ver-
liandlungen geführt worden, vielmehr schweben darüber nocli
Ermittelungen. Eine überhastete Erledigung dieser schwie-
rigen Besetzungsfrage ist auch um so weniger nötig, als
gleich nacli dem Tode Du Bois-Keymonds in der Weihnachts-
woche Vorsorge dafür getroffen wurde, dass der Abteilungs-
vorsteher am physiologischen Institut Professor I m m a n u e 1
Munk (ein Bruder von Hermann Munk), der schon zu Leb-
zeiten Du Bois-Reymonds dessen Vorlesungen vertretungs-
weise gehalten hat, diese sowohl im Wintersemester wie in
dem jetzt beginnenden Sommersemester weiterführen sollte.
(Erlaogen.) Der Volksschullehrer und Musiklehrer am
Gymnasium zu Bayreuth Heinr. Schmidt, ein Schüler
Professor Rheinbergers, wurde auf Grund einer Dissertatien:
„Mattheson, ein Förderer deutscher Tonkunst im Lichte seiner
Werke“ zum Doktor der Philosophie promoviert.
(Freiburg.) Bei der am 1. Mai vorgenommenen ersten
Immatrikulation in der Universität wurden 228 Stu-
denten eingeschrieben, weitere 183 sind zur zweiten Immatri-
kulation vorgemerkt. Von den 228 Einschreibungen ent-
fallen 112 auf die juristische, 85 auf die medizinische und
31 auf die pliilosophische Fakultät. Im Sommersemester
v. J. betrug die Zahl der ersten Immatrikulation 305.
(Todesfall.) In Strassburg starb am 28. April im
Alter von 54 Jahren der ehemalige Unterstaatssekretär Dr. iur.
und phil. Hoseus. Der Verstorbene begleitete längere Zeit
die Stelle eines Kurators der Strassburger Hochschule, eine
Aufgabe, der er sich mit warmem Herzen widmete. Die
Universität hatte ihn in Anerkenung seiner Verdienste zum
Ehreudoktor der Philosophie ernannt.
(Tiibingen.) Dr. Karl Bülow, früherer Chemiker der
Badischen Anilin- und Sodawarenfabrik, hat sich für Chemie
und chemische Technologie habilitiert.
(Würzburg.) Der ausserordentliche Professor für ge-
richtliche Medizin in der medizinischen Fakultät Dr. Wil-
helm Reubold wurde wegen zurückgelegten 70. Lebens-
jahres unter wohlgefälliger Anerkennung seiner langjährigen
erspriesslichen Dienstleistung in den bleibenden Ruhestand
versetzt.
«ÜÄ*
Universitiits-Iieliördcn.
Prorektor:
Geh. Hofrat Prof. Dr. Georg Meyer, (Sprechstunde in der
Universität täglich 10—11).
Dekane:
Tlieologische Fakultät: Kirchenrat Bassermann, Blumen-
strasse 2, (Sprechstunde Montag, Dienstag, Donnerstag
bis Samstag 3—4).
Juristische Fakultät: Prof. Jellinek, Bismarckstrasse 17,
(Sprechstunde täglich 3—4).
Medizinische Fakultät: Geh. Rat Arnold, Gaisbergstrasse 1,
(Sprechstunde im pathologischen Institut Montag bis Frei-
tag 11—12).
Philosophische Fakultät: Prof. Braune, Gaisbergstrasse 87,
(Sprechstunde täglich 3—4).
Naturwissenschaftlich-mathem. Fakultät: Geh. Rat Koenigs-
berger, Kaiserstrasse 2 a, (Sprechstunde täglich 4—5).
Der engere Senat:
Der Prorektor — der Exprorektor Kirchenrat Professor Dr.
Bassermann — die fünf Dekane —- Geh. Hofrat Prof.
Dr. Kehrer — Prof. Bezold — Beisitzer in Dis-
ziplinarsachen: Oberamtmann Flad.
Kanzlei (Dienststunden 9—12 vorm., 2—5 nachm.):
Sekretär Holl (Schulgasse 2) — Aktuar Linninger (Schlosser-
strasse 2).
Dienst-Personal: Oberpedell und Hausmeister des Uni-
versitätsgebäudes Wittmann (Augustinergasse 2). —
Oberpedell und Hausmeister des Friedrichsbaues Lehn
(Hauptstr. 52). Oberpedell Beideck (Unt. Faulepelz 3).
Universitäts-Disziplinarbehörde:
Oberamtmann Flad.
Universitiits-Kassenverwaltung und Quiistur
(Dienststunden 9—12 vorm., 2—5 nachm.):
Vorstand: Oberrechnungsrat Wenz (Hauptstr. 52).— Ober-
buchhalter Brunner (Neuenheim, Brückenstr. 15). —
Gehilfe Ph. Weber (Sophienstrasse 19). — Kassendiener
W. Götzelmann (Hauptstrasse 52).
IIejdklberger Akademische Mitteilunöen
Nr. 2
Engeren Ausschnsses, Herr stud. phil. Popp, einen Trink-
spruch aus.
* (Pliilosophisclie Fakultät.) Am Samstag, den 8. Mai
habilitiert sich Herr Dr. phil. Gustav Ehrismann durch
eine öifentliche Prohe-Yorlesung, welche „Die Bedeutung des
mythischen Elementes in der deutschen Heldensage“ behandelt.
* (Autfahrt.) Kommenden Dienstag, 11. d. M., mittags
gegen 12 Uhr findet die Auffahrt des Engeren Aus-
schusses hei Sr. Magnificenz dem Prorektor Herrn Geheime
Hofrat Professor Dr. Georg Meyer statt. Die Wagen be-
geben sich durch die Hauptstrasse zur Bohrbacher Strasse.
Von anderen Hoclischulen.
(Berlin.) Dem Privatdozenten in der philosophischen
Eakultät Dr. Kalkmann ist das Prädikat „Professor“ bei-
gelegt worden.
(Du Bois-Reymonds Naclifolger.) Die „National-
zeitung“ schreibt: Um den durch den Tod Du Bois-Rey-
monds erledigten Lehrstuhl der Physiologie an der Berliner
Universität uud dessen Wiederbesetzung hat sicli in letzter
Zeit ein wahrer Mythenkreis falscher Nachrichten gebildet.
Dass die medizinische Fakultät aufgefordert worden sei, eine
dritte Vorschlagsliste einzureichen, ist absolut erfunden. Wie
erinnerlich, hatten von den der Fakultät zuerst vorgeschla-
genen Kandidaten die Professoren Kühne (Heidelberg) und
v. Kries (Tübingen) den Buf nach Berlin abgelehnt, während
der dritte Kandidat Professor Hermann Munk (Berlin), noch
ehe der Kultusminister mit ihm verhandeln konnte, diesen
ersucht hat, ihn aus seinem Lehramte an der Universität,
bei der er bisher ausserordentlicher Professor war, zu ent-
lassen. Dieses Entlassungsgesuch ist bisher nicht genehmigt
worden und wird auch hoffentlich nicht genehmigt werden;
infolge dessen hat Professor Hermann Munk auch seine Yor-
lesungen für das Sommersemester jetzt ordnungsgemäss an-
gezeigt. Eine Verständigung mit ihm ist bisher nicht mög-
lich gewesen, da er Ende Februar eine Reise nach Italien
angetreten hat und erst vor einigen Tagen nach Berlin zu-
rückgekehrt ist. Inzwischen hatte der Kultusminister die
medizinisclie Fakultät zur Einreichung einer neuen Vorsehlags-
liste aufgefordert. Auf dieser Liste figurierten statt der üb-
lichen drei sogar vier Namen und zwar der Reihenfolge nach:
Professor Hermann Munk (Berlin), Professor Kossel (Mar-
burg), ProfessorEngelmann(Utrecht) undProfessorBunge
(Basel). Mit diesen sind bis jetzt noch keine direkten Ver-
liandlungen geführt worden, vielmehr schweben darüber nocli
Ermittelungen. Eine überhastete Erledigung dieser schwie-
rigen Besetzungsfrage ist auch um so weniger nötig, als
gleich nacli dem Tode Du Bois-Keymonds in der Weihnachts-
woche Vorsorge dafür getroffen wurde, dass der Abteilungs-
vorsteher am physiologischen Institut Professor I m m a n u e 1
Munk (ein Bruder von Hermann Munk), der schon zu Leb-
zeiten Du Bois-Reymonds dessen Vorlesungen vertretungs-
weise gehalten hat, diese sowohl im Wintersemester wie in
dem jetzt beginnenden Sommersemester weiterführen sollte.
(Erlaogen.) Der Volksschullehrer und Musiklehrer am
Gymnasium zu Bayreuth Heinr. Schmidt, ein Schüler
Professor Rheinbergers, wurde auf Grund einer Dissertatien:
„Mattheson, ein Förderer deutscher Tonkunst im Lichte seiner
Werke“ zum Doktor der Philosophie promoviert.
(Freiburg.) Bei der am 1. Mai vorgenommenen ersten
Immatrikulation in der Universität wurden 228 Stu-
denten eingeschrieben, weitere 183 sind zur zweiten Immatri-
kulation vorgemerkt. Von den 228 Einschreibungen ent-
fallen 112 auf die juristische, 85 auf die medizinische und
31 auf die pliilosophische Fakultät. Im Sommersemester
v. J. betrug die Zahl der ersten Immatrikulation 305.
(Todesfall.) In Strassburg starb am 28. April im
Alter von 54 Jahren der ehemalige Unterstaatssekretär Dr. iur.
und phil. Hoseus. Der Verstorbene begleitete längere Zeit
die Stelle eines Kurators der Strassburger Hochschule, eine
Aufgabe, der er sich mit warmem Herzen widmete. Die
Universität hatte ihn in Anerkenung seiner Verdienste zum
Ehreudoktor der Philosophie ernannt.
(Tiibingen.) Dr. Karl Bülow, früherer Chemiker der
Badischen Anilin- und Sodawarenfabrik, hat sich für Chemie
und chemische Technologie habilitiert.
(Würzburg.) Der ausserordentliche Professor für ge-
richtliche Medizin in der medizinischen Fakultät Dr. Wil-
helm Reubold wurde wegen zurückgelegten 70. Lebens-
jahres unter wohlgefälliger Anerkennung seiner langjährigen
erspriesslichen Dienstleistung in den bleibenden Ruhestand
versetzt.
«ÜÄ*
Universitiits-Iieliördcn.
Prorektor:
Geh. Hofrat Prof. Dr. Georg Meyer, (Sprechstunde in der
Universität täglich 10—11).
Dekane:
Tlieologische Fakultät: Kirchenrat Bassermann, Blumen-
strasse 2, (Sprechstunde Montag, Dienstag, Donnerstag
bis Samstag 3—4).
Juristische Fakultät: Prof. Jellinek, Bismarckstrasse 17,
(Sprechstunde täglich 3—4).
Medizinische Fakultät: Geh. Rat Arnold, Gaisbergstrasse 1,
(Sprechstunde im pathologischen Institut Montag bis Frei-
tag 11—12).
Philosophische Fakultät: Prof. Braune, Gaisbergstrasse 87,
(Sprechstunde täglich 3—4).
Naturwissenschaftlich-mathem. Fakultät: Geh. Rat Koenigs-
berger, Kaiserstrasse 2 a, (Sprechstunde täglich 4—5).
Der engere Senat:
Der Prorektor — der Exprorektor Kirchenrat Professor Dr.
Bassermann — die fünf Dekane —- Geh. Hofrat Prof.
Dr. Kehrer — Prof. Bezold — Beisitzer in Dis-
ziplinarsachen: Oberamtmann Flad.
Kanzlei (Dienststunden 9—12 vorm., 2—5 nachm.):
Sekretär Holl (Schulgasse 2) — Aktuar Linninger (Schlosser-
strasse 2).
Dienst-Personal: Oberpedell und Hausmeister des Uni-
versitätsgebäudes Wittmann (Augustinergasse 2). —
Oberpedell und Hausmeister des Friedrichsbaues Lehn
(Hauptstr. 52). Oberpedell Beideck (Unt. Faulepelz 3).
Universitäts-Disziplinarbehörde:
Oberamtmann Flad.
Universitiits-Kassenverwaltung und Quiistur
(Dienststunden 9—12 vorm., 2—5 nachm.):
Vorstand: Oberrechnungsrat Wenz (Hauptstr. 52).— Ober-
buchhalter Brunner (Neuenheim, Brückenstr. 15). —
Gehilfe Ph. Weber (Sophienstrasse 19). — Kassendiener
W. Götzelmann (Hauptstrasse 52).