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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1896/97 — Heidelberg, 1896-1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.25132#0078
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1896/97

Hbidelbekgee Akademis che Mittetlungen

Nr. 18

zu diesera Zwecke vereinigt und bitten alle Kommilitonen,
die in Wissen und Erkenntnis von Sr. Excellenz gefördert
wurden, sich anzuschliessen. I. A.: M. Pfeiffer, cand. phil.

(Ordensauszeicliining.) Seine Königliclie Hoheit der
Grossherzog haben dem Geheimerat Professor Dr. Willy
Kühne das Kommandeurkreuz 1. Klasse des Ordens vom
Zähringer Löwen verliehen.

(Beförderung.) Seine Königliche Hoheit der Gross-
herzog haben dem Privatdozenten in der naturwissenschaftlich-
mathematischen Fakultät Dr. Georg Landsberg aus Breslau
den Charakter eines ausserordentlichen Professors verliehen.

* (Medizinisclie Ferienkurse.) Für die bevorstehen-
den Osterferien sind bei geniigender Beteiligung folgende
Ferienkurse in Aussicht genommen: Prof. Dr. 'E r n s t: Bak-
teriologischer Kurs, (4. bis 27. März); Prof. Dr. Cramer:
Bakteriologischer Kurs, (vom 4. März ab); Prof. Dr. Passow:
Kurs der Ohrenheilkunde mit praktischen Uebungen (im März);
Prof. Dr. Jordan: Kurs der chirurgischen Diagnostik (drei-
mal wöchentlich im März); Dr. von Hippel: Augenspiegel-
kurs, (Montag und Freitag von 12—1 Uhr während sechs
Wochen, Beginn am 5. März); Dr. Yulpius: 1) Kurs der
Massage und Heilgymnastik, 2) Kurs der orthopädischen
Chirurgie; Dr. Nissl: Kurs der Diagnostik der Geistes-
krankheiten mit besonderer Berücksichtigung der Sachver-
ständigenthätigkeit, (Beginn 5. März 5 Uhr im Hörsaal der
Irrenklinik).

(Auffahrt.) Die Burschenschaften und die Korps ver-
anstalteten am Montag, 1. März, Auffahrten bei dem neu-
gewählten Prorektor, Herrn Geh. Hofrat Dr. Meyer.

* (50jähriges Doktor-Jubiliium.) Am 6. März feiert
der Kgl. preussische Landgerichtsrat a. D., Dr. iur. et phil.
Wilh. Kob. Franz Gwinner, in Frankfurt a. M. sein 50jäh-
riges Doktorjubiläum. Derselbe promovierte vor 50 Jahren
bei der biesigen juristischen Fakultät, die ihm anlässlich des
Gedenktages das übliche Erneuerungs-Diplom iibersendet.

(Stiftungsfest.) Das Korps Vandalia begeht am
8. und 9. d. Mts. sein 55jähriges Stiftungsfest.

Verschiedenes.

(Doktortitel.) Dem Hauptlehrer an der Volksschule
in Baden-Baden, Herrn Philipp ßoser, wurde von der Uni-
versität Basel auf Grund einer ausgezeichneten Arbeit iiber
geologische Verhältnisse des südwestlichen Schwarzwalds der
philosophische Doktortitel verliehen.

(Chirurgeu-Kongress.) Der 26. Kongress der deut-
schen Gesellschaft für Chirurgie wird, der Ankündigung des
diesjährigen Vorsitzenden Professor Bruns in Tübingen zu-
folge, in den Tagen vom 21. bis 24. April in Berlin abge-
halten werden. Als Hauptgegenstände stehen auf der Tages-
ordnung: 1. Die chirurgische Behandlung des Magengeschwtirs
(ßeferenten v. Leube und Mikulicz); 2. die Bedeutung der
Köntgenstrahlen fiir die Chirurgie (Keferent Kiimmell); 3. die
operative Behandlung der Prostatahyperthrophie (Referent
Helferich).

(Gedenktafel fiir Melauchthon.) An der Frauen-
klinik in Tübingen wurde am 16. Februar auf Veranlassung
der Universität und der Stadtverwaltung eine Gedenktafel
mit folgender Inschrift angebracht: ,An dieser Stätte der
Bursa wohnte und wirkte Philipp Melanchthon, geboren in
Bretten am 16. Februar 1497, immatrikuliert an der Uni-
versität 1512, Magister und Lehrer an der Bursa 1517—1518.
Schon hier war er Reformator der Schule, um Reformator
der Kirche und Universität zu werden.

(Ehrendoktor.) Anlässlich des Gedenktages Philipp
Melanchthons wurde der ordentliche Professor für alte Ge-

schichte an hiesiger Universität, Geheimer Hofrat Dr. Gelzer,
von der theologischen Fakultät der Universität Giessen zum
Ehrendoktor ernannt.

(Zulassung von Frauen zuin Studium an den Land-
wirtschaftlichen Hochschulen.) Durch Ministerialerlass
ist dem weiblichen Geschlechte nunmehr das Studium an
den preussischen Landwirtschaftlichen Hochscbulen zugäng-
lich gemacht worden. Der Besuch bedarf der vorherigen
Genehmigung des ßektors.

(Grimm’s Wörterbucli.) Dem Germanisten Professor
TheodorSiebs in Greifswald ist vom Reichsamt des Innern
und der Verlagsbuchhandlung S. Hirzel in Leipzig die Mit-
arbeit am grossen deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm
iibertragen worden. Durch den Tod der Professoren Hilde-
brand in Leipzig, Wülcker in Erfurt, Lexer in München,
Erdmann in Kiel war der Fortgang des 4., 11. und 12ten
Bandes in den letzten Jahren gestört. Die Arbeit liegt jetzt
in den Händen der Professoren Hermann Wunderlich-
Heidelberg, Moritz Heyne-Göttingen und Theodor Siebs.

(Besoldungsvorlage.) In Betreff der Besoldungs-
vorlage für die Universitäts-Professoren haben
sich die Universitäten Berlin, Halle, Bonn, Kiel und Marburg
mit der Bitte an das preussische Abgeordnetenhaus ge-
wandt, dem von der Königlichen Staatsregierung vorgelegten
Etatsentwurf über die Einkommensverhältnisse der Professoren,
soweit er von den bisher .bestehenden Rechten abweicht, die
Genehmigung zu versagen. Ebenso nimmt die Presse eine
ungünstige Haltung zu der Vorlage ein. Nach den bis-
herigen Erörterungen ist die Vorlage eben sehr verbesserungs-
bedtirftig. Aber — so bemerkt hierzu die „N.-Z. “ — wie
möchten einstweilen an der Hoffnung festhalten, dass dir
Vorlage sich schliesslich doch noch als verbesserungsfähig
erweisen und dass es gelingen wird, in der Kommission des
Abgeordnetenhauses eine Verständigung darüber herbeizu-
führen. Es erscheine dies um so notwendiger, als in den be-
teiligten Kreisen es keinem Zweifel unterliegt, dass nament-
lich viele ausserordentliche Universitätsprofessoren einer Ge-
haltsaufbesserung so dringend wie irgend eine andere Be-
amtenklasse bedürfen.

(Von der Wirkung der X-Strahlen auf Röntgen)

selbst entwirft der amtliche Personenstand der Universität
Würzburg folgenden Schattenriss: Dr. Wilhelm Konrad
Röntgen, ö. o. Professor der Physik, Ehrendoktor der medi-
zinischen Fakultät Wiirzburg, korrespondierendes Mitglied
der königlichen Akademie der Wissenschaft zu Berlin und
München und der königlichen Gesellscbaft der Wissenschaft
zu Göttingen, Ehrenmitglied des Physikalischen Vereins zu
Frankfurt a. M. und der Society of natural Sciences of Chester,
korrespondierendes Mitglied der Physikalisch-medizinischen
Societät zu Erlangen, der Academy of natural sciences of
Philadelphia, der Societe des seiences naturelles et mathe'-
matiques de Cherbourg, Inhaber der Rumford-Medaille und
des halben Baumgartner’schen Preises, Iiitter des Verdienst-
Ordens der königlich bayerischen Krone und vom heiligen
Michael 3. Klasse, sowie des königlich preussischen Kronen-
Ordens 2. Kl„ Kommandeur des italienischen Kronen-Ordens,
Ehrenbürger der Stadt Lennep.

(Duellwesen.) Die Berliner Hochschulen-Zeitung „Fac-
totum“ veröffentlicht in ihrer vorletzten Nummer folgenden
Aufruf: „Kommilitonen! Die Bewegung, welche auf die Be-
seitigung oder thunlichste Beschränkung des Zweikampfes ab-
zielt, hat gerade in letzter Zeit in unserem deutschen Vater-
lande ungeheuer an Kraft und Ausdehnung gewonnen. Dieser
Thatsache darf sich die Studentenschaft um so weniger ver-
schliessen, als wohl in keinem Stande der Zweikampf' — von
der verhältnismässig harmlosen Schlägermensur bis herauf zu
den schwersten Forderungen — eine solche Verbreitung ge-
funden hat, wie unter uns Studenten. — Dass eine Be-
schränkung hier am Platze sei, wird wohl selbst Der-
 
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