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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1899 — Heidelberg, 1899

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Nr. 11 (8. Juli 1899)
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https://doi.org/10.11588/diglit.25135#0085
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Akademische Mitteildngen

für die

STUDIEBENDEN DER RUPRECHT-KARLS- UNIVERSITÄT HEIDELBERG.

HERAUSGEGEBEN YON J. HÖENING, UNIVEESITATS-BUCHDBUCKEEEI

Fernsprechee 119 HEIDELBERG Hauptsteasse 55 a.

Ersclieint wöchentlich und wird unentgeltlicli und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.

Preis bei der Post — Postzeitungs-Preisliste Nr. 55 — vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.

Sommer-Halbjahr 1899. Nr. 11. Samstag, 8. Juli 1899.

Akadeniisclies Direktorium.

Die Exmatrikulation betr.

Diejenigen Herren Studierenden, welche mit Semester-
schluss die Universität verlassen, werden ersucht, dies jetzt
sclion — unter Vorlage des Anmeldungsbuches
auf der Universitäts-Kanzlei anzumelden.

I)ie Aushändigung der Abgangszeugnisse erfolgt vom
7. August d. J. ab gegen

1. Rückgabe der Legitimationskarte,

2. Vorlage der vorgeschriebenen Bibliotheks-Bescheini-
gung,

3. Vorlage der Quittung über Entrichtung der Exma-
triknlationstaxe (6 Mk.).

Heidelberg, den 3. Juli 1899.

Der Prorektor:

Osthoff.

Hoclisclmlnaclirichten.

Heidelberg, 7. Juli 1890.

Studentischer Bismarckausschuss.

Die Summe der Beiträge, die bis jetzt für die hier zu
errichtende Bismarcksäule gezeiclmet sind, beträgt 4708 Mk.

I. A.: v. Dusch, stud. iur.

Bisniarck-Ehrung (lurch die (leutsche Studenten-
schaft. In eiuer so betitelten Schrift hat die deutsche Stu-
dentenschaft durch ein Mitglied ihres Ausschusses, Herrn
cand. med. Walther Hoffmann in Heidelberg, Zeugnis
abgelegt von dem Wirken und Schaffen der akademischen
Jugend, dem grössten Deutschen ein seiner würdiges Volks-
denkmal von unvergänglicher Dauer zu errichten.

Als Anfang Dezemher vorigen Jahres überall in deut-
schen Landen die deutsche Studentenschaft mit ihrem Auf-
ruf „An das deutsche Volk“ an die Oeffentlichkeit trat und
alle Deutschen ohne Unterschied des Standes und Bekennt-
nisses aufforderte, den grossen Plan verwirklichen zu helfen,
unserm Bismarck zu Ehren überall auf den Höhen unserer
Heimat als ein Sinnbild der Einheit Deutschlands das gleiche
Zeichen

„Eine Bisinarcksäule“

zu errichten, da kam wohl manchem, der den studentischen
Kreiseu ferner steht, der bange Gedanke: Wird es der deut-
schen Studentenschaft gelingen, auch ausserhalb ihres engeren
Wirkungskreises, der Universitäts- und Hochschulstädte, den
begeisterten Anklang im deutschen Volk zu finden, den sie
so sicher zu erlangen hofft?

Diese Bedenken zerstreut obige „Bismarck-Ehrung“; in
schlichter Anspruchslosigkeit will sie das beschreiben, wozu
die unvergängliche Liebe und Verehrung zu dem Schöpfer
der deutschen Einheit die Herzen der Studentenschaft in
heiliger Begeisterung fortriss, wie diese Begeisterung sich in
gemeinsame Beschlüsse, und diese Beschlüsse sich in die That
umsetzteu. Die „Bismarck-Ehrung durch die deutsche Stu-
dentenschaft“, wie sie uns hier aus ihrer Entwickelung lieraus
geschildert ist, wird, däran zweifeln wir nicht, dazu beitragen,
die Kenntnis von dem einheitlichen Vorgehen der gesamten
Studentenschaft in idealer Sache in weitere Kreise zu ver-
breiten, und diese Kreise zur Teilnahme an dem Werke der
Studentenschaft bewegen. Der Eeinertrag aus dem Ver-
kauf der hei Herrn Otto Petters in Heidelberg erschienenen
Schrift wird zur Errichtung der Bismarcksäulen verwendet
und in den dafür bestimmten Fonds der deutschen Studenten-
schaft abgeführt.

Der Preis von 50 Pfg. für das Werkchen, das ausser
einer vortrefflichen Wiedergabe eines Lenbach’schen Bismarck-
bildes zwei grosse Gruppenbilder vom Hamburger Studenten-
tag enthält, ermöglicht es Jedem, söinerseits dazu beizutragen,
dass des A 7erfassers Schlussworte verwirklicht werden: „Mögen
die Peuer, die am Geburtstage des Deutschesten aller Deut-
schen zum Himmel lodern, mögen die Flammen, die am
Sonnwendfeste weithin durch die Nacht ieuchten, jedem
Fremden ein strahlendes Zeugnis davon ablegen, wie das
deutsche Volk seinen Besten zu ehren weiss, und dass Bis-
marcks Geist, der jahrzehntelang uns vorangeleuchtet und
empor zur Sonne geführt hat, nicht aus dem Herzeu seines
Volkes entschwunden ist.“


Yon anderen llocliscliulen.

Berlin. Für die juristischen Prüfungen hat der preus-
sische Justizminister fo'lgende Aenderung in den Bestimmun-
gen angeordnet: „Wer die Prüfung nicht bestanden hat, ist
nach Ablauf eines auf sechs bis zwölf Monate zu bestimmen-
den Zeitraumes auf seiuen Antrag zu einmaliger Wiederholung
der Prüfung zuzulassen, sofern er nachweist, dass er ein Se-
mester dem fortgesetzten Rechtsstudium auf einer Universität
gewidmet hat. Durch einstimmigen Beschluss der Prüfungs-
kommission känn a) das weitere Rechtsstudium erlassen und
b) die Wiederholung der Prüfung auf den sphiiftlichen oder
auf den mündlichen Teil beschränkt oder aucli nur eine der
Vergünstigungen zu a und b bewilligt werden.“

Göttingen. Am 17. Juni vvurde hier, wie sclion mit-
geteilt, das Gauss-Weber-Denkmal feierlich enthüllt. Die
Festrede hielt Gelieimrat Dr. Voigt. Aus Anlass der Ent-
hüllung ernannte die Universität Darwin in Cambridge, Geitel
 
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