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Hilgert, Markus [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Menschen-Bilder: Darstellungen des Humanen in der Wissenschaft — Berlin, Heidelberg, 54.2010(2012)

DOI Artikel:
Heil, Johannes: Wissenschaft des Judentums 1819-1933 - Wissenschaft, Selbstbild und Trugbilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.16708#0369

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Abb. 1 Moritz Daniel Oppenheim, „Die Heimkehr des Freiwilligen aus den Befreiungskriegen
zu den nach alter Sitte lebenden Seinen", New York, The Jewish Museum. Oil on canvas, 86,
2x94 cm; Geschenk von Richard und Beatrice Levy, Photo John Parnell, © 2010 The Jewish
Museum/Art Resource/Scala, Florenz

hauptung zu lesen. Nach seiner Rückkehr nach Frankfurt 1825 traten Portraits und
Auftragsarbeiten, etwa für die Rothschilds, in den Vordergrund.2

Die Bilder jener Jahre, insbesondere der bekannte Zyklus Bilder aus dem altjü-
dischen Familienleben, erscheinen ganz konventionell in ihren Mitteln und in ihrer
Kunstauffassung, haben aber gerade deswegen eine nachgerade subversive Bot-
schaft mit ganz selbstbewusstem Anspruch: dass das Jüdische sich ungebrochen in
das romantische Selbstbild der deutschen Mehrheitsgesellschaft einzeichnen lasse.

Damit war der Maler auf der Höhe seiner Zeit. Mit dem Pinsel übertrug er die
Debatten seiner Zeitgenossen auf Leinwand. Und er wurde der Maler des jüdischen
Bürgertums, der dessen Aspirationen ins Bild setzte. Eines seiner ausdrucksstärks-

2 Ruth Dröse et al., Der Zyklus „Bilder aus dem altjüdischen Familienleben" und sein Maler
Moritz Daniel Oppenheim, Hanau 1996.
 
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