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Historisch-Philosophischer Verein <Heidelberg> [Hrsg.]
Neue Heidelberger Jahrbücher — 7.1897

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Heft 2
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Joseph, Paul: Der Weinheimer Halbbrakteatenfund
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https://doi.org/10.11588/diglit.29033#0175
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Der Weinlieimer Halbbrakteatenfimd.

Von

Paul Joseph.

(Mit zwei Tafeln.)

Am 6. März 1895 wurden zu Weinheim an der Bergstrasse auf dem
Gebiete des ehemaligen Bohnenhofes beim Anlegen eines Kanals vom
neuen Pfründnerhause nach dem Volksbade etwa ein Meter unter der
Oberfläche rund 370 Halbbrakteaten gefunden. Die Münzen lagen so
übereinander, als wären sie ehemals zusammengerollt gewesen. Die Um-
hüllung, mit welcher früher die Geldstücke umgeben gewesen waren,
hatte zweifellos aus organischen Stoffen, Leder oder Leinen, bestanden,
aber die Arbeiter haben nichts davon entdeckt.

Durch die Bemühungen des Herrn Bürgermeister Ehret in Weinheim
wurde nahezu der ganze Fund — von dem nur sechs Stück in Privat-
besitz kamen — für die Stadt Weinheim gerettet., nämlich 363 Halb-
brakteaten.

Zunächst wurde Herr E. von Höfken damit betraut, den vorliegenden
Fund zu sichten, zu bestimmen und zu taxieren. Seine Arbeit ist in dem
von ihm herausgegebenen Archiv für Brakteatenkunde Bd. III S. 145 ff.
abgedruckt und auf zwei Tafeln die wichtigsten Stücke so gut, wie es
Zeichnungen sein können, abgebildet. Man muss anerkennen, dass Herr
v. Höfken die Sichtung, im ganzen genommen, glücklich bewerkstelligt
und auch mit grossem Fleisse an der Bestimmung gearbeitet hat. Aber
der Erfolg entspricht doch zu wenig der aufgewendeten Mühe. Die ört-
liche Bestimmung der Münzen — von der Taxierung soll hier nicht ge-
sprochen werden — ist in der Pegel nicht zutreffend und vom Herrn
Verfasser des Aufsatzes selbst entweder mit einem Fragezeichen versehen
oder durch einen nachfolgenden Satz wieder aufgehoben worden, wenn
nicht gar zwischen zwei Münzherren die Wahl gelassen wird. Zur Ent-
schuldigung lässt sich anführen, dass das hier in Betracht zu ziehende
Vergleichsmaterial zum grössten Teil noch nicht veröffentlicht ist und
 
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