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https://doi.org/10.11588/diglit.25132#0034
1896/97
Nr. 8
Heidelbebgeb Aicademische Mitteilungen
Hoclisclmlnacliricliten.
(Probe-Vorlesung.) Am Samstag, den 12. De-
zember hält Herr Dr. F. Nissl, Assistenz-Arzt an der Uni-
versitäts-Irrenklinik, eine öffentliche Probe-Vorlesung
zur Erlangung der Venia legendi bei der medicinischen Fa-
kultät. Das Thema lautet: ,Ueber die Katatonie.“
(Preisaufgaben 1895/96.) Die bei der Universitäts-
feier am 21. November verkündeten Urteile der Fakul-
täten über die eingereichten Preisschriften lauten folgender-
massen (Fortsetzung):
Von den drei Preisfragen, welclxe die philosophische
Fakultät gestellt liatte, sind zwei, die aus den Staats-
wissenschaften und der gei’manischen Philologie, be-
ai’beitet worden; die letztere lautete:
„Die in der neuhochdeutschen Schriftsprache ein-
getretene Dehnung der kurzen Stammsilbenvokale
ist in den meisten Mundarten ebenfalls, aber nicht
in gleichem Umfange, vollzogen. Es wird eine ge-
naue Prüfung und zusammenfassende Darstellung
dieser Dehnungserscheinungen in den Volksmund-
arten des hochdeutschen Sprachgebiets auf Grund
der voi’handenen Dialektlitteratur gewünscht.“
Es ist eine Bearbeitung eingelaufen, iiber die das
Urteil der Fakultät lautet:
„Die mit demMotto: „Das wirkliche und nationale
Leben der Sprache pulsiert in ihren Mundarten (Max
Mtiller)“ versehene Arbeit kann als eine befriedigende
Lösung der gestellten Aufgabe bezeichnet werden. Der
Verfasser hat das in der Dialektlitteratur verstreute
Material mit grossem Fleisse gesammelt und mit gutem
Urteil gesichtet und verarbeitet. Er stellt im ersten
Teile zunächst die Thatsachen der Vokaldehnung kri-
tisch dar, gesondert nach den deutschen Hauptmund-
arten und mit genauer Nachweisung der Litteraturbe-
lege ftir jede einzelne Erscheinung. Diese Darstellung,
welche eine Fülle von Stoff zum ersten Male in geord-
neter und übersichtlicher Zusammenfassung iiberblicken
lässt, wird ein brauchbares Hülfsmittel für die gramma-
tische Forschung bilden und auch durch die Lücken,
welche bei der Beschaffenheit der Quellen sich heraus-
stellen, künftige Bearbeiter von Volksmundarten zur Aus-
füllung derselben anregen. In dem kürzeren zweiten
Teile zieht der Verfasser seine Schlussfolgerungen, in-
dem er die einzelnen Dehnungserscheinungen iiber das
ganze Sprachgebiet verfolgt und sie mit den Ent-
sprechungen in der neuhochdeutschen Schriftsprache ver-
gleicht. Dieser Teil hätte allerdings durch Vergleichung
des Niederdeutschen und durcli stärkere Heranziehung
der historischen Entwicklung noch vertieft werden kön
nen. Indess ist das, was der Verfasser giebt, im Ganzen"
richtig und zeugt von guter Methode und umfassender
Sachkenntniss. Die Fakultät erkennt daher der Arbeit
den wohlverdienten Preis zu.“
Nach Eröffnung des Umschlags mit dem angegebenen
Motto zeigt sich als Verfasser der Arbeit:
Adam Kitzert, stud. phil. aus Homberg (Bez. Kassel).
Die Arbeit aus den Staatswissenschaften, welche
lautete:
„Es sollen, nach den Ausweisen bei Pierre Clement:
Lettres, instructions et memoires de Colbert 1860 bis
1871, die anderweitigen politischen Grundlehren des
Mercantilismus — neben den finanzwissenschaftlichen
— aufgesucht und besprochen werden,“
hat ebenfalls eine Bearbeitung gefunden, mit dem Motto:
„L’abondance procede toujours du travail et la misere
de Toisivete.“
(Schluss folgt.)
^Lnzeigen.
l’reis <ler Anzeigen: 30 Pfg. die 3gespaltene Petitzeile oder deren Raum. Ermiissigung- bei VViederliolung: 3mal 5°/o, Gmal 10°/o, 12mal
25 °/o, bei Aufnahme während des Semesters — etwa 20 Mal — 50°/o. Personen- un<l Wolinungsanzeigen die Petitzeile 15 Pfg.
Pension Wagenmann
6 Alcademiestrasse (i.
Guten Mittags- und Abendtisch
aucli olme Zimmer.
CKIARREH
Hamburger, Bremer, Holländer, Oesterreicher
und Schweizer Fabrikate.
ISpezialität in Importen.
Cigaretten und Cigaretten-Tabake
deutsclie, österreichische, französische, russische,
törkische, egyptischo und amerilc. Fabrikate.
Alle Sorten Rauch- u. Schnupf-Tabake.
HauptNtraüKe 11.
(Wiener Hof.)
J. M. Höfer.
telier fiir Zalinleidende
von
FRIEDR. BECK
HEIDELBERG, Hauptstrasse 135.
-*—•!• Sprechstunden 9—6 Uhr. •!•—♦-
Beim Festakte in der Aula am 21. No-
vember wurde
ein Glacehanclsehuh
liegen gelassen. Abzuholen beim Hausmeister
Wittmann, Universitätsgebäude,
Cafe Wachter
Hauptstrasse TSV.
Empfehle dem geehrten Publikum meine neu
übernommenen Lokalitäten aufs Beste. Prompte
Bedienung, gute Küelie und Keller.
4- 11 illards, separate grössere und kleinere
Gesellschaftszimmer.
Richard Kitter.
Hüte lä MütÄen
geschmackvolle Auswahl.
Wiener Hiite — Chapeanx clatiues.
Heinrich Abel, Hutmacher
3 Rerglieimerstrasse 3
nächst den Bahnhöfen.
Gewandter Violinspieler
wnd prakt. Lehrer erteilt Abends Violin-
unterricht. Derselbe ist auch geübt in der Be-
gleitung von Klaviersonaten etc.
Zu erfragen im Verlag d. Bl.
Für ütudeiiten.
Gewöhnliche u. Dampfbäder.
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Pilsner u. Münchner Brauart etc. etc. in */i und
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Preisermässignng. Versand nach auswärts.
Diverse Flaschenweine und Spirituosen.
O. Bohlinger
Yorm. G. Klöpfer
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empfiehlt sich in Anfertigung aller
tfuchbin der - fybeiten
iiberhaupt aller in sein Fach einschlagenden
Artikel.
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Hauptstrasse 115.
Nr. 8
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