DOI issue:
Nr. 15 (5. August 1899)
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.25135#0118
1899
Nr. 15
Heibelbekokb Akademisohe Mittkilonoen
durch je eine beauftragte Hochschule 'einen Kranz am Grabe
Bismarcks niederlegen zu lassen“. Zur Befürwortung der
Errichtung der ersten Säule in den Beichslanden ist der Bis-
marck-Sonderausschuss aus der Erwägung gekommen, dass
in A.nbetracht der in den Beichslanden bestehenden Yerhält-
nisse wohl keine Aussicht sei, dass dort aus eigenem Antrieb
eine Bismarcksäule errichtet werde, und ferner, dass, wenn
eine Säule aus Gesamtmitteln der Studentenschaft errichtet
werde, der Ort der Errichtung die Beichslande sein miissten,
weil in ihnen das Lebenswerk des Fürsten Bismarck sich
konzentriere, weil sie das Symbol der deutschen Einheit seien,
wie die Bismarcksäule das Symbol der Einheit der deutschen
Studentenschaft sein solle. — In der hieran sich anschliessen-
den Debatte meint Herr Hoffmann (Leonensia) dem zweiten
Antrag in der vom Bismarck-Sonderausschuss gestellten Eorm
nicht zustimmen zu können, weil durch das Offenlassen zweier
Wege nur Verwirrung entstehen und überhaupt die Durch-
führung des Turnus in der vorgedachten Weise auf Schwie-
rigkeiten stossen werde; er bittet, diesen Antrag in der
Formulierung anzunehmen: „am 31. Juli jeden fünften Jahres
eine Gedächtnisfeier der gesamten Studentenschaft in Fried-
richsruhe zu begehen“. Herr Thoma (Vineta) bestreitet dem-
gegenüber die von Herrn Hoffmann gefürchteten Schwierig-
keiten und bittet, die Anträge des Bismarck-Sonderausschusses
in ihrer ursprünglichen Form zu belassen. Nachdem Herr
Hoffmann nochmals seinen Standpunkt vertreten und Herr j
Thoma abermals erwidert, wird der Antrag des Herrn Hoff'- j
mann mit allen gegen zwei Stimmen (Leonensia und Bupertia)
abgelehnt, die Anträge des Bismarck-Sonderausschusses an-
genommen.
Der Vorsitzende stellt im Namen des engeren Aus-
schusses den bereits im letzten Semester angenommenen aber
nicht protokollierten Antrag, die Entnahme von 1142 Mk.
aus der Ausschusskasse als Beitrag Heidelbergs an den Kosten
der von der gesamten Studentenschaft zu errichtenden Bis-
marcksäulen zu genehmigen. Der Antrag wird in nament-
licher Abstimmung einstimmig angenommen. Ferner erbittet
und erhält der engere Ausschuss die Ermächtigung, zum
Zwecke weiterer Verbreitung der von Herrn Hoffmann ver-
fassten Bismarckgedenkschrift 60 Exemplare derselben anzu-
kaufen und den Korporationen zur Ansicht empfehlend zu j
überweisen. — Herr Hoffmann (Leonensia) berichtet noch in j
Kiirze über die Pläne, mit denen sich der Bismarck-Sonder-
ausschuss für das nächste Semester trägt — Abhaltung eines j
Kostiimfestes oder dergl. — welche Pläne vom weiteren
Ausschuss auf A Terlangen gutgeheissen werden.
Nachdem auf Antrag des Herrn Wegener (phil. Fak.) j
den Vertretern Heidelbergs bei der Gedächtnisfeier in Fried-
richsruhe durch Akklamation der übliche Dank ausgesprochen
worden, schliesst der Vorsitzende die Sitzung um 5 15 h.
6. Sitzung des weiteren Ausscliusses.
Bremeneck 28. 7. 99, 5 h c. t.
Vorsitzender: Herr Eckstein (Allemannia).
Nichtanwesend: Bhenopalatia, V. D. St., Herr Meinecke j
(theologische Fakultät), Herr Auerbach (juristische Fakultät),
Herr Wegener (philosophische Fakultät); für Herrn Erb
(medizinische Fakultät) ist Herr Samuely erschienen.
Das Protokoll der letzten Sitzung des weiteren Aus- j
schusses wird ohne Debatte genehmigt.
Vor Eintritt in die Tagesordnung giebt, der Vertreter
des katholischen Studentenvereins ,Palatia“ eine den Verhand- j
lungen zwischen dem engeren Ausschuss und dem genannten |
Verein entsprechende Erklärung ab, deren Wortlaut in der
letzten Nr. der Akad. Mitteil. bereits veröffentlicht ist.
Als erster Punkt steht auf der Tagesordnung die Wahl
des engeren Ausschusses für das W. S. 1899/1900. Neben
dem Wablvorschlag des engeren Ausschusses: Herr Fecht
(Bupertia), Herr Bart (Suevia), Herr Stocker (Ghibellinia),
als Vorsitzender, Herr Heinz (V. D. St.), Herr Klingel (bei
keiner Korporation) Herr Messerschmidt (Frankonia) als
Schriftführer, Herr Müller (Guestphalia), Herr Meltzer (na-
turwissenschaftlicher Verein), Herr Prenzel (Wingolf) als
Beclmer liegen zwei Gegenvorschläge vor, der eine vom V.
W. V.: Herr Stutz (akadem. theol. Verein) als Vorsitzender,
Herr Hagenburger (bei keiner Korporation), Herr Weindel
(bei keiner Korporation) als Schriftführer, Herr Mai (N. phil.
Verein „Cheruskia“) als Bechner, der andere von der Burschen-
schaft Allemannia: Herr Münchmeier (Saxo-Borussia) als
Vorsitzender, Herr Messerschmidt (Frankonia) als Schrift-
führer, Herr Ebert (Bhenopalatia) als Bechner.
Gewählt wird zum Vorsitzenden: Herr Münchmeier
(Saxo-Borussia) mit 17 gegen 12 Stimmen (11 für Herrn
Stutz, 1 weisser Zettel), zum Schriftführer: Herr Messer-
schmidt (Frankonia) mit 19 gegen 10 Stimmen (für Herrn
Hagenburger), zum Bechner: Herr Ebert (Bhenopalatia) mit
17 gegen 12 Stimmen (für Herrn Mai). Zum Vertreter der
Korporationen mit Ausnahme des SC. und DC. wird Herr
Höhler (Wingolf) mit 9 Stimmen gegen Herrn Leitz (Zaringia)
mit 8 Stimmen gewählt. ln den Ferienausschuss werden
auf Vorschlag des engeren Ausschusses Herr Ritzhaupt
(Vineta) als Vorsitzender, Herr Krastel (Frankonia) als
Schriftführer und Herr Klingel (bei keiner Korporation) als
Bechner gewählt.
Das Ergebnis der Wahlen der Herren Vertreter der
Nichtinkorporierten für das W. S. ist folgendes: Theologische
Fakultät: ergebnislos. . Juristische Fakultät: Herr Klingel,
Herr Arnold; Ersatzmänner: Herr Keller, Herr Heinsheimer.
Medizinische Fakultät: ergebnislos. Philosophische Fakultät:
Herr Wild; Ersätzmann: Herr Wegener. Naturwissenschaft-
liche Fakultät: ergebnislos.
Nachdem der Bechner in der üblichen Weise den Kassen-
bericht erstattet, erbittet und erhält der engere Ausschuss,
speziell der Rechner, Decharge.
Der Vorsitzende scbliesst die Sitzung mit Worten des
Dankes an den weiteren Ausschuss und guten Wünschen für
das kommende Semester.
____
ÜOSfT- Die nächste Nummer der „Akademisehen
Mitteilungen“ erscheint Samstag, den 21. Oktober.
Nr. 15
Heibelbekokb Akademisohe Mittkilonoen
durch je eine beauftragte Hochschule 'einen Kranz am Grabe
Bismarcks niederlegen zu lassen“. Zur Befürwortung der
Errichtung der ersten Säule in den Beichslanden ist der Bis-
marck-Sonderausschuss aus der Erwägung gekommen, dass
in A.nbetracht der in den Beichslanden bestehenden Yerhält-
nisse wohl keine Aussicht sei, dass dort aus eigenem Antrieb
eine Bismarcksäule errichtet werde, und ferner, dass, wenn
eine Säule aus Gesamtmitteln der Studentenschaft errichtet
werde, der Ort der Errichtung die Beichslande sein miissten,
weil in ihnen das Lebenswerk des Fürsten Bismarck sich
konzentriere, weil sie das Symbol der deutschen Einheit seien,
wie die Bismarcksäule das Symbol der Einheit der deutschen
Studentenschaft sein solle. — In der hieran sich anschliessen-
den Debatte meint Herr Hoffmann (Leonensia) dem zweiten
Antrag in der vom Bismarck-Sonderausschuss gestellten Eorm
nicht zustimmen zu können, weil durch das Offenlassen zweier
Wege nur Verwirrung entstehen und überhaupt die Durch-
führung des Turnus in der vorgedachten Weise auf Schwie-
rigkeiten stossen werde; er bittet, diesen Antrag in der
Formulierung anzunehmen: „am 31. Juli jeden fünften Jahres
eine Gedächtnisfeier der gesamten Studentenschaft in Fried-
richsruhe zu begehen“. Herr Thoma (Vineta) bestreitet dem-
gegenüber die von Herrn Hoffmann gefürchteten Schwierig-
keiten und bittet, die Anträge des Bismarck-Sonderausschusses
in ihrer ursprünglichen Form zu belassen. Nachdem Herr
Hoffmann nochmals seinen Standpunkt vertreten und Herr j
Thoma abermals erwidert, wird der Antrag des Herrn Hoff'- j
mann mit allen gegen zwei Stimmen (Leonensia und Bupertia)
abgelehnt, die Anträge des Bismarck-Sonderausschusses an-
genommen.
Der Vorsitzende stellt im Namen des engeren Aus-
schusses den bereits im letzten Semester angenommenen aber
nicht protokollierten Antrag, die Entnahme von 1142 Mk.
aus der Ausschusskasse als Beitrag Heidelbergs an den Kosten
der von der gesamten Studentenschaft zu errichtenden Bis-
marcksäulen zu genehmigen. Der Antrag wird in nament-
licher Abstimmung einstimmig angenommen. Ferner erbittet
und erhält der engere Ausschuss die Ermächtigung, zum
Zwecke weiterer Verbreitung der von Herrn Hoffmann ver-
fassten Bismarckgedenkschrift 60 Exemplare derselben anzu-
kaufen und den Korporationen zur Ansicht empfehlend zu j
überweisen. — Herr Hoffmann (Leonensia) berichtet noch in j
Kiirze über die Pläne, mit denen sich der Bismarck-Sonder-
ausschuss für das nächste Semester trägt — Abhaltung eines j
Kostiimfestes oder dergl. — welche Pläne vom weiteren
Ausschuss auf A Terlangen gutgeheissen werden.
Nachdem auf Antrag des Herrn Wegener (phil. Fak.) j
den Vertretern Heidelbergs bei der Gedächtnisfeier in Fried-
richsruhe durch Akklamation der übliche Dank ausgesprochen
worden, schliesst der Vorsitzende die Sitzung um 5 15 h.
6. Sitzung des weiteren Ausscliusses.
Bremeneck 28. 7. 99, 5 h c. t.
Vorsitzender: Herr Eckstein (Allemannia).
Nichtanwesend: Bhenopalatia, V. D. St., Herr Meinecke j
(theologische Fakultät), Herr Auerbach (juristische Fakultät),
Herr Wegener (philosophische Fakultät); für Herrn Erb
(medizinische Fakultät) ist Herr Samuely erschienen.
Das Protokoll der letzten Sitzung des weiteren Aus- j
schusses wird ohne Debatte genehmigt.
Vor Eintritt in die Tagesordnung giebt, der Vertreter
des katholischen Studentenvereins ,Palatia“ eine den Verhand- j
lungen zwischen dem engeren Ausschuss und dem genannten |
Verein entsprechende Erklärung ab, deren Wortlaut in der
letzten Nr. der Akad. Mitteil. bereits veröffentlicht ist.
Als erster Punkt steht auf der Tagesordnung die Wahl
des engeren Ausschusses für das W. S. 1899/1900. Neben
dem Wablvorschlag des engeren Ausschusses: Herr Fecht
(Bupertia), Herr Bart (Suevia), Herr Stocker (Ghibellinia),
als Vorsitzender, Herr Heinz (V. D. St.), Herr Klingel (bei
keiner Korporation) Herr Messerschmidt (Frankonia) als
Schriftführer, Herr Müller (Guestphalia), Herr Meltzer (na-
turwissenschaftlicher Verein), Herr Prenzel (Wingolf) als
Beclmer liegen zwei Gegenvorschläge vor, der eine vom V.
W. V.: Herr Stutz (akadem. theol. Verein) als Vorsitzender,
Herr Hagenburger (bei keiner Korporation), Herr Weindel
(bei keiner Korporation) als Schriftführer, Herr Mai (N. phil.
Verein „Cheruskia“) als Bechner, der andere von der Burschen-
schaft Allemannia: Herr Münchmeier (Saxo-Borussia) als
Vorsitzender, Herr Messerschmidt (Frankonia) als Schrift-
führer, Herr Ebert (Bhenopalatia) als Bechner.
Gewählt wird zum Vorsitzenden: Herr Münchmeier
(Saxo-Borussia) mit 17 gegen 12 Stimmen (11 für Herrn
Stutz, 1 weisser Zettel), zum Schriftführer: Herr Messer-
schmidt (Frankonia) mit 19 gegen 10 Stimmen (für Herrn
Hagenburger), zum Bechner: Herr Ebert (Bhenopalatia) mit
17 gegen 12 Stimmen (für Herrn Mai). Zum Vertreter der
Korporationen mit Ausnahme des SC. und DC. wird Herr
Höhler (Wingolf) mit 9 Stimmen gegen Herrn Leitz (Zaringia)
mit 8 Stimmen gewählt. ln den Ferienausschuss werden
auf Vorschlag des engeren Ausschusses Herr Ritzhaupt
(Vineta) als Vorsitzender, Herr Krastel (Frankonia) als
Schriftführer und Herr Klingel (bei keiner Korporation) als
Bechner gewählt.
Das Ergebnis der Wahlen der Herren Vertreter der
Nichtinkorporierten für das W. S. ist folgendes: Theologische
Fakultät: ergebnislos. . Juristische Fakultät: Herr Klingel,
Herr Arnold; Ersatzmänner: Herr Keller, Herr Heinsheimer.
Medizinische Fakultät: ergebnislos. Philosophische Fakultät:
Herr Wild; Ersätzmann: Herr Wegener. Naturwissenschaft-
liche Fakultät: ergebnislos.
Nachdem der Bechner in der üblichen Weise den Kassen-
bericht erstattet, erbittet und erhält der engere Ausschuss,
speziell der Rechner, Decharge.
Der Vorsitzende scbliesst die Sitzung mit Worten des
Dankes an den weiteren Ausschuss und guten Wünschen für
das kommende Semester.
____
ÜOSfT- Die nächste Nummer der „Akademisehen
Mitteilungen“ erscheint Samstag, den 21. Oktober.