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Heidelbebgek Akademische Mitteilungen.

1896/97

Nr. 4

und Gelehrten aus jener Zeit, eines Kothe, Yangerow,
von Chelius, Schlosser und Gmelin, das frohe und ehren-
volle Gedächtnis dessen verewigen, dass Eure Königliche
Hoheit einmal zu den wissensdurstigen Musensöhnen zähl-
ten, welche die Alma mater Heidelbergs um sich ver-
sammelte.

Wenn aber Eure Königliche Hoheit, wenn tausende
von strebenden Männern in und ausser Deutschland von
Ihrem Aufenthalte und ihren Studien an unsrer Univer-
sität hleibende Anregungen und wertvolle geistige Güter
davongetragen haben, so ist — wir wissen es wohl —•
solche Ernte dem edeln Samen zu danken, den hoher
fürstlicher Sinn einst ausgestreut liat. Auf der Gründung
ßuprechts I., auf der Wiederherstellung der Universität
durch Karl Friedrich, den Ahnen Eurer Königlichen
Hoheit gesegneten Andenkens, beruht die Existenz, die
Kraft, der Ruhm Heidelbergs. Deshalb zieren ihre Bild-
nisse den Sockel, und mit ihnen vereint das Eurer König-
lichen Hoheit selbst als des Fürsten, dessen hohem Ver-
ständnisse fiir die Aufgabe der Universität im Staats-
und Menschenleben, dessen warmer Begeisterung fiir die
höchsten Ziele wissenschaftlicher Forschung und humaner
Erziehung der Jugend, dessen väterlicher Fürsorge für
alle Bedürfnisse einer der Neuzeit entsprechenden Hoch-
schule unsre Universität ihre heutige, moderne Gestalt
verdankt.

Getragen von der Munificenz deutscher Fürsten, ge-
fördert durch die Arbeit deutscher Gelehrten erhebt sich
der Genius der Wissenschaft, das heilige Suchen nach
Wahrheit, zum Himmel emporstrebend, wo allein Wahr-
heit ist, aber mit seinen Früchten die Erde segnend, der
diese Wahrheit dienen soll: die Wissenschaft begriisst
und bekränzt Eure Königliche Hoheit am heutigen Tage
als ihren hochsinnigen und treuen Beschiitzer, die Uni-
versität als ihren gnädigen und huldvollen Eektor.

Ein Wunsch steigt auf aus unser Aller Herzen, drängt
sich auf unser Aller Lippen, der Wunsch, den unsre
Verehrung, unsre Dankbarkeit, unsre Treue und Liebe
gegen Eure Königliche Hoheit heute mächtig hervorruft:
möge durch Gottes Gnade Eurer Königlichen Hoheit ver-
gönnt sein, noch viele Jahre in rüstiger Kraft ebenso
segensreich als bisher iiber dem badischen Lande und
auch iiber unsrer Universität zu walten, ein Glück für
unser badisches Volk, eine Stiitze unsres deutschen Reiches,
ein Hort alles Edeln und Guten, ein Vorbild treuester
Pflichterfüllung, eine Verkörperung ächtester, deutscher
Art, getragen von der Liebe und Treue der Unterthanen,
gesegnet von vielen Tausenden und wieder für sie ein
Segen! Das möge der gnädige Gott Eurer Königlichen
Hoheit bescheeren und so die Wünsche erfüllen, die wir
heute im Namen der Universität Heidelberg ehrfurchts-
voll darbringen!“

Aus den Yereinen.

(Natul•histOI*iscll-Medicinischel• Yerein.) In der Ge-

samtsitzung am 6. November wurden bei der statutenmässigen
Vorstandswahl gewählt: Herr Geh. Hofrat Bütschli zum
Vorsitzenden, Professor Schuberg zum Schriftführer und
G. Köster zum Kechner. Darnach sprach Herr Bütschli
„über Herstellung künstlicher Stärkekörner“.

Studierende der Universität können als „ausserordentliche
Mitglieder“ aufgenommen werden (jährlicher Beitrag von zwei
Mark). Einführung von Gästen ist gestattet.


Studentenmumie, gefunden in Memphis.

(Jugend 1896 Nr. 26.)
 
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