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Universität Heidelberg [Editor]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1897 — Heidelberg, 1896-1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.25133#0016
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1897

IIejdeiybekgee Akädemische Mixteilungen

Nr. 2

cillenbrutstätten abgeben, wie man sie
schöner sich kaum denken kann. Aber,
so sehr man vom Schönheits- und vom
Sauberkeitsstandpunkte aus sich über die
ekelhafte und die herrlichsten Werke
verschimpfierende Unsitte entsetzen mag,
— dass die Gefahr einer Ansteckung
durch die auf den Bücherseiten wohnen-
den Bacillen eine grössere wäre als die,
welcher man beim Angreifen von Ge-
ländern steiler Treppen in Gerichtsge-
bäuden, Steuer- und Sparkassenstellen,
Aussichtspunkten etc. ausgesetzt ist, oder
auch als die, die man sich selbst be-
reitet beim Biertrinken in flott gehenden
Schenken und nicht minder beim Trin-
ken aus Abendmahlskelchen, die oft nicht
eher mit einem Läppchen abgewischt
werden, als bis der letzte Tropfen aus-
getrunken ist, das muss erst bewiesen
werden. Wobl haben zwei Aerzte vom
Hospital in Val-de-Gräce Bücher, die
Diphtherie-, Tuberkulose- und Typhus
kranken in die Hände gegeben gewesen
waren, in Flüssigkeiten eingeweicht und
mit dem so gewonnenen Gift Einiui
pfungen an Tieren vorgenommen, wobei
sich zeigte, dass die Wirkung um so
rascher eintrat, wenn man sich darauf
beschränkte, die Ecken der Seiten der
von solchen Kranken benutzten Bücher
auszuziehen; wohl mag unter Umständen
schon der Speichel mancher Leser, wie
Van der Haeghen, gestützt auf medizi-
niscbe Autoritäten, meint, gewisse Krank-
heiten weiterverbreiten können; aber so
lange nicht Eälle aufgeführt werden kön-
nen, in denen Antiquare oder Bibliothe-
kare durch Bücher angesteckt worden
oder gar gestorben wären, so lange erstere
nocli immer gewöhnlich recht hübsch alt
werden, obwohl sie oft genug mit unge-
waschenen Händen ihr Frühstück an-
greifen und zum Munde führen mussten,
so lange kann man getrost sagen „Bange
machen gilt nicht!“ Aber, so wünschens-
wert es für den Antiquar wie für den
Bibliothekar unzweifelhaft ist, dass die
ekelhafte Leck-Unsitte, der selbst Leute
aus den feinsten Kreisen anhängen, ver-
schwände, so sicher ist es auch, dass
man allenfalls in öffentlichen Lesesälen
durch Diener solche Lecker zurechtweisen
lassen, niemals aber die Unsitte ausrotten
kann, weil jeder Leserin seinen vierPfählen
mit eigenen und geliehenen Büchern doch
thut, was er will, nicht was er soll. Allen-
falls liesse sich nach und nach gegen sie
ankämpfen, wenn die Lehrer aller Kultur-
staaten angewiesen würden, in den Schulen
auf das Ekelhafte und Hässliche des Um-
wendens mit geleckten Fingern aufmerk-
sam zu machen; — aber freilich, so lange
die Seiten unserer Bücher aneinander-
hängen oder -kleben, so lange steht zu
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