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Ciceroiiis Opp. Ed. Orelli et Baiter.

Einzelne» fortzubauen versuchten, anderseits durch so manche neu ge-
wonnene handschriftliche Hülfsmittel, und zwar einer frühem, der be-
merkten verfälschenden Periode vorausgehenden Zeit; so selten auch im
Ganzen gerade bei Cicero solche Handschriften anzutreffen sind, die über
diese Periode des Mittelalters etwa bis zum karolingi’schen Zeitalter hin-
auf reichen. Von den der Zahl nach allerdings bedeutenden Handschrif-
ten Italiens kann bekanntlich, etwa mit Ausnahme der Palimpsesten, und
der aus andern Ländern, namentlich aus Deutschland ("man denke an die
leider in dieser Beziehung noch so wenig untersuchte Palatina) dahin
gebrachten, bis jetzt aber noch nicht näher bekannt gewordenen Hand-
schriften hier nicht die Rede seyn; eher von Frankreich, von der Schweiz;
aus beiden Ländern ist Einzelnes von Belang in neuester Zeit zu Tage
gefördert worden, und selbst Deutschland ist nicht zurückgeblieben.
Namhafte Beiträge zu dieser neuen Ausgabe des Cicero haben die Schwei-
zer Bibliotheken geliefert; und wenn nicht alle Hoffnung trügt, so dürfte
vielleicht aus Frankreich, in Folge der neuerdings getroffenen Massregeln
einer genauen Verzeichnung und Bekanntmachung der statt der früheren
Klosterbibliotheken, jetzt in Departemental- und Stadtbibliotheken, seit
der Revolutionsperiode aufgehäuften handschriftlichen Schätze, noch Man-
ches der Art zu hoffen seyn. Einiges davon ist bereits bekannt und
selbst für diese neue Ausgabe benutzt worden, welche durch die Mit-
wirkung eines Mannes zu Stande gekommen ist, von dessen Verdien-
sten um Cicero schon der fünfte und die folgenden Bände der er-
sten Ausgabe *) sattsam Zeugniss geben. Keine ausführlichere Erörterung
der Principien, der Grundsätze und Normen, welche bei dieser zweiten
Ausgabe befolgt worden, finden wir in einer Vorrede dem ersten Bande
vorangestellt; sie war auch in der That kaum nothwendig für diejenigen,
welche seit dem Erscheinen der ersten Ausgabe beiden Herausgebern in
ihren Bemühungen um die Herausgabe alter Classiker überhaupt, insbe-
sondere des Cicero, mit einiger Aufmerksamkeit gefolgt sind; das grund-
sätzliche Streben der Herausgeber, das in allen ihren derartigen Publi-

*) Die Scholiastae Ciceronis und das Onomasticon Tullianum;
von diesen Bünden werden, dem ausgegebenen Prospectus der Buch-
handlung zufolge, keine neuen Auflagen erfolgen; sie passen zu dieser
neuen Ausgabe eben so gut wie zu der älteren.
 
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