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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1899 — Heidelberg, 1899

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Nr. 7 (10. Juni 1899)
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https://doi.org/10.11588/diglit.25135#0053
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Akademische Mitteildngen

FÜR DIE

STUDIEBENDEN DER RUPRECHT-KARLS- UNIVERSITÄT HEIDELBERG.

HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BÜCHDRUCKEREI

Febnspbecheb 119 HEIDELBERG Hauptstbasse 55 a.

Erscheint wöchentlich und wird nnentgeltlicli und frei allen Studierenden und Lehrern der IJochschule zugestellt.

Preis bei der Post — Postzeitungs-Preisliste Nr. 55 — vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.

Sommer-Halbjahr 1899. Nr. 7. Samstag, 10. Juni 1899.

Bekanntmacliungeii der UniYersitäts-Beliörden.

Akademisches Direktorium.

Die akademischen Preisaufgaben für das
Studienjahr J898,99 betr.

Die von den fünf Fakultäten für das Studienjahr

1898/99 aufgestellten Preisaufgaben werden nachstehend zur

Kenntnis der Herren Studierenden gebracht:

Von der th e ologi sch en Fakultät:

„Die Beziehungen Sehleiermachers zur rationa-
listischen Theologie des 18. Jahrhunderts und durch
diese zum Deismus sind darzustellen.“

Von der juristischen Fakultät:

„Ueber das Verhältniss der Amtsverbrechen zum
Disciplinarstrafrecht. “

Von der medicinischen Fakultät:

„Fds ist durch Versuche an Thieren zu ermittelu,
ob bei der Entsteliung der sogenannten neuropara-
lytischen Hornhautentzündung die Wirkung von in der
Hornhaut entwickelten Mikroorganismen eine wesent-
liclie Rolle spielt.“

Von der philosophischen Fakultät:

I. Aus der Geschichte:

„Es sind die Bezeiclnmngen zusammenzustellen,
die von der Mitte des 10. bis zur Mitte des 13. Jahr-
hunderts im In- und Ausland für die Gesammtheit des
deutschen Volkes und Reiches gebraucht werden.
Besonders ist darauf zu acliten, wie der zu Anfang
diesei- Periode aufkommende Name Teutonici gegen-
über der Bezeichnung der Gesammtheit mit einem
Stammesnamen zur Geltung gelangt.“

II. Aus der klassischen Philologie:

*Auf Grund einer chronologisch geordneten Ueber-
sicht über die griechischen Privatbriefe, die in den
neueren Papyrusfunden zu Tage getreten sind, soll
der Versuch gemacht werden, die Formen des grie-
chischen Briefstils zu charakterisieren und geschicht-
lich darzustellen. Die Vorschriften der antiken Rlieto-
1 ik über den Briefstil sollen dabei eingehend beriick-
sichtigt werden. Die litterarischen Briefsammlungen
sind erst in zweiter Linie heranzuziehen; oh es sicli

empfiehlt, die mit ihnen verbundenen kritischen Fragen
von neuem anzugreifen, bleibt dem Ermessen des Be-
arbeiters anheimgestellt.“

III. Aus der Kunstgeschichte:

„In Albrecht Dürers Genredarstellungen ist das
Gegenständliche und die sich äussernde künstlerische
Auffassung zu kennzeichnen, darzulegen, in wie weit
der Meister in ihnen an die vorhergehende Kunst
des 15. Jahrhunderts anknüpfte, und allgemein nach-
zuweisen, welche Analogieen zu diesen bildnerischen
Schöpfungen in der zeitgenössischen deutschen Litte-
ratur sich finden.“

Von der naturwissenschaftlich-mathematischen
F a k u 11 ä t:

„Es soll an einer Anzahl chemisch wohlbekannter
Granatvorkommnisse festgestellt whrden, um welche
Werthe sich durch amorphe Erstarrung aus Schmelz-
fluss das specifische Gewicht und die Brechungs-
exponenten für Lithium-, Natrium- und Thallium-
Liclit ändern.“

l)ie allgemeinen Bedingungen der KonkuiTenz
sind: __.

a) der Verfasser muss zur Zeit der Uebergabe seiner
Abhandlung noch liiesiger akademischer Bürger sein;

b) die Abhandlungen sind längstens bis zum 15. Ok-
tober 1899 auf dem Universitäts-Sekretariat abzugeben;

c) der Name des Verfassers muss in einem versiegelten
Umschlag enthalten seiD, welcher gleich wie die Abhandlung
mit einem Motto überschrieben ist;

d) die übergebene Abhandlung darf nicht von der Hand
des Verfassers geschrieben sein; wohl aber wird deutliche
und leserliclie Schrift verlangt.

Heidelberg, den 3. Dezember 1898.

J

Der Prorektor:

l)r. Kelicer. i
 
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