Bruchstücke der altsächs. Bibeldichtung aus der Bibliotheca Palatina 213
also, wie in C, das in M, besonders in den späteren Teilen, nicht seltene
-en (Schlüter 139), aber auch das in C und M bisweilen auftretende -on
(Schlüter 141). — Die Endungen -na, -ana haben in V als Endvokal
a 29 mal (24 Gen. -f- 4 thana, 1 uuidana Hel.). Daneben steht nur
einmal -e in thinne Gen. 231. ln M dagegen kommen im Ganzen 170 -e
auf 313 a und in den ersten 2000 wenigstens 20 -e auf 156 a (Schlüter
208), während C die Form -ne gar nicht hat. c) Der infin, der st. Verba
und schw. Verba I geht in V durchweg auf -an (-ian, -ean) aus (nur
ein -on Hel. 1309), ebenso in C, während M in zunehmendem Grade -en
zeigt und schon in den ersten 2000 auf 433 -an 83 -en hat (Schlüter 228 f.).
6) In M werden auslautend die Geminaten regelmässig vereinfacht,
während dies in C sehr oft nicht der Fall ist und Formen wie upp,
thitt, thann, mann, fisknett etc, nicht selten begegnen. Auch P zeigt
diese Erscheinung {mann, thitt, upp, vgl. Lambel, Wiener Sitzungsber.
97, 617). Besonders häufig ist dies in V, vgl. z. B. im Glossar zur Gen.
all, feil (zu fallan), gi-hlunn, inn, mann, thann, inuuidd, gi-uuitt, upp
und dazu Hel. mann 1281, 1301. 5. all 1333. thann 1352 (neben tlum
1356. 57).
II. Aber nicht in allen Punkten stimmt V zu C: es sind der Fälle
genug, welche uns lehren, dass die Sprachformen von C nicht schlechthin
die des Originals sind, indem V (meist im Verein mit P) entweder auf
die Seite von M tritt, oder eine Zwischenstellung zwischen C und M
einnimmt. Ich zähle die Hauptpunkte auf:
1) Für M ist das verhältnismässig häufige ia charakteristisch,
welches in C (bis auf ein thiadan) gänzlich fehlt, während C häufig ie
hat. Vgl. Gallee § 49 und Kögel IF III, 288. In V fehlt als Vertreter
der Brechung von germ. eu das ie vollständig, ebenso wie in M; und
es tritt das ia öfter auf, im Ganzen 9 mal (griata 2, liaht- 4, tianono,
thiadan 2). Die übrigen Zahlen sind 15 io, 8 eo, 1 ea.
2) Der acc. sg. m. des pron. thie ist in C thena, während M bis 1899
thana, dann meist thene, thena hat, in P begegnen nur 3 thana (Schlüter,
Unters. 131). V kennt nur thana: 4 in Gen. und 4 in Hel. (1279. 82.
1315. 56), tritt also auf die Seite des ersten Drittels von M und in
schärfsten Gegensatz zu C.
3) Im dat. sg. m. n. der starken Adjektivdeklination hat C die En-
dung -on (Schlüter 113 ff.). Diese findet sich in V gar nicht, sondern
9 -um (8 Gen. -j- sinum Hel. 1316), 9 -un (6 Gen. -j~ 3 thesun Hel.),
also, wie in C, das in M, besonders in den späteren Teilen, nicht seltene
-en (Schlüter 139), aber auch das in C und M bisweilen auftretende -on
(Schlüter 141). — Die Endungen -na, -ana haben in V als Endvokal
a 29 mal (24 Gen. -f- 4 thana, 1 uuidana Hel.). Daneben steht nur
einmal -e in thinne Gen. 231. ln M dagegen kommen im Ganzen 170 -e
auf 313 a und in den ersten 2000 wenigstens 20 -e auf 156 a (Schlüter
208), während C die Form -ne gar nicht hat. c) Der infin, der st. Verba
und schw. Verba I geht in V durchweg auf -an (-ian, -ean) aus (nur
ein -on Hel. 1309), ebenso in C, während M in zunehmendem Grade -en
zeigt und schon in den ersten 2000 auf 433 -an 83 -en hat (Schlüter 228 f.).
6) In M werden auslautend die Geminaten regelmässig vereinfacht,
während dies in C sehr oft nicht der Fall ist und Formen wie upp,
thitt, thann, mann, fisknett etc, nicht selten begegnen. Auch P zeigt
diese Erscheinung {mann, thitt, upp, vgl. Lambel, Wiener Sitzungsber.
97, 617). Besonders häufig ist dies in V, vgl. z. B. im Glossar zur Gen.
all, feil (zu fallan), gi-hlunn, inn, mann, thann, inuuidd, gi-uuitt, upp
und dazu Hel. mann 1281, 1301. 5. all 1333. thann 1352 (neben tlum
1356. 57).
II. Aber nicht in allen Punkten stimmt V zu C: es sind der Fälle
genug, welche uns lehren, dass die Sprachformen von C nicht schlechthin
die des Originals sind, indem V (meist im Verein mit P) entweder auf
die Seite von M tritt, oder eine Zwischenstellung zwischen C und M
einnimmt. Ich zähle die Hauptpunkte auf:
1) Für M ist das verhältnismässig häufige ia charakteristisch,
welches in C (bis auf ein thiadan) gänzlich fehlt, während C häufig ie
hat. Vgl. Gallee § 49 und Kögel IF III, 288. In V fehlt als Vertreter
der Brechung von germ. eu das ie vollständig, ebenso wie in M; und
es tritt das ia öfter auf, im Ganzen 9 mal (griata 2, liaht- 4, tianono,
thiadan 2). Die übrigen Zahlen sind 15 io, 8 eo, 1 ea.
2) Der acc. sg. m. des pron. thie ist in C thena, während M bis 1899
thana, dann meist thene, thena hat, in P begegnen nur 3 thana (Schlüter,
Unters. 131). V kennt nur thana: 4 in Gen. und 4 in Hel. (1279. 82.
1315. 56), tritt also auf die Seite des ersten Drittels von M und in
schärfsten Gegensatz zu C.
3) Im dat. sg. m. n. der starken Adjektivdeklination hat C die En-
dung -on (Schlüter 113 ff.). Diese findet sich in V gar nicht, sondern
9 -um (8 Gen. -j- sinum Hel. 1316), 9 -un (6 Gen. -j~ 3 thesun Hel.),