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B. Mittler
"not quite human" ^cAl as dynastic histories (such as the History of the Ming ci-
ted above) would attest—borders between humanity and monstrosity at best.3 They
are continually forced to occupy positions of included exclusion and they are attri-
buted with the most negative traits to be found both in men and in women. And yet,
quite obviously, the Chinese imperial System needed these inhumane transboundary
bodies: while everyone condemns eunuchs unanimously for their wickedness, no
one ever invokes their permanent elimination.4
3 For the idea of humans as borders, see Balibar 2002.
4 In the conclusion to Qingshigao: 118, a memorial by an official Tao Mo ßSÜ of 1901 is men-
tioned which apparently was intercepted and perhaps never reached the emperor's eyes. Bland
and Backhouse 1910: 106-108 quote it. It begins with a hackneyed waraing that an emperor who
has unworthy counsellors will not lead his country to success: "Das Gedeihen des Staates hängt
lediglich von der Tugend des Herrschers ab. Wo der Souverän sich mit weisen und rechtschaffenen
Leuten umgibt, da muss das Land gedeihen, wo er Heuchler zu Räten wählt, ist Aufruhr und Chaos
unvermeidliches Ergebnis." The memorial continues to complain how eunuchs delude their emp-
erors and separate them from their good advisors. While he admits that not all eunuchs are neces-
sanly evil, he still argues that close contact with eunuchs will necessarily undermine an emperor's
moral conduct: "Wie kann aber ein Volk schrecklichem Unheil entrinnen, wenn zwischen Souve-
rän und Untertanen eine Schranke errichtet ist, die aus Leuten verächtlichster und unwürdigster
Art besteht? Diese Geschöpfe sind nicht alle notwendigerweise Verräter oder kundige Halunken.
Es genügt, um einen Souverän unglücklich zu machen, daß er stündlich von ungebildeten Leuten
umgeben ist, denen es an moralischem Verständnis fehlt, die seinen Launen Vorschub leisten und
seinen Grillen schmeicheln. Selbst der schlechteste Staatsminister hat nicht die Gelegenheit, den
Kaiser zum Übeln hin zu beeinflussen, wie diese ständig um seine Person beschäftigten Eunuchen.
Vertraulichkeit mit den Eunuchen bringt notwendigerweise die Untergrabung des moralischen Ge-
fühls mit sich und kein Herrscher, der ihrem Einfluß ausgesetzt ist, kann mit seinem Volk in direk-
ter Berührung bleiben." He then turns to propose to get rid of the eunuchs, rather than just restrict
their sphere of influence as had been common practice for centuries and millennia. Just as with
pests. Tao Mo considers, eunuchs must be eradicated from the roots. He suggests that this measure
would be one of the most important in the series of reforms initiated by the emperor recently, one
which would regain China international recognition: "Wenn wir aber diesen Einfluß auszurotten
wünschen, so müssen wir dabei vorgehen, als wenn wir Wicken in einem Felde ausjäten wollten.
Wenn wir die Wurzeln im Boden belassen, so werden sie früher oder später zu neuem Leben auf-
blühen. Gänzliche Ausrottung ist das einzige Heilmittel. ... Wenn frühere Dynastien Eunuchen
anstellten, so geschah es auf Grund der großen Anzahl von Konkubinen im Palast, aber der Harem
der gegenwärtigen Majestät ist bescheiden und er könnte daher weibliche Dienstboten vorzugs-
weise für seinen persönlichen Dienst beschäftigen, während die amtlichen Pflichten des Hofstaates
von Leuten guter Geburt und Erziehung erledigt werden könnten. Warum müssen denn durchaus
Eunuchen diese Ämter bekleiden? Zur Zeit verwendet der Hof in Hsi-an eine riesige Anzahl von
Eunuchen; es bietet sich daher eine günstige Gelegenheit, ihre Zahl zu vermindern und nur etwa
zwanzig bis dreißig der Bewährtesten zurückzubehalten. Es sollte nach der Rückkehr des Hofes
Befehl gegeben werden, dass in Zukunft keine weiteren Eunuchen angestellt werden und daß die
Verwaltung des Palastes durchaus neu gestaltet werde. Hiermit werden veraltete Mißstände abge-
stellt und der Ruhm der Regierung Eurer Majestät wird für alle Zeiten gesteigert werden. Zur Zeit
werden viele Reformen geplant, in deren Betreff Eure Majestäten Winke von vielen hohen Beam-
ten empfangen haben. Aber nach meiner Ansicht übertrifft diese Frage der Eunuchenverwertung,
obgleich scheinbar von geringer Wichtigkeit, alle anderen, und die Möglichkeit von Reformen
hängt großenteils von ihrer Beseitigung ab. In allen fremden Ländern ist das System beseitigt und
besteht nur noch m China. Es setzt uns gegnerischer Kritik und vielem Hohne aus und wenn wir es
beseitigen, so werden wir die Achtung der zivilisierten Nationen gewinnen."
B. Mittler
"not quite human" ^cAl as dynastic histories (such as the History of the Ming ci-
ted above) would attest—borders between humanity and monstrosity at best.3 They
are continually forced to occupy positions of included exclusion and they are attri-
buted with the most negative traits to be found both in men and in women. And yet,
quite obviously, the Chinese imperial System needed these inhumane transboundary
bodies: while everyone condemns eunuchs unanimously for their wickedness, no
one ever invokes their permanent elimination.4
3 For the idea of humans as borders, see Balibar 2002.
4 In the conclusion to Qingshigao: 118, a memorial by an official Tao Mo ßSÜ of 1901 is men-
tioned which apparently was intercepted and perhaps never reached the emperor's eyes. Bland
and Backhouse 1910: 106-108 quote it. It begins with a hackneyed waraing that an emperor who
has unworthy counsellors will not lead his country to success: "Das Gedeihen des Staates hängt
lediglich von der Tugend des Herrschers ab. Wo der Souverän sich mit weisen und rechtschaffenen
Leuten umgibt, da muss das Land gedeihen, wo er Heuchler zu Räten wählt, ist Aufruhr und Chaos
unvermeidliches Ergebnis." The memorial continues to complain how eunuchs delude their emp-
erors and separate them from their good advisors. While he admits that not all eunuchs are neces-
sanly evil, he still argues that close contact with eunuchs will necessarily undermine an emperor's
moral conduct: "Wie kann aber ein Volk schrecklichem Unheil entrinnen, wenn zwischen Souve-
rän und Untertanen eine Schranke errichtet ist, die aus Leuten verächtlichster und unwürdigster
Art besteht? Diese Geschöpfe sind nicht alle notwendigerweise Verräter oder kundige Halunken.
Es genügt, um einen Souverän unglücklich zu machen, daß er stündlich von ungebildeten Leuten
umgeben ist, denen es an moralischem Verständnis fehlt, die seinen Launen Vorschub leisten und
seinen Grillen schmeicheln. Selbst der schlechteste Staatsminister hat nicht die Gelegenheit, den
Kaiser zum Übeln hin zu beeinflussen, wie diese ständig um seine Person beschäftigten Eunuchen.
Vertraulichkeit mit den Eunuchen bringt notwendigerweise die Untergrabung des moralischen Ge-
fühls mit sich und kein Herrscher, der ihrem Einfluß ausgesetzt ist, kann mit seinem Volk in direk-
ter Berührung bleiben." He then turns to propose to get rid of the eunuchs, rather than just restrict
their sphere of influence as had been common practice for centuries and millennia. Just as with
pests. Tao Mo considers, eunuchs must be eradicated from the roots. He suggests that this measure
would be one of the most important in the series of reforms initiated by the emperor recently, one
which would regain China international recognition: "Wenn wir aber diesen Einfluß auszurotten
wünschen, so müssen wir dabei vorgehen, als wenn wir Wicken in einem Felde ausjäten wollten.
Wenn wir die Wurzeln im Boden belassen, so werden sie früher oder später zu neuem Leben auf-
blühen. Gänzliche Ausrottung ist das einzige Heilmittel. ... Wenn frühere Dynastien Eunuchen
anstellten, so geschah es auf Grund der großen Anzahl von Konkubinen im Palast, aber der Harem
der gegenwärtigen Majestät ist bescheiden und er könnte daher weibliche Dienstboten vorzugs-
weise für seinen persönlichen Dienst beschäftigen, während die amtlichen Pflichten des Hofstaates
von Leuten guter Geburt und Erziehung erledigt werden könnten. Warum müssen denn durchaus
Eunuchen diese Ämter bekleiden? Zur Zeit verwendet der Hof in Hsi-an eine riesige Anzahl von
Eunuchen; es bietet sich daher eine günstige Gelegenheit, ihre Zahl zu vermindern und nur etwa
zwanzig bis dreißig der Bewährtesten zurückzubehalten. Es sollte nach der Rückkehr des Hofes
Befehl gegeben werden, dass in Zukunft keine weiteren Eunuchen angestellt werden und daß die
Verwaltung des Palastes durchaus neu gestaltet werde. Hiermit werden veraltete Mißstände abge-
stellt und der Ruhm der Regierung Eurer Majestät wird für alle Zeiten gesteigert werden. Zur Zeit
werden viele Reformen geplant, in deren Betreff Eure Majestäten Winke von vielen hohen Beam-
ten empfangen haben. Aber nach meiner Ansicht übertrifft diese Frage der Eunuchenverwertung,
obgleich scheinbar von geringer Wichtigkeit, alle anderen, und die Möglichkeit von Reformen
hängt großenteils von ihrer Beseitigung ab. In allen fremden Ländern ist das System beseitigt und
besteht nur noch m China. Es setzt uns gegnerischer Kritik und vielem Hohne aus und wenn wir es
beseitigen, so werden wir die Achtung der zivilisierten Nationen gewinnen."