HEIDELBERGER 2010
JAHRBÜCHER 54"
MARKUS HILGERT
MICHAEL WINK
Herausgeber
Menschen
Bilder
,,Menschen-Bilder' in der Wissenschaft - die erkennt-
nisleitende Fragestellung des vorliegenden Bandes
^ provoziert durch ihre sprachliche Mehrdeutigkeit
eine kritische Reflexion auf Sachverhalte, die
inhaltlich und systematisch sehr verschieden sind.
Vereinfacht gesprochen gilt es nämlich, die
,Menschen-Bilder' zu erörtern, über die, mit
denen und für die explizit oder implizit geforscht
wird. Den »Darstellungen des Humanen' in der
Wissenschaft wird mithin eine dreifache Wirk-
mächtigkeit zugestanden: als Gegenstand, Voraus-
setzung sowie Konsequenz epistemischer Aktivität.
Das Nachdenken über ,Menschen-Bilder' ist also stets
auch kritische Epistemologie, indem es Praktiken
wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns selbstreflexiv
hinterfragt. Es geht jedoch nicht nur um den Menschen
als handelndes Subjekt wissenschaftlicher Praxis,
sondern der Blick wird auf einen weiteren epistemo-
logisch bedeutsamen Sachverhalt gerichtet: Anthropo-
logische Prämissen in der Wissenschaft begegnen uns
niemals als Menschenbilder ,an sich', sondern grund-
sätzlich als Repräsentationen solcher Menschenbilder,
meist in der materialen Form von schrifttragenden
oder unbeschrifteten Artefakten. Damit knüpft die
übergeordnete Fragestellung des vorliegenden Bandes
an eine rezente epistemologische Diskussion an, die in
den Natur- und Geisteswissenschaften besonders
engagiert geführt wird.
ö Springer
JAHRBÜCHER 54"
MARKUS HILGERT
MICHAEL WINK
Herausgeber
Menschen
Bilder
,,Menschen-Bilder' in der Wissenschaft - die erkennt-
nisleitende Fragestellung des vorliegenden Bandes
^ provoziert durch ihre sprachliche Mehrdeutigkeit
eine kritische Reflexion auf Sachverhalte, die
inhaltlich und systematisch sehr verschieden sind.
Vereinfacht gesprochen gilt es nämlich, die
,Menschen-Bilder' zu erörtern, über die, mit
denen und für die explizit oder implizit geforscht
wird. Den »Darstellungen des Humanen' in der
Wissenschaft wird mithin eine dreifache Wirk-
mächtigkeit zugestanden: als Gegenstand, Voraus-
setzung sowie Konsequenz epistemischer Aktivität.
Das Nachdenken über ,Menschen-Bilder' ist also stets
auch kritische Epistemologie, indem es Praktiken
wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns selbstreflexiv
hinterfragt. Es geht jedoch nicht nur um den Menschen
als handelndes Subjekt wissenschaftlicher Praxis,
sondern der Blick wird auf einen weiteren epistemo-
logisch bedeutsamen Sachverhalt gerichtet: Anthropo-
logische Prämissen in der Wissenschaft begegnen uns
niemals als Menschenbilder ,an sich', sondern grund-
sätzlich als Repräsentationen solcher Menschenbilder,
meist in der materialen Form von schrifttragenden
oder unbeschrifteten Artefakten. Damit knüpft die
übergeordnete Fragestellung des vorliegenden Bandes
an eine rezente epistemologische Diskussion an, die in
den Natur- und Geisteswissenschaften besonders
engagiert geführt wird.
ö Springer