Nr. 2
Heidelbekger Akademische Mitteilungen
1897
Yerscliiedenes.
P. S. (Armenien.) Das Ungarische
Yolk hat in den Jahren 1848/49 die
ganze Schwere einer absoluten Herrschaft
erduldet, sie hat auch die Eohheit und
die Raubsucht ihrer östlichen Nachbarn
zur Genüge kennen gelernt; es schreitet
infolgedessen nicht kalt und engherzig wie
ein grosser Teil von uns Deutschen an
einem Volk wie die Armenier vorüber
und sagt: „Ach was, das sind Revolutio-
näre!“, sondern hilft den Leuten, die für
ihre Ueberzeugung sich hinschlachten
lassen, nach Kräften. Aus diesem Grunde
fühlten sich die in Heidelberg weilenden
armenischen Studierenden gedrungen, an
ihre ungarischen Kommilitonen folgendes
Telegramm abzusenden: „Heidelberg.
Die in Heidelberg versammelten armeni-
schen Studenten driicken ihre Sympathie
für die von Euch vertretene Sache aus.
Es lebe die Freiheit!“
(Scheffel-Denkmal.) Aus Rom wird
berichtet: Auf Einladung des hiesigen
deutschen Künstlervereins begaben sich
am 2. Mai 80 Mitglieder der deutschen
Kolonie in das Sabinergebirge, wo in dem
dem Deutschen Reiche gehörigen Eichen-
hain ein Denkmal Viktor v. Scheffels
enthüllt wurde. Professor Gerhardt hielt
eine Ansprache. Ein Festmahl schloss
die Feier.
(Bacillen-Gefahr durch Bücher).
Wie die alte Seeschlange taucht seit
Jahren bald in wissenschaftlichen Blättern
verschiedenster Länder, bald in Unter-
haltungsschriften, bald endlich in den
Tagesblättern das Schreckgespenst der
Uebertragung verderbenbringender Ba-
cillen durch Bücher, besonders durch
Leihbücher auf, zum Glück ohne dass
das lektüre-überladene Publikum vor
ihnen, den Bacillen und den Büchern,
die Flucht ergriffe. Kürzlich nun hat
in dieser Angelegenheit ein alter Prak-
tikus das Wort ergriffen, der hochan-
gesehene achtzigjährige Bibliothekar der
Universität Gent, Ferdinand Van der
Haeghen, natürlich nicht vom Stand-
punkte des Mediziners und Bacillenjägers
aus, aber doch auf deren Beobachtungen
fussend. In den Bulletins de l’Academie
royale de Belgique, serie 3., tome 33.
no 2. von diesem Jahre macht er unter
der Ueberschrift „Des graves dangers
auxquels sont exposes les livres et les
manuscrits de nos depöts publics“ darauf
aufmerksam, dass im Publikum die un-
saubere Sitte bestehe, die Fingerspitze
mit Speichel zu benetzen, um Bücher-
seiten bequemer umwenden zu können.
Werden nun dieselben Seitenstellen immer
wieder mit geleckten Fingern, denen doch
stets und wenn noch so wenig Staub
anhaftet, angegriffen, so müssen Be-
schmutzungen eintreten und zuletzt ganze
Krusten sich bilden, die allerdings Ba-
-*• ^tnzeigen.
Preis der Anzeigen: 30 Pfg. die 3gespaltene Petitzeile oder deren Raum. Ermässigung' bei
Wiederholung: 3mal 5°/o, 6mal 10°/o, 12mal 25°/o, bei Aufnahme während des Semesters
— etwa 20 Mal — 50°/o. Personen- und Wolinungsanzeigen die Petitzeile 15 Pfg.
Gaisbergstrasse 27.
In scböner gesunder Lage; comfortable
Zimmer, vorzüglichen Mittags- und Abend-
tiscll, auch für auswärts Wohnende.
Beste Referenzen.
Carl Koch, B*“*
Sandffasse 16, nächst der Peterskirche
empfiehlt seine gut eingerichtete Werkstätte zur
Herstellung aller einschlägigen Arbeiten.
Haltbare, geschmackvolle und akkurate Aus-
führung aller Aufträge.
Rasclie Bedienung. Miissige Preise.
Heidelberg, Bergheimer Str. 15
Falrik clinrff. Instrmnente etc.
SPECIALITÄT:
Präparir-Bestecke, Beleuchtungs-, Augen-
Spiegel ete.
Mikrosltope nach Zeiss, Leitz etc.
zu Originalpreisen.
Spezial-Geschäft für
Pliotografllie-ArtiM
Mannheim, C 1. 1.
Katalog kostenfrei.
liiror"lSiimr
vorm. Kleinlein, Hauptstrasse 115.
Guten Mittagstiseh
in und ausser A.Tbonnement.
_ C. OPPEIi.
Hiite iiiiil Miitzen
geschmackvolle Auswahl.
Wiener Hüte — Chapeanx claques.
Heinricli Ahel, Hutmacher
3 Bergheimerstrasse 3
bei der Universitäts-Augenklinik.
Heidelberg, Stadtteil Schlierbach.
Cinftknrort
Gasthof nnd Pension Ebert.
Unmittelbar am Walde gelegen.
Stündliche Verbindung per Lokalbahn von der Stadt
10 Minuten Fahrzeit.
Prachtyolle Aussicht in’s Neckarthal.
Restauration nacli der Karte.
(6-1*) Table d’höte 1 Uhr.
(Bei Unterzeichnetem hat der Dichter Jos. Vict. von
Scheffel gerne und Monate lang gewohnt.)
Telephon 190. Fr. Spitz.
Neckargeiniind „Zur Plalz“
Garten und Veranda, direkt am Neckar.
Diners ä part im Garten serv. von Mk. 1.20 an.
Bier vom jFass. Neckar - Weine.
Einige Herren Stutlierende können an
einem vorzüglichen (5-2)
Mittagstisdi
zu mässigem Preise teilnehmen. Plöek 39 I.
Bücher, Mappen, Adress-Um-
schläge, Diplom-Rollen,
Objektträger, -Kasten und
-Mappen
sowie alle einschlagcnden Buchbinder-Arbeiten
fertigt ]{. Dieffenbacher
Hanptstr. <>1. Universitäts-Buclibinderei.
Hauptstrasse 18?.
Empfehle dem geehrten Publikum meine neu
übernommenen Lokalitäten aufs Beste. Prompte
Bedienung, gute Kiiclie und Keller.
4 Billards, separate grössere und kleinere
Gesellschaftszimmer.
Bichard Kitter.
feinste Marken
Rum, Arac, Kirsch-
und
Z wetschgenwasser.
Sämtliche Iuiqueure.
Meiioinal-, Dessfirt- n. Friihstlicksweme
Erstes fein- lind Spirituoscii-SpGcial-CrOschäft
Aniage 2«. C. Fehser.
Pension Wagenmttnn
6 Aliademiestvasse 6*.
Guten Mittags- und Abendtisch
aucii für nicht im Hause Wohnende.
Die Allgemeine Rentenanstalt zu Stuttgart
—^-«■ (jegründet 18S3 •»-1—
gewährt Be'bensversichernng; in den beliebtesten Formen; billigste Prämiensätze, hohe
Dividende schon nach drei Jahresjirämien. Renten- und Pensionsversichernng;
verschiedenster Art mit höchstmöglichen Bezügen.
Prospekte, Auskünfte und Verträge übermittclt die
Generalagentur für (las Grrosslierzogtuiii Baden
Ftohrtoacher Strasse 63.
Heidelbekger Akademische Mitteilungen
1897
Yerscliiedenes.
P. S. (Armenien.) Das Ungarische
Yolk hat in den Jahren 1848/49 die
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erduldet, sie hat auch die Eohheit und
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näre!“, sondern hilft den Leuten, die für
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Kolonie in das Sabinergebirge, wo in dem
dem Deutschen Reiche gehörigen Eichen-
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die Feier.
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