1905
Heidelberger Akademische Mitteilungen
Nr. 5
Der Akademische Gesang-Verein Heidelberg,
welcher keinen korporativen Charakter hat und
statutengemäss einen solchen nicht annehmen darf, gibt allen
Kommilitonen Gelegenheit, in Männerchor- und gemisch-
ten Chor-Proben, die wöchentlich 2mal und zwar in der
Regel Montags oder Mittwochs 7—8 Uhr und Donners-
tags 8—9% Uhr abends unter Leitung des mitunter-
zeichneten akademischen Musikdirektors Herrn
Professor Dr. Ph. Wolfrum stattfinden, ihre Stimme und
musikalische Anlage auszubilden.
Der Akademische Gesang-Verein, welcher die
von der Universität veranstalteten Festlichkeiten zu unter-
stützen pflegt, veranstaltet auch selbständig musikalische
Aufführungen und beteiligt sich besonders an den Konzerten
des Vereinigten Bach- und Akademischen Ge-
sang-Vereins.
Im Sommer-Semester 1905 sollen unter anderm zur
Aufführung gebracht werden:
Bach'sche Cantate, vorgesehen ist eine „Akademische
Liedertafel".
Kommilitonen! Unser Verein hat bis jetzt in rühm-
lichster Weise an den Aufführungen musikalischer Meister-
werke sich beteiligt und die festlichen Tage unserer alma
mater in einer dieser würdigen Weise ausschmücken geholfen.
Indem wir Sie zu recht reger Beteiligung an den Be-
strebungen unseres Vereins durch schriftliche oder
mündliche Anmeldung bei einem der Unterzeichneten ein-
laden, bemerken wir, dass die musikalischen Voraussetzungen
fast lediglich in Kenntnis der Noten bestehen, dass aber der
Vice-Dirigent des Vereins stimmbegabten und musikalisch
beanlagten Kommilitonen auch in dieser Beziehung gerne
Nachhilfe angedeihen lässt.
Heidelberg, im Mai 1905.
Der Dirigent: Der Vorstand:
Prof. Dr. Pli. Wolfrum. Herrn. Poppen, stud. theol., Ingrimstr. 1.
Fritz Lepp, stud. phil., Heugasse 2.
Fr. Gumprich, stud. med.
Freie Stüde
(Unter eigener
All die Nichtinkorporierten!
Die „Heidelberger Freie Studentenschaft"
ist die Gesamtheit aller Nichtinkorporierten.
Alle Kommilitonen, die einer Korporation nicht
angehören, sind eingeladen, an unsern Ver-
anstaltungen teilzunehmen. In den von uns
gebildeten Abteilungen besteht kein Zwang,
regelmässig zu erscheinen oder Geldbeiträge
zu entrichten.
Das Präsidium der H. Fr. St.
Leyendecker.
Im Sommersemester 1905
sind folgende Abteilungen gebildet worden:
Wissenschaftliche Abteilungen für Naturwissenschaft,
Sozialwissenschaft, Literarisch-dram. Abteilung.
Sportabteilungen für Reiten, Fechten, Tennis, Ausflüge.
Spielabteilung.
Musikabteilung.
Ausserdem sind gemeinsame Kneipabende einge-
richtet worden.
Jeden Freitag Abend 8'^ Spielabend im Cafe Haeber-
lein. Jeden Samstag Abend Kneipe im Cafe Wachter.
Samstags und Sonntags gemeinsame Ausflüge.
Hochschulnachrichten.
Heidelberg, 26. Mai 1905.
* Die Besuchsziffer unserer Hochschule stellt sich nach
stattgehabter letzter Einschreibung und zuzüglich einiger
weiterer Vormerkungen für das
Sommer-Halbjahr 1905
wie folgt: Es gehören an
der theologischen Fakultät 67
S.-H. 1904 = 71
„ juristischen „ 590
„ „ 566
„ medizinischen „ 329
- „ 292
„ philosophischen „ 462
„ „ 395
„ naturwiss.-math. „ 335
„ 331
zusammen 1783
hierzu kommen 169
1655,
126
zum Besuch der Vorlesungen berechtigte Personen reiferen
Alters und
( in der medizinischen Fakultät 4
Hörerinnen „ „ philosophischen „ 34
1„ naturw.-math. „ 6,
so dass sich eine Gesamtzahl von 1996 Hörern
gegen 1817 im Sommer 1905, also eine Vermehrung um
179 ergiebt.
Statistische Zählkarten. Auf die im amtlichen
Teile der heutigen Nummer unseres Blattes enthaltene
Bekanntmachung betr. Ausfüllung der statistischen
Zählkarte seien die Studierenden hiermit besonders
aufmerksam gemacht.
Veranstaltungen der Vereine.
Organisation der Studentinnen in Heidelberg. Gesellige
Zusammenkünfte der ordentlichen Mitglieder jeden M itt-
woch abends 8 h. c. t. Stadthalle, Eingang IV. 1 Treppe.
Bei gutem Wetter Ausflüge; Abmarsch dann pünkt-
lich 8^9 h. Alle Kommilitoninnen herzlich willkommen.
I. A. d. 0.:
Priska Belz, stud. med., 1. Vorsitzende.
ntenschaft.
Schriftleitung.)
Näheres über die Veranstaltungen der Abteilungen
besagen die Anschläge am schwarzen Brett.
Alle Nichtinkorporierten haben bei den Veran-
staltungen freien Zutritt.
Das Präsidium der H. Fr. St.
I. A.: Leyendecker.
Die I. ordentliche Generalversammlung
der Heidelberger Freien Studentenschaft
findet statt am
Sonnabend, den 3. Juni
im Beratungszimmer der Stadthalle (Haupteingang).
Alle Nichtinkorporierten werden hierdurch aufge-
fordert, sich an der Generalversammlung zu beteiligen.
Hauptpunkte der Tagesordnung:
1. Akademische Freiheit.
2. Vertretung der Nichtinkorporierten im Weiteren
Ausschuss.
3. Statutenzusätze.
Das Präsidium der H. Fr. St.:
Leyendecker.
Neckarfahrt zur Schlossbeleuchtung.
Alle Nichtinkorporierten Kommilitonen werden hier-
durch aufgefordert, sich an der gemeinschaftl. Neckar-
fahrt der H. Fr. St. am 28. Mai zu beteiligen. Nähere
Heidelberger Akademische Mitteilungen
Nr. 5
Der Akademische Gesang-Verein Heidelberg,
welcher keinen korporativen Charakter hat und
statutengemäss einen solchen nicht annehmen darf, gibt allen
Kommilitonen Gelegenheit, in Männerchor- und gemisch-
ten Chor-Proben, die wöchentlich 2mal und zwar in der
Regel Montags oder Mittwochs 7—8 Uhr und Donners-
tags 8—9% Uhr abends unter Leitung des mitunter-
zeichneten akademischen Musikdirektors Herrn
Professor Dr. Ph. Wolfrum stattfinden, ihre Stimme und
musikalische Anlage auszubilden.
Der Akademische Gesang-Verein, welcher die
von der Universität veranstalteten Festlichkeiten zu unter-
stützen pflegt, veranstaltet auch selbständig musikalische
Aufführungen und beteiligt sich besonders an den Konzerten
des Vereinigten Bach- und Akademischen Ge-
sang-Vereins.
Im Sommer-Semester 1905 sollen unter anderm zur
Aufführung gebracht werden:
Bach'sche Cantate, vorgesehen ist eine „Akademische
Liedertafel".
Kommilitonen! Unser Verein hat bis jetzt in rühm-
lichster Weise an den Aufführungen musikalischer Meister-
werke sich beteiligt und die festlichen Tage unserer alma
mater in einer dieser würdigen Weise ausschmücken geholfen.
Indem wir Sie zu recht reger Beteiligung an den Be-
strebungen unseres Vereins durch schriftliche oder
mündliche Anmeldung bei einem der Unterzeichneten ein-
laden, bemerken wir, dass die musikalischen Voraussetzungen
fast lediglich in Kenntnis der Noten bestehen, dass aber der
Vice-Dirigent des Vereins stimmbegabten und musikalisch
beanlagten Kommilitonen auch in dieser Beziehung gerne
Nachhilfe angedeihen lässt.
Heidelberg, im Mai 1905.
Der Dirigent: Der Vorstand:
Prof. Dr. Pli. Wolfrum. Herrn. Poppen, stud. theol., Ingrimstr. 1.
Fritz Lepp, stud. phil., Heugasse 2.
Fr. Gumprich, stud. med.
Freie Stüde
(Unter eigener
All die Nichtinkorporierten!
Die „Heidelberger Freie Studentenschaft"
ist die Gesamtheit aller Nichtinkorporierten.
Alle Kommilitonen, die einer Korporation nicht
angehören, sind eingeladen, an unsern Ver-
anstaltungen teilzunehmen. In den von uns
gebildeten Abteilungen besteht kein Zwang,
regelmässig zu erscheinen oder Geldbeiträge
zu entrichten.
Das Präsidium der H. Fr. St.
Leyendecker.
Im Sommersemester 1905
sind folgende Abteilungen gebildet worden:
Wissenschaftliche Abteilungen für Naturwissenschaft,
Sozialwissenschaft, Literarisch-dram. Abteilung.
Sportabteilungen für Reiten, Fechten, Tennis, Ausflüge.
Spielabteilung.
Musikabteilung.
Ausserdem sind gemeinsame Kneipabende einge-
richtet worden.
Jeden Freitag Abend 8'^ Spielabend im Cafe Haeber-
lein. Jeden Samstag Abend Kneipe im Cafe Wachter.
Samstags und Sonntags gemeinsame Ausflüge.
Hochschulnachrichten.
Heidelberg, 26. Mai 1905.
* Die Besuchsziffer unserer Hochschule stellt sich nach
stattgehabter letzter Einschreibung und zuzüglich einiger
weiterer Vormerkungen für das
Sommer-Halbjahr 1905
wie folgt: Es gehören an
der theologischen Fakultät 67
S.-H. 1904 = 71
„ juristischen „ 590
„ „ 566
„ medizinischen „ 329
- „ 292
„ philosophischen „ 462
„ „ 395
„ naturwiss.-math. „ 335
„ 331
zusammen 1783
hierzu kommen 169
1655,
126
zum Besuch der Vorlesungen berechtigte Personen reiferen
Alters und
( in der medizinischen Fakultät 4
Hörerinnen „ „ philosophischen „ 34
1„ naturw.-math. „ 6,
so dass sich eine Gesamtzahl von 1996 Hörern
gegen 1817 im Sommer 1905, also eine Vermehrung um
179 ergiebt.
Statistische Zählkarten. Auf die im amtlichen
Teile der heutigen Nummer unseres Blattes enthaltene
Bekanntmachung betr. Ausfüllung der statistischen
Zählkarte seien die Studierenden hiermit besonders
aufmerksam gemacht.
Veranstaltungen der Vereine.
Organisation der Studentinnen in Heidelberg. Gesellige
Zusammenkünfte der ordentlichen Mitglieder jeden M itt-
woch abends 8 h. c. t. Stadthalle, Eingang IV. 1 Treppe.
Bei gutem Wetter Ausflüge; Abmarsch dann pünkt-
lich 8^9 h. Alle Kommilitoninnen herzlich willkommen.
I. A. d. 0.:
Priska Belz, stud. med., 1. Vorsitzende.
ntenschaft.
Schriftleitung.)
Näheres über die Veranstaltungen der Abteilungen
besagen die Anschläge am schwarzen Brett.
Alle Nichtinkorporierten haben bei den Veran-
staltungen freien Zutritt.
Das Präsidium der H. Fr. St.
I. A.: Leyendecker.
Die I. ordentliche Generalversammlung
der Heidelberger Freien Studentenschaft
findet statt am
Sonnabend, den 3. Juni
im Beratungszimmer der Stadthalle (Haupteingang).
Alle Nichtinkorporierten werden hierdurch aufge-
fordert, sich an der Generalversammlung zu beteiligen.
Hauptpunkte der Tagesordnung:
1. Akademische Freiheit.
2. Vertretung der Nichtinkorporierten im Weiteren
Ausschuss.
3. Statutenzusätze.
Das Präsidium der H. Fr. St.:
Leyendecker.
Neckarfahrt zur Schlossbeleuchtung.
Alle Nichtinkorporierten Kommilitonen werden hier-
durch aufgefordert, sich an der gemeinschaftl. Neckar-
fahrt der H. Fr. St. am 28. Mai zu beteiligen. Nähere