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Universität Heidelberg [Editor]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1899 — Heidelberg, 1899

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Nr. 10 (1. Juli 1899)
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.25135#0078
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1899

Hkidklbekuek Akademischk Mittkilunuen

Nr. 10

Yon anderen Iloclischulen.

Jena. Die verstorbene Frau Professor Amalie Schmöck
geb. Holländer zu Jena hat der Universität eine Stiftung von
30000 Mk. letztwillig vermacht. Das Kapital ist bestim-
mungsgemäss der Akademischen Witwen- und Waisenversor-
gungsanstalt zu überweisen.

Die Besuchsziffern der deutschen Universitiiten

stellen sich in diesem Sommerhalbjahr wie folgt: Berlin 4997
eingeschriebene Studierende und 4252 Hörer, Bonn 2140 Stu-
dierende und 98 Hörer, Breslau 1621 Studierende und 80
Hörer, Erlangen 1042 Studierende und 18 Hörer, Freiburg
1670 Studierende und 59 Hörer, Giessen 814 Studierende und
36 Hörer, Göttingen 1307 Studierende und 80 Hörer, Greifs-
wald 834 Studierende und 11 Hörer, Halle 1613 Studierende
und 125 Hörer, Heidelberg 1462 Studierende und 106 Hörer,
Jena 732 Studierende und 51 Hörer, Kiel 901 Studierende
und 26 Hörer, 'Königsberg 794 Studierende und 52 Hörer,
Leipzig 3270 Studierende und 331 Hörer, Marburg 1222
Studierende und 60 Hörer, München 4257 Studierende und
195 Hörer, Akademie Münster 594 Studierende und 15 Hörer,
Rostock 475 Studierende und 18 Hörer, Strassburg 1079 Stu-
dierende und 32 Hörer, Tübingen 1525 Studierende und 35
Hörer und Würzburg 1214 Studierende, sowie 27 Hörer. Die
technische Hochschule zu München zählt 2042 Studierende,
die zu Dresden 907 Stndierende und 83 Hörer.

Ausländer auf den deutschen Hochscliulen. In
dem laufenden Sommer sind 2284 Ausländer an deutschen
Hochschulen immatrikuliert gegen 2379 im Winter und 2269
im vorigen Sommer. Davon studieren 563 Pbilosophie, Philo-
logie oder Geschiclite, 480 Mathematik oder Naturwissenschaf-
ten, 477 Medizin, 299 Jurisprudenz, 150 Landwirtschaft,
134 Kameralien oder Forstwissenschaft, 130 evangelische und
20 katholische Theologie, 16 Zahnheilkunde und 15 Pharmazie,
1857 kommen aus europäischen, 427 aus aussereuropäischen
Ländern. Unter den ersteren sind 584 Russen, 447 Oester-
reicher und Ungarn, 269 Schweizer, 149 Engländer, 69 Bul-
garen, 50 Holländer, 41 Franzosen, 39 Serben, 37 Italiener,
33 Türken, 32 Rumänen, 31 Schweden und Norweger, 24
Luxemburger, 23 Griechen, 19 Belgier, je 3 Dänen, Montene-
griner undSpanier; von den iibrigen kommen, 300 aus Ame-
rika, 101 aus Asien (weit überwiegend aus Japan), 21 aus
Afrika und 5 aus Australien. Die grösste Zahl Ausländer
weist wieder Berlin auf mit 655, Leipzig zählt 322, Ileidel-
berg 205, Miinchen 196, Halle 138, Freiburg 96, Göttingen
93, Strassburg 75, Jena 71, Marburg 66, Würzburg 59,
Bonn 50, Königsberg 49, Tübingen 48, Breslau 40, Giessen 35,
Erlangen 33, Greifswald und Kiel je 22, Rostock 7 und
Münster 2. Diese Zahlen beziehen sich, wie schon erwähnt,
auf die ImmatHkulierten. Wieviel Ausländer überhaupt an
den deutschen Universitäten thatsächlich studieren, lässt .sich
nicht feststellen, weil noch eine Anzahl von ihnen an einzelnen
Hochschulen als Hospitanten zugelassen sind; diese letzteren
sind aber bei den meisten Universitäten in den Personalver-
zeichnissen nicht einzeln aufgeführt oder in der Statistik nach
der Nationalität ausgeschieden.


Studeiitische Festliclikeiteii.

Ein Fesllionnners der Berliiier Studentenschaft

fand am 21. Juni im Zirkus Renz zu Ehren des Gedächt-
nisses des Fiirsten Bismarck statt. Die Beteiligung war eine
gewaltige, der riesige Rundbau war von vielen Tausenden bis
auf den letzten Platz gefüllt. An der Ehrentafel sasscn zahl-
reiche Yertreter des Lehrkörpers der Hochschulen mit dem

Universitätsprorektor Prof. Dr. med. Waldeyer und den Rek-
toren der anderen Hochschulen, ferner viele höhere Offiziere,
darunter die Generale v. Rauch und v. Struckberg, sowie auf
den Gallerien zahlreiche Damen. Der Reinertrag des Kom-
merses ist für Berliner Bismarck-Säulen bestimmt.

Aus der Gelelirten-Welt.

Erniinnt: Der ausserordentliche Professor Dr. Karl
Prächter (klassische Phiiolologie) zum ordentlichen Professor
an der Hochschule in Bern. •— Professor Dr. Theobald
Ziegler, der derzeitige Rektor der Universität Strassburg,
zum auswärtigen Mitglied des Instituto de Coimbra in Por-
tugal.

Berufen: Dr. med, Bronislav v. Kader, Privatdozent an
der Universität Breslau als ordentlicher Professor der Chirur-
gie an der Universität Charkow.

Habilitiert: Als Privatdozent für Pharmakologie Dr.
G. Oesterle in der medizinischen Fakultät der Hochschule in
Bern. — Dr. med. Walther Kausch für Chirurgie an der
Universität Breslau.

Gestorben: Professor Dr. Eugen Ritter von Lommel,
derz. rectör magnif. der Ludwig-Maximilians-Universität in
München, am 18. Juni. — Am 25. Juni in Leipzig der
Professor def orientalischen Sprachen Dr. Albert Socin, ge-
boren 1844 in Basel.

Internationaler Geographen-Kongress. Die Vor-

bereitungen zum siebenten internationalen Geographen-Kon-
gress, der vom 28. September bis 4. Oktober in Berlin tagen
wird, sind jetzt beendet. Aus dem Programm ist zu ersehen,
dass eine Reihe von höchst interessauten Vorträgen gehalten
werden soll von den ersten wissenschaftlichen Grössen des
In- und Auslandes. Von den Vorträgen der Deutschen sind
hervorzuheben die von Professor Chun über die Valdivia-
Expedition, von Professor Assmann iiber die Ergebnisse der
wissenscbaftlichen Ballonfahrten des deutschen Vereins zur
Förderung der Luftschiffabrt, von Professor Schweinfurth über
ein noch nicht näher bestimmtes, auf die Verhältnisse des
Nils bezügliches Thema, von Professor von Drygalski, dem
Leiter der deutschen Siidpolar-Expedition, über die Ziele und
Arbeiten dieser Expedition, von Graf Götzen über das Riesen-
land Ruanda. Von ausländischen Gelehrten finden sich im
Programm namentlich viele Franzosen und Engländer, die
Vorträge zugesagt haben.

Yeranstaltungeii der Yereine.

Bachverein und akademischer Gesangverein. Montag,
3. Juli 1899, abends pünktlich 8 Uhr in' der St. Peters-
kirche Konzert unter Mitwirkung des Herrn Georg
Heberer (Bass) aus Frankfurt a. M., des Herrn Philipp
Wolfrum (Orgel) und des städtischen Orehesters. Stu-
dentenkarten fiir 2. Platz zu Mk. 1.— bei Herrn Karl
Hochstein, Hauptstrasse 73. An der Kirche ist keine
Kasse.

Histor.-philos. Verein. Mittwoch, 5. Juli 1899, abends
8 '/4 Uhr, im Städtischen Saalbau (roter Saal): Vortrag
des Herrn Cartellieri: „Mitteilungen zur Geschichte
des Klosters Hirsau.“
 
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