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Scriplores verum Germanicarum in usum scholarum ex monumentis Germaniae
historicis recudi fecit Georg.ius Heinricus Pertz, serenissimo Bo-
russiae regi a consil. reg. infimis, bibliothecae regiae Berolin. Praefectns.
Hannoverae, impensis Bibliopolii Hahniani. 1845. 8.
Mit dem besondern Titel:
Einliardi Vita Karoli Magni. Edilio altera. Accedunt carmina non-
nulla. XII. und 44 S. in gr. 8.
Einhardi Annales. VIII. und 101 S. in gr. 8.
Schon früher ist in diesen Jahrbüchern (1840. p. 466 ff.) auf das Ver-
dienstliche und Erspriessliche dieses Unternehmens hingewiesen worden, wel-
ches die in den Monumentt. Germaniae in urkundlich getreuen Texten vor-
liegenden Hauptquellen der deutschen Geschichte in einzelnen, bequemen
uud höchst billigen Abdrücken, die sich durch Correctheit des Drucks, wie
durch eine angenehme äussere Ausstattung empfehlen, auch grösseren Kreisen
zugänglicher machen und so ihre Verbreitung möglichst fördern soll. Was wir
hier zunächst nach dem, was am angeführten Orte schon genannt worden,
anzuführen haben, besteht erstens in einem erneuerten Abdruck der Vita Karoli
Magni sammt der dazu gehörigen Einleitung und den Koten des Herausgebers,
wie sie auch in die frühere Ausgabe vom Jahr 1839 aus den Monumentt. Ger-
maniae aufgenommen worden waren; neu hinzugekommen sind am Schluss
einige auf Karl den Grossen bezügliche Gedichte aus dessen Zeitalter, zum
Theil bisher unbekannt, aber durch die Wärme und Innigkeit des Gefühls sich
vor so manchen ähnlichen Producten dieser Zeit vortheilhaft auszeichnend; zu-
vörderst aus einer Berliner Handschrift, welche der Herausgeber um 800 an-
setzt: Carmen de Pippini regis victoria Avarica a. 796; dann aus
einer Berner und Pariser Handschrift: Versus Paulini de Herico duce
a. 799 occiso; es ist diess dasselbe Gedicht, das zuerst Babeuf (Dissertat.
sur l’hist. ecclesiast. I. p. 426.) und später Sinner nach der Berner Handschrift
Catalog. Cod. Bib. Bern. I. p. 146) mittheilten; auch Edelestand du Meril hat
es unlängst wieder abdrucken lassen und mit Anmerkungen begleitet; er ver-
sichert dabei besonders, auf die Pariser Handschrift, welche Babeuf nur nach-
lässig eingesehen, sich gestützt zu haben. Ist diess dieselbe, die hier benutzt
ward? Vergl. Poesies populaires Latines p. 241 ff. Ebendaselbst finden wir
p. 245 ff. unmittelbar folgend das schon früher, freilich meist sehr entstellt ab-
gedruckte, hier von dem Herausgeber ebenfalls beigefügte Gedicht, und zwar
nach Handschriften zu Verona, Paris und Brüssel: Planetus Karoli; den
Schluss macht, aus einer Frankfurter Handschrift von Herrn Bibliothekar Böh-
mer mitgetheilt, ein anderes, sehr schönes Gedicht auf Karl den Grossen.

(Schluss folgt.)
 
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