Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Historisch-Philosophischer Verein <Heidelberg> [Hrsg.]
Neue Heidelberger Jahrbücher — 7.1897

DOI Artikel:
Hausrath, Adolf: Philipp Melanchthon
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29033#0015
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Philipp Melanclithon.r)

Von

Adolf Haxisratli.

Es sind demnächst vierzehn Jahre verflossen seit wir die vierte
Säkularfeier Martin Luthers begingen. — Dass damals die grosse Gestalt
des deutschen Reformators dem Auge der Nation vorüberging, ist von
nachhaltigster Wirkung gewesen. Eine Reihe von neuen Luther bio-
graphieen gingen jenem Feste voran und die wertvolleren folgten ihm
nach. Lutherfestspiele versammelten noch Jahre lang eine andäch-
tige schaulustige Menge und begründeten eine neue Gattung von Volks-
schauspielen, die noch immer Anklang findet. In einer neuen Gesamt-
ausgabe der Werke des grossen Reformators löste auch die gelehrte
Forschung eine alte Ehrenschuld ein, an die der 10. November 1883 sie
gemahnt hatte. — Auch hier in Heidelberg sah die Heiliggeistkirche
eine gedrängte Menge um einen teuern Redner versammelt, dem wir gerne
auch heute lauschen möchten und es wird andächtig still in unserer
Seele, wenn wir jener feierlichen Stunde gedenken, als Karl Holsten
uns Luthers Bild in unvergesslicher Weise vor die Seele führte.

In bescheidenerem Rahmen hält sich die heutige Feier. Jubiläen sind
Feste dankbarer Erinnerung, und solchen Dank schuldet die Pfalz ihrem
grössten Sohne, schuldet die Universität Heidelberg dem Manne, der
an ihrer Reorganisation aus einer mittelalterlich scholastischen in eine
humanistisch evangelische Anstalt thätigen Anteil nahm.

Philipp Schwarz erd1 2) ist ein Sohn dieses Landes und er teilt
durchaus die Eigenart jenes rheinschwäbischen Stammes, dem er durch
seine Brettener Geburt und als Sohn eines Pfälzers und einer Schwäbin

1) Festrede, gehalten in der Aula der Universität am 16. Februar 1897.

2) Straussens Vermutung, er habe Schwarzert geheissen, widerspricht die Unter-
schrift des Bruders, die bis zu dessen Tod Schwarzerd heisst. Auch giebt es zwischen
Knittlingen und Bretten einen Schwarzerdhof.

NEUE HEIDELB. JAHRBUECHER VII.

1
 
Annotationen