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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1899 — Heidelberg, 1899

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Nr. 10 (1. Juli 1899)
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https://doi.org/10.11588/diglit.25135#0077
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Akademische Mitteildngen

FÜR DIE

STUDIEBENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIYERSITÄT HEIDELßERG.

HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI

Fernspkecheb 119 HEIDELBERG Hauptsteasse 55 a.

Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlicli und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.

Preis bei der Post — Postzeitungs-Preisliste Nr. 55 — vierteljährüch 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.

Sommer-Halbjahr 1899. Nr. 10. Samstag, 1. Juli 1899.

Bekanntmacliungen der IJniYersitäts-Beliörden.

Akademisches Direktorium.

Mit Bezug auf Art. 4 2iff. 8 der Statuten des Akademi-
schen Krankenvereins wird bekannt gemacht, dass nach-
stehende Mitglieder des medizinischen Lehrkörpers sich be-
reit erklärt haben, bis auf Weiteres in ihrer Privat-
sprechstunde kranken Studierenden ärztlichen
Rat unentgeltlich zu erteilen und zwar dieHerren:

Dr. A s c h a ffe n b u r g, Privatdozent
„ Bettmann, Privatdozent
, Braner, „

„ C z e r n y, Geheimerat
„ Erb, Geheimerat
„ Pischer, Privatdozent
, Fleiner, Hofrat
, Hammer, Privatdozent
„ v. Hippel, Professor
„ Hoffmann, ,

„ Jordan, „

, Jurasz, Professor
„ Knauff, Hofrat
„ Kraepelin, Professor
„ Leber, Geheimerat
, L o s s e n, Professor
, Marwedel, Privatdozent
, N i s s 1, Privatdozent
,, 0 p p e n h e i m e r, Professor
„ P a s s o w, „

„ Petersen, Privatdozent
, Schmidt, G. B., Privatdozent
„ Vierordt, Professor
„ Vulpius, Privatdozent
, Weiss, Professor

fierr Prof. Dr. Jurasz ist hereit, kranke Studierende
event. in ihren Wohnungen zu behandeln, ehenso Herr Dr.
Jung im zahnärztlichen Institut.

Heidelberg, den 7. April 1899.

Der Prorektor:

Osthofl’.

Hochschulnäclirichten.

Heidelherg, 30. Juni 1899.

Bismarck-Trauerfeier in Friedricbsruhe. Nachdem
am 21. Juni die einzelnen deutschen Hochschulen Feiern zu
Eliren Bismarcks veranstaltet hatten, versammelten sich am
Ende der vergangenen Woche die Vertreter der deutschen
Hochschulen in Hamburg, um gemeinsam am Sarge Bismarcks

eine Trauerfeier zu begehen. Die Vertretung war eine nahezui
vollständige. Würzburg fehlte, dagegen hatte sogar die ferne'
Siebenbürger Studentenschaft einen Abgeordneten geschickt.
Die Heidelberger Studentenschaft wurde durch drei Chargierte
vertreten.

Am Samstag gegen Mittag brachte ein Sonderzug die Teil-
nehmer nach Friedrichsruhe. Vom Balinhof aus zogen sie
in geschlossenem Zug mit wehenden Fahnen nach dem auf
der benachbarten Höhe gelegenen, von Wald umgebenen
Mausoleum. Vor dem Eingang des Mausoleums wurde im
Halbkreis Aufstellung genommen. Die Natur hatte sich der
Trauerfeier würdig angepasst: der Himmel war dunkel be-
wölkt und der Sachsenwald rauschte leise. Die Gedächtnis-
rede auf den grossen Toten hielt cand. iur. Bredereck aus
Berlin. 1hm folgte der Gesang des Liedes: „Horch^Stur-
mesfliigel rauschen“. Darnach begaben sicli die Vertreter
der einzelnen Universitäten nacheinander an den Sarkophag
im Mausoleum. Jede Universität legte einen Kranz nieder,
die Fahne wurde gesenkt und ein kurzes Leitwort gesprochen.
Fürst Herbert wolmte dem Trauerakte bei. Er sprach dann
den versammeiten Vertretern mit herzlichen Worten seinen
Dank dafür aus, dass sie sich aus allen Gegenden Deutsch-
lands hier so zahlreich zusammengefunden hätten. Er wies
darauf hin, wie viele Bande Bismarck mit der deutschen
Studentenschaft verkniipften, wie Bismarck in seiner Jugend
mit Leib und Seele Student gewesen sei, wie ihn die Liebe,
zur adakemischen Jugend durch sein ganzes Leben begleitet
liabe und wie er in ihrer Treue zu Ivaiser und Reich einen
mäcbtigen Faktor erblickt habe zur Erhaltung des Werkes,
zu dessen Gelingen er seine ganze Lebenskraft eingeset^t
hatte. Mit dem Gesang des Liedes: „Deutschlaud, Deutsch-
land iiber alles“ endigte die Trauerfeier.

Ruderspoi’t. Zu der am 25. Juni in Frankfurt statt-
gehabten Regatta hatte der Heidelberger Ruder-Klub einen
Zweier zum Insel-Preis, sowie einen Vierer zum Universitäts-
Preis gemeldet. Wegen einer notwendig gewordenen Um-
setzung konnte die Zweier-Mannschaft nicht rechtzeitig aus-
gebildet werden, und man zog ihn deshalb zurück. Im
Universitäts-Preis hatten die Heidelberger Studenten gegen
Kommilitonen aus Giessen zu fahren. Heidelberg ging bald
nach dem Start vor und vergrösserte seinen Vorsprung stetig,
wenn auch Giessen mehrmals durch kräftige Spurts aufrückte.
Nacli einer Fahrzeit von 6' 49" ging Heidelberg als Sieger
durchs Ziel mit vier Längen Vorsprung. Für dieses Renuen
stiftete der Frankfurter Regatta-Verein einen schönen Heraus-
forderungs-Preis, der dreimal zu gewiunen ist iind jetzt das
erste Jahr nach Heidelberg kommt, wo er zur Weiterverbrei-
tung des Rudersports unter den Studenten das Seinige bei-7
tragen möge.
 
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