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Nr. 25. HEIDELBERGER 1844.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Sehroeder: Molecularvölumina der ehern. Verbindungen,
(Beschlu ss
Schroeder setzt hiermit nicht allein das Verdienst seiner frü-
hem in der That sehr werthvollen Arbeit herab, er zeigt zu-
gleich, dass er die Kritik Kopp’i« nicht richtig verstaaden hat,
denn wenn zur Lösung eines Problemes mehr unbekannte Grössen
als Gleichungen sieh herausstellen, so bleibt nichts übrig, als noch
ein anderes Princip zu versuchen, um der Aufgabe beizukommen,
dann wird aber das von Schroeder so heftig getadelte Princip noch
immer am meisten Beifall finden. Schroeder hat sogar in vorlie-
gendem Werkchen stillschweigend eben dieses Princip in sehr
ausgedehnter Weise benützt, für die Abänderungen der Volumina,
die er sich erlaubt, hat er meist keinen andern Grund anzuführen,
als den, dass die Coadensationen sich dadurch einfach als fort-
schreitend nach der Zahl 16 darstellen lassen, er geht wirklich
überall darauf aus, mit den wenigsten Annahmen die meisten
Facta zu erklären, er giebt dessbalb in mehreren Fällen einer
Condeusation von 16 vor einer andern von 24 den Vorzug, wenn
auch die letztere bei weitem genauer die Facta erklären sollte.
Aus Allem geht hervor, dass die vorliegende Arbeit Schroe-
der’s über die Molecularvölumina der chemischen Verbindungen
eine in jeder Beziehung verfehlte ist. Die Quelle des Irrtbums
liegt wohl darin, dass S. von einer vorgefassten Meinung, so eif-
rig er sich auch dagegen verwahrt, ausgeht, dass er meint, die
Abhängigkeit der physischen Eigenschaften von der chemischen
Constitution müsse gewisse einfache Gesetze befolgen, welche
Einfachheit aber, w'ie sich später in seinem Werkchen klar her-
ausstellt, in einfachen Zahlenverhältnissen bestehen soll. Man
kann zugeben, dass die physischen Eigenschaften einer Verbin-
dung in einfacher Weise von den Eigenschaften der Bestandteile
abhängen, doch folgt hieraus nicht, dass die Condensationen sich
nach einfachen Zahlenverhältnissen richten müssen. So lange man
XXXVII. Jahig. o. Doppelheft. 35
 
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